Monterey 218 Super Sport - NobelsportlerDie Monterey 218 SS aus den USA

Sebastian Gollasch

 · 08.11.2015

Monterey 218 Super Sport - Nobelsportler: Die Monterey 218 SS aus den USAFoto: Morten Strauch
Monterey 218 ss | ss

Ein US-amerikanischer Bowrider mit zahlreichen Details und einem V8-Benzin-Innenborder, der für Fahrspaß sorgt

Mit der 218 SS (Super Sport) bringt der US-Bootshersteller Monterey das kleinste Boot der sechs Modelle umfassenden Baureihe auf das Wasser. Bei den Super-Sport-Modellen handelt es sich um Bowrider mit einer Länge zwischen 6,6 m und 9,7 m.

Die Werft hat die 218 SS für küstennahe Gewässer und von der Zuladung her für Crews von maximal sieben Personen CE- zertifiziert. Zum potenziellen Trailerboot wird die Monterey mit ihrer Breite von nur 2,48 m und einer Länge von 6,60 m. Somit kann man den Bowrider ohne eine Sondergenehmigung auf dem Landweg transportieren.

Vorausgesetzt, man hat für die 1656 kg Leergewicht den passenden Trailer mit mindestens 2200 kg Gesamtgewicht samt Zugfahrzeug zur Verfügung. An Bord der Monterey gelangt man am leichtesten über die am Heck integrierte Badeplattform mit Badeleiter. Besonders praktisch erweist sich dabei der Heckdurchgang, der sich unter den Polstern der Sonnenliege und Hecksitzbank befindet. Im Cockpit gibt es zahlreiche Sitzmöglichkeiten für die Crew.

Monterey 218 ss | ssFoto: Morten Strauch
Monterey 218 ss | ss

So bietet der Bug Platz für zwei Personen. Ein sogenanntes Bugfüllerkissen, das aus den zwei Einzelplätzen eine Liegewiese macht, bietet die Werft für 282 € auf der Zubehörliste an. Fahrer und Beifahrer sitzen in Schalensitzen, die ordentlich Seitenhalt geben und sich in alle Richtungen verstellen lassen. Nicht weniger gemütlich geht es auf der Sitzgruppe im Heck der 218 SS zu.

Die Polster sind, wie allen anderen auch, straff und sportlich ausgeführt, ohne jedoch auf langen Touren ungemütlich zu werden. Für Halt auf den Passagierplätzen sorgen passend dimensionierte und edel aussehende Haltegriffe.

Wie gut sich das Boot auf dem Wasser bewegt, haben wir auf dem Rhein in der Nähe von Schierstein getestet. Wirtschaftlich gleitet die Monterey 218 SS in Verbindung mit unserem Testmotor, einem Mercury 5.0 MPI Benzin-Innenborder, bei einer Motordrehzahl von 2500 U/min bis 3000 U/min. Eine Tankfüllung von 136 l reicht so für eine Nonstop-Strecke von 97 sm, bis es an die Reserve (15 %) geht. Der Geräuschpegel am Fahrstand liegt bei 19 kn um 77 db/A. Exakt 4 db/A lauter ist es, wenn die 218 SS in schneller Marschfahrt mit 26 kn (3000 U/min) unterwegs ist.

Die Höchstgeschwindigkeit haben wir bei beachtlichen 45 kn eingeloggt. Der Powertrimm gehört dabei, laut Anzeige, auf gut die Hälfte der Skala. So unterwegs läuft 1,70 l/sm Kraftstoff durch die Benzinleitung zum Motor. Die bei dieser Geschwindigkeit gefahrenen Extremmanöver, wie 180°-Wenden, Slalom und immer enger werdende Kreise, absolvierte der Rumpf bei ganz an den Spiegel getrimmtem Antrieb sicher und ohne, dass das Boot gefährlich über die Längsachse kippt. Genauso sicher und komfortabel kann man das Überfahren von Sportboot-Wellen mit 26 kn nennen. Der Rumpf setzt dabei zwar deutlich spürbar, jedoch nicht übermäßig hart ein und lenkt das Spritzwasser mit dem Rumpf im flachen Winkel weit vom Bug ab.

Monterey 218 ss
Foto: Morten Strauch

Beim Fahren mit langsamen Geschwindigkeiten zeigt die Monterey ein gleitertypisches Verhalten: So giert (selbstständiges Hin- und Herschwenken des Bugs) die 218 SS leicht beim Geradeausfahren. Bei Hafenmanövern reagiert der Rumpf nicht sofort aufs Umsteuern, sondern ein paar Sekunden verzögert, was man bei den meisten Booten dieser Art beobachtet.

In Sachen Verarbeitung und Installation zeigt sich die Monterey 218 Super Sport von ihrer guten Seite. Im Motorraum, wie auch unter dem Armaturenbrett, sind alle Kabel zusammengebunden und mit Kabelbindern fixiert.
Mit der serienmäßigen Ausstattung genügt die Monterey 218 SS nicht den BOOTE-Anforderungen. So ist weder eine Ganzpersenning (Hafenpersenning), noch Bug- und Cockpitplane im Grundpreis von 51 471 €, mit dem Mercury 4,5 l V6 und seinen 250 PS, enthalten. Auch gehören der Kompass und Scheibenwischer nicht zur Grundausstattung.