Feadship 71480-Meter-Feadship mit Glaskuppel

Sören Gehlhaus

 · 01.03.2025

Feadship 714: Die größten Glasflächen ziert das oberste Deck.
Foto: Feadship
Feadship dockte am Standort Aalsmeer das 80-Meter-Projekt mit der Kennnummer 714 aus. Das werfteigene Konstruktionsbüro forderte das britische Studio RWD mit großen Glasflächen in Rumpf und Ausbau heraus.

Im Yachtdesign gibt es Trends, die branden so schnell auf, wie sie wieder abflauen. Eine Konstante im kreativen Geschäft mit den Kurven und Kanten sind immer größer werdende Glasflächen in Rumpf und Aufbau. Für Projekt 714 Feadship erdachte das britische RWD-Studio besonders große – noch dazu stark gebogenen – Scheiben im stromlinienförmigen Aufbau des obersten Decks. Zum dreidimensionalen Glas kommen Glasbänder im Rumpf. Je größer die Scheiben ausfallen, desto wahrscheinlicher ist es, dass diese auch strukturelle Lasten tragen müssen.

Feadship hat ein Faible für Glas

Wichtig wird die enge Abstimmung mit den Konstrukteuren, auch weil großflächig verbautes Verbundglas in den Aufbauten stärker ins Gewicht fällt als Aluminium. Die Machbarkeit von schwimmenden Glashäusern loten die Konstrukteure aus. Feadship hat den Vorteil mit De Voogt Naval Architects ein werfteigenes Büro zu betreiben. Die Ingenieure forderte RWD bereits mit „Breakthrough“ heraus. Für Aufsehen sorgte Feadship 2012 mit „Venus“, die Apple-Gründer Steve Jobs vor seinem Tod in Auftrag gab und nicht mehr komplettiert erlebte. An Bord der 78 Meter verbaute GL Yachtverglasung insgesamt 400 Quadratmeter Scheiben.

Propellergondeln für Feadship 714

De Voogt führte computergestützte Strömungsanalysen (CFD) durch, um Gondeln und Propeller fein aufeinander abzustimmen, Vibrationen zu minimieren und den Komfort an Bord zu maximieren. Zudem machen die zwei Pod-Antriebe sowohl zusätzliche Ruder als auch Heckstrahlruder überflüssig und verbessern die Hydrodynamik. Verbrauchseffizienz ergibt sich aus drehzahlvariablen Generatoren, die die E-Motoren stets mit der Energiemenge versorgen, die benötigt wird. Das dieselelektrische Hybrid-Antriebssystem soll auch über Batterien verfügen. Doch zunächst steht für Projekt 714 die finale Ausstattung an, auf die Seeerprobungen vom Standort in Amsterdam aus folgen.

Technische Daten Projekt 714

  • Material: Stahl, Alu
  • Länge über alles: 79,95 m
  • Breite: 13,57 m
  • Tiefgang: 3,85 m
  • Kraftstoff: 240.000 l
  • Wasser: 70.000 l
  • Konstruktion: Feadship De Voogt Naval Architects
  • Exterieur-Design: RWD

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