Powerboat MeisterschaftStarkes Debüt für Stefan Hagin in Dschidda

Jill Grigoleit

 · 05.12.2025

In Dschidda fuhr Hadin für das China CTIC Team.
Foto: Simon Palfrader
Der Deutsche Powerboat Champion Stefan Hagin hat bei seinem Debüt in der Formel-1-Weltmeisterschaft für eine kleine Sensation gesorgt. Beim Grand Prix von Dschidda raste er bei seinem allerersten F1-Rennen auf einen Podiumsplatz.

Der 37-jährige Deutsche fuhr bei seinem ersten Einsatz in der Königsklasse des Motorbootrennsports direkt aufs Podium. Im Sprintrennen sicherte sich der F2-Weltmeister von 2022 den dritten Platz hinter dem dreifachen Weltmeister Jonas Andersson und Stefan Aarand. Und das, obwohl ihm im freien Training lediglich fünf Warm-up-Runden und fünf Push-Laps zur Verfügung standen – ein striktes Limit, um das Material für Qualifying und Sprintrennen zu schonen.


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Herausfordernder Start ins Rennwochenende

Der Einstieg ins Rennwochenende verlief für Hagin zunächst nicht nach Plan. Im Qualifying erreichte der Deutsche nur den zwölften Startplatz für das Hauptrennen und den achten Rang für das Sprintrennen. „Das machte die Sache natürlich nicht leichter, da ich davor noch nie mit einem Formel-1-Boot gefahren bin", erklärte Hagin die schwierigen Bedingungen seines Debüts. Das Sprintrennen wurde in zwei Gruppen ausgefahren, basierend auf den Qualifying-Ergebnissen. Trotz der vermeintlich ungünstigen Ausgangslage gelang Hagin dann der große Coup: Von Startplatz acht aus kämpfte er sich im Sprintrennen auf den dritten Rang vor und sicherte sich damit einen Platz auf dem Podium – ein Ergebnis, mit dem wohl niemand gerechnet hatte, am wenigsten er selbst.

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Bitteres Ende im Hauptrennen

Im Hauptrennen erlebte Hagin dann allerdings einen herben Rückschlag. Bereits nach einer Runde musste der Deutsche sein Boot vorzeitig abstellen. Eine defekte Trimmpumpe direkt nach dem Start sorgte dafür, dass das Boot nicht mehr richtig beschleunigen konnte. Trotz des Ausfalls im Hauptrennen hat Hagin mit seinem Podiumsplatz im Sprintrennen ein deutliches Zeichen gesetzt und bewiesen, dass er auch in der Königsklasse des Motorbootrennsports auf höchstem Niveau mithalten kann.

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Werdegang des Powerboat Rennfahrers

Der in Wittlingen beheimatete Rennfahrer begann seine Karriere im Alter von acht Jahren im Kartsport, bevor er mit 17 Jahren zum Motorbootrennsport wechselte. Seine Wettkampfkarriere startete in der F5-Kategorie, in der er zwei Jahre lang in der deutschen Landesmeisterschaft antrat. Anschließend stieg er in die F4 auf, wo er an nationalen, europäischen und Weltmeisterschaften teilnahm. 2009 wurde er F4-Weltmeister und gewann 2010 den Europameistertitel. Zudem sicherte er sich drei deutsche Landesmeisterschaften in dieser Klasse.

Vom F2-Weltmeister zum F1-Debütanten

Hagins größter Erfolg war bislang der Gewinn der UIM F2-Weltmeisterschaft im Jahr 2022 mit Team Rowe Powerboat und RPM Performance Management. Der Titel war hart umkämpft und von Kontroversen geprägt. Nach dem finalen Rennen in Portugal wurden Hagin, der Finne Sami Selio und der Norweger Tobias Munthe-Kaas zunächst wegen Motorunregelmäßigkeiten disqualifiziert. Die Entscheidung wurde jedoch nach einer unabhängigen Untersuchung aufgehoben, da festgestellt wurde, dass der Motor den UIM-Vorschriften entsprach. Die Aufhebung der Disqualifikation sicherte Hagin den Weltmeistertitel vor dem Fahrer aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, Mansoor Al Mansoori.

Neuer Fahrer für das China CTIC Team

Hagins Berufung ins China CTIC Team für den Grand Prix von Dschidda kam, nachdem das Team in dieser Saison bereits mehrfach den zweiten Fahrer wechseln musste. Mit dem Franzosen Peter Morin als Stammfahrer hatte das Team in dieser Saison bereits den Australier Grant Trask beim Saisonauftakt in Indonesien und den Kanadier Kyle Maskall bei den aufeinanderfolgenden chinesischen Grand Prix Anfang des Monats eingesetzt. Der reguläre zweite Fahrer Brent Dillard erholt sich noch von einer Rückenoperation, was die häufigen Wechsel nötig machte. Das Team liegt derzeit auf dem fünften Platz in der Teamwertung der UIM F1H2O Weltmeisterschaft.

E-Serie des Powerboat Rennsports

Neben seinen Erfolgen im Motorbootrennsport hat Hagin in den letzten Jahren auch Erfahrungen im Bereich des elektrischen Powerboat Rennsports gesammelt. In den vergangenen zwei Saisons arbeitete er als Performance-Coach in der E1-Serie, der ersten vollelektrischen Powerboat Rennserie der Welt. Er fungierte auch als Ersatzpilot, bevor er für den Monaco-Lauf dieser Meisterschaft einen Wettbewerbssitz erhielt. Dort trat er an der Seite seiner Frau Ieva Millere-Hagin an, die ebenfalls in dieser Serie fährt.


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