Anfang März gab es Gewissheit über den Klarnamen von Projekt „Cali“. Der 82 Meter lange Dreidecker meldete sich über AIS als „Haven“, deutsch für Rückzugsort oder Hort. Das bezieht sich nicht nur auf die von RWD entworfenen Innenräume – die Kubatur beträgt 2130 Gross Tons –, sondern auch auf die Außenflächen mit großem Essbereich inklusive Grill und Pizzaofen sowie Open-Air-Kino. Die technischen Parameter der Stahl-Alu-Konstruktion gab, wie bei den Bremern üblich, der große wie erfahrene Stamm an Schiffbauingenieuren vor.
Lürssen präsentiert mit „Haven“ seit langer Zeit wieder einen Entwurf aus der eigenen Kreativabteilung. Bevor der Niederländer Jim Robert Sluijter Lead Exterior Designer bei der Bremer Werft wurde, arbeitete der Industriedesigner bei De Voogt, Feadships Design- und Konstruktionsbüro, Winch Design und Azure Yacht Design. Zuletzt trat in der Rolle des Chefdesigners Jörg Beiderbeck auf, der für Lürssen zwischen 1985 und 1995 Kreationen wie die 1991 gewasserte und 40,35 Meter lange „Be Mine“ schuf und danach das nach ihm benannte Studio eröffnete.
Jim Robert Sluijter erhielt für seinen ersten „eigenen“ Riss eine ästhetisch dankbare Vorgabe: Allein schon durch den – in diesem Größensegment mittlerweile ungewöhnlichen – Verzicht auf ein Eignerdeck, ergab sich eine flache Silhouette. Und mit einer Breite von 12,50 Metern ist der 82 Meter Stahl-Alu-Solitär vergleichsweise schmal. Laut Lürssen wird „Haven“ eine Familie nutzen, die Aktivitäten im Freien liebt. So spannt sich das Sonnendeck über 30 Meter und enthält Jacuzzi, Bar sowie Essbereich mit Grill und Pizzaofen. Setzt die Dämmerung ein, errichtet die Crew dort oben ein Freiluftkino. Der Beachclub öffnet sich dem Meer über Terrassen zu beiden Seiten und schließt achtern mit einer langen Badeplattform ab.