Moosgrün statt militärisches Grau. Farblich unterscheiden sich die Schwestern immens, in Ausführung und anvisierter Nutzung sind sie sich hingegen sehr ähnlich. Mit „Nasiba“ wasserte Cantiere delle Marche (CdM) in Ancona die dritte Einheit aus der Flexplorer 146-Serie. Das im wortwörtlichen Sinne Schwesterschiff von „Maverick“ hat auch vier statt der drei Decks von Baunummer zwei, zudem ist der 44,3 Meter lange Explorer auf die Bedürfnisse einer jungen Familie ausgerichtet, die damit wie die Eigner von „Maverick“ auf Weltreise gehen möchte.
Laut der Werft aus dem italienischen Ancona stand bei der Konzeption das Familienleben im Mittelpunkt. CdM und das Team von Hydro Tec entwickelten ein Layout, das sowohl Privatsphäre als auch gemeinsame Aktivitäten ermöglicht und einen Lern- und Spielbereich für die Kinder einschließt - eine Seltenheit in diesem Größensegment. Vier Pullman-Betten lassen eine flexible Belegung der sechs Gästekabinen zu. Die Innenräume entwarf das Londoner Studio Winch Design, das auf natürliche Materialien, erdige Farbtöne und matte, organische Oberflächen setzte. Die Umgebung sollte ruhig, taktil und von der Natur inspiriert sein.
Zum Einsatz kamen natürliche, schadstoffarme oder umweltfreundliche Materialien. Außerdem wünschten die Eigner möglichst wenig durch elektromagnetische Felder (EMF) und flüchtige organische Verbindungen (VOC) belastet zu werden. Die nachhaltige wie gesundheitsfreundliche Interieur-Welt gewährleistete ein eigens ernannter Sustainable Material Manager, der Herkunft und Eigenschaften aller in den Innenräumen verwendeten Materialien kontrollierte. Die Infrarot-Sauna und der Plunge Pool für Eisbäder dürfte kaum seiner Prüfung .
In das Explorer-typisch lange Achterdeck von „Nasiba“ ist ein A-Frame-Kran eingelassen, der sich zu einem Bügel aufstellt und das Ausbringen von großen Tendern auch bei Seegang zulässt. Für maximalen Komfort sollen zwei Paar elektrischer Stabilisatoren sorgen, die auch bei Stillstand Rollbewegungen eindämmen. Ein 75 kW starker Bugstrahler erleichtert das Manövrieren im Hafen.
Angetrieben wird das 480 Tonnen verdrängende Stahl-Alu-Format von zwei Caterpillar-Motoren mit je 746 kW (1.014 PS) Leistung. Dies ermöglicht eine Höchstgeschwindigkeit von 14 Knoten und eine beachtliche Reichweite von 5.500 Seemeilen bei 10 Knoten vollem 65.000-Liter-Dieseltank. Um auch in ökologisch sensiblen Gebieten fahren zu können, installierte Canteire delle Marche einen IMO Tier III konformen SCR-Katalysator zur Reduktion des Stickoxidausstoßes um bis zu 93 Prozent.
Cantiere delle Marche hat gut zu tun. In Ancona sind zwei Flexplorer 165 im Bau, die in zwei Jahren das ebenfalls jüngst zu Wasser gelassene CdM-Flaggschiff RJ 155 ablösen werden.