Lange Zeit war es still um Itama. Obschon das Geschäft gut lief und die Ablieferungen konstant waren, seit die Ferretti-Gruppe 2004 das Ruder übernommen hatte. Liebhaber der klassischen, ursprünglich von Marco Casali erdachten Open-Linien gab es reichlich. Zuletzt überarbeiteten die Italiener 2023 die 62 zur 62RS, die im Portfolio zwischen der 45RS und dem 75-Fuß-Flaggschiff positioniert war. Eine von Grund auf neu entwickelte Itama gab es aber seit 15 Jahren nicht mehr. Entsprechend behutsam gingen die Konstrukteure und Strategen der Ferretti-Gruppe das 16,44 Meter lange und 4,73 Meter breite Projekt an. Außen wie innen gestaltete Tommaso De Luca, der mit der 54 dem reduzierten Itama-Stil und dem typischen negativen Deckssprung treu bleibt. Zugleich liefern De Luca und die Entwickler der Ferretti-Gruppe ästhetische und funktionelle Innovationen wie die vergrößerte Seitenverglasung oder die clever ins Vordeck integrierten Sonnenliegen.
Cleverer Durchgang auf den Bug
Anders als bei den Vorgängerinnen gelingt der Zugang zum Vordeck nicht mehr über eine Tür in der Mitte der Frontscheibe. Nun wird das Glas auf der Steuerbordseite unterbrochen, für einen bequemeren Aufstieg und damit die Luke ohne Sichtbeeinträchtigung für den Rudergänger auch mal offen stehen bleiben kann. Im dualen Cockpit mit zwei C-förmigen Sofas halten sich bis zu zehn Personen auf, die sich an der Bar gegenüber bedienen.
Durchdachtes Hauptdeck mit doppeltem Cockpit
Das Hauptdeck der Itama 54 überrascht mit einem völlig neuen Layout, das maximalen Komfort mit durchdachter Raumnutzung verbindet. Achtern dominiert ein großzügiges Sonnendeck – ein Muss für eine Itama –, das auf der Backbordseite von einem Durchgang für das römisch-katholische Boarding flankiert wird. Unter der Liege befindet sich eine Garage, ideal geeignet zum Verstauen von Wasserspielzeug und Ausrüstung. Das machte die Umgestaltung des Hecks möglich, das gleichzeitig eine Vergrößerung des Cockpits erlaubt. Die wahre Neuerung liegt jedoch im doppelten Cockpit-Layout, das sich in zwei Entspannungszonen aufteilt: Die beiden C-förmigen Sofas, verbunden durch eine Querbank mit verstellbarer Rückenlehne, verwandeln sich in zwei angrenzende Outdoor-Lounges, die bis zu zehn Personen aufnehmen.
Innovative Raumgestaltung für maximalen Komfort
Das klassische Cockpit wird durch einen Tisch vervollständigt, der auf Wunsch auch in einer ausziehbaren Version erhältlich ist. Die eigentliche Neuheit zeigt sich im zweiten Cockpit, das sich direkt hinter der Windschutzscheibe befindet und den Gästen einen vor Fahrtwind geschützten Raum während der Fahrt bietet. Auf der Backbordseite ist eine große Bar-Einheit mit Spüle untergebracht, die Itama auf Wunsch mit Kühlschrank, Eiswürfelmaschine und Herd ausstattet. Ein elektrisch ausfahrbares Bimini sorgt bei Fahrt und vor Anker für Schatten oder schützt vor aufziehenden Schauern. Vor der Bar nimmt der Eigner oder der Kapitän auf einem komfortablen Doppelsitz am Steuerstand Platz, der mit integrierten Getränkehaltern und Staufach punktet. Das Navigationssystem wird über zwei 12-Zoll-Multifunktionsdisplays von Simrad bedient, die in der optionalen Version auf 16 Zoll anwachsen.
Schlichtes Interieur, das Wärme ausstrahlt
Die Windschutzscheibe, ebenfalls ein Itama-Charakteristikum, präsentiert sich in einem moderneren Design: Durchgehendes Glas verbirgt den Stahlrahmen und verleiht der Yacht so eine leichtere Optik. Über einen Niedergang mit sechs Stufen gelangt man auf das Unterdeck, das Eigner und Gäste mit Pantryzeile, TV-Lounge, zwei Kabinen und zwei Badezimmern empfängt. Mittschiffs auf der Backbordseite begrüßt eine Küchenzeile mit Spüle, Induktionsherd und einem Kühlschrank in voller Salonhöhe. Optional lässt sich die Ausstattung mit einem Backofen und einer Spülmaschine vervollständigen. Eine angrenzende Dinette eignet sich für kleine Mahlzeiten, Rumpffenster spenden natürliches Licht. Steuerbords, ebenfalls mittschiffs, ist eine Gästekabine verortet, die in zwei Konfigurationen erhältlich ist: mit Doppelbett (Standard) oder Etagenbetten. Stets verbaut wird ein eigenes Bad, das dank einer zweiten Tür zum Flur auch Tagesgästen dient. Das Vorschiff belegt die Eignersuite mit zentralem Kingsize-Bett. Eine Vielzahl an Staufächern und zwei Kleiderschränke sorgen hier für Ordnung, an Steuerbord befindet sich das private Badezimmer des Eigners. Die Innenräume sind in Kontinuität mit dem Exterieurdesign schlicht und funktional gestaltet und strahlen doch Wärme und Eleganz aus.
Sportliche Portfolio-Ergänzung
In der Grundversion beschleunigen zwei MAN-i6-Motoren mit je 537 Kilowatt Leistung den knapp 20 Tonnen verdrängenden Gleiter auf bis zu 33 Knoten. Eigner, die mehr wollen, ordern das knapp 200 Kilowatt stärkere Antriebspaket für 38 Knoten Topspeed. Der Tankinhalt von 2.500 Litern genügt bei 28 Knoten für eine Reichweite von 280 Seemeilen – schöner kommt man in zehn Stunden nicht von Mallorca nach Saint-Tropez. Wer sich für eine Itama entscheidet, macht das allerdings nicht aus praktischen Gründen. Die italienische Marke gehört – wie Riva – zu den Ikonen des Bootsbaus. Das beweist auch der Secondhandmarkt der kraftvollen Weekender. Höchst selten bereichert ein Exemplar die Portfolios der Makler und ist dann auch sofort verkauft. Die brandneue Itama 54 fügt sich nahtlos in das begehrte Portfolio ein, kann jedoch sofort geordert werden. Startpreis: 1,3 Millionen Euro.
Technische Spezifikationen
Länge über alles: 16,44 m
Breite: 4,73 m
Tiefgang: 1,42 m
Verdrängung (leer): 19,5 t
Material: GFK
Motoren:2 x MAN i6
Motorleistung: 536 oder 625 kW
Geschwindigkeit (max.): 38 kn
Geschwindigkeit (Reise): 28 kn
Reichweite (Reise): 280 sm
Kraftstoff: 2.500 l
Wasser: 450 l
Multifunktionsdisplays: Simrad
Konstruktion: Ferretti-Gruppe
Exterieurdesign: Tommaso De Luca
Interieurdesign: Tommaso De Luca
Werft: Itama
Startpreis: 1,3 Mio. Euro
