Uske Berndt
· 17.04.2025
Die Balearen, die Cote d’Azur, Korsika und Capri sind die Lieblingsreviere vieler Eigner. So beliebt, dass das fürs Ökosystem so wichtige Seegras geschützt werden muss. Yachten mit einer Gesamtlänge von mehr als 23,99 Meter dürfen in vielen küstennahen Gebieten nicht mehr ankern. Ein Grund für Arcadia, die A80new mit exakt 23,98 Meter Länge aufzulegen: “Wir möchten den Eignern die Möglichkeit geben, diese Gegenden zu genießen”, so Verkaufsdirektor Francesco Ansalone. Die A80new ist das jüngste Projekt der Werft mit Sitz an der Küste von Sorrent.
Es ist nicht nur die Länge, die A80 ist in vieler Hinsicht ein weiterer Schritt in Richtung Green Yachting. Zum Beispiel beweisen die vielen Solarpaneele die Absicht der Marke für einen möglichst nachhaltigen Ansatz, die “grüne Philosophie” der Werft, die Luft, Sonne und Wasser umfasst. Zum Umweltschutz zählen sparsame Antriebe sowie allgemein energieeffiziente Systeme. “Wenn beidseitig große Fenster geöffnet werden, kühlt die Meeresbrise die Räume herunter”, sagt Franceso Ansalone. Eine Klimaanlage sei oft nicht notwendig.
Zugegeben, die 6,95 Meter breite A80new bietet keine wirklich neuen Features, einzigartig bei ihrer Länge ist deren Kombination: Ein Wide Body-Aufbau für ein gigantisches Volumen (131 GT) und 250 Quadratmeter Wohnfläche, ein erhöhtes Ruderhaus, fünf Gästekabinen für größere Familien oder Freundesgruppen sowie im Vorschiff ein üppiges Quartier für vier Crewmitglieder mit Messe und zwei Doppelkabinen plus Bad und Dusche.
Von hier geht es direkt in die zusammen mit Valcucine entwickelte Galley. Das Konzept bietet viel Privatsphäre auf beiden Seiten und dazu einen Top-Servicelevel. Die Liste der zusammen einzigartigen Merkmale rundet ein mit 80 Quadratmetern sehr großzügiges Oberdeck ab. “Kein Wettbewerber hat aktuell so eine Yacht gelauncht”, fasst Ansalone das Konzept zusammen.
Den Ansatz “ganzheitliches Wohlbefinden” hat Arcadia Yachts erstmals mit der A96 vorgestellt. Er lädt ein zu einem aktiven, aber niemals hektischen Lebensstil und setzt sich nun mit dem neuen Modell fort.
Im Einklang mit der DNA von Arcadia ist die A80new mit Sonnenkollektoren (4,5 kWh) ausgestattet, die eine 98prozentige Steigerung der Effizienz pro Quadratmeter im Vergleich zu den Anfangsjahren der Marke gewährleisten. Vor allem aber bietet der 78-Tonner mit den zwei Volvo IPS-Motoren hervorragende Fahrleistungen und einen Kraftstoffverbrauch, der mit Werten zwischen 12 Prozent (bei 12 Knoten) und 27 Prozent (bei 15 Knoten) unter dem Marktdurchschnitt liegt. Und dies bei den langsamen Fahrgeschwindigkeiten, die dem Fahrkonzept der Werft am besten entsprechen.
Für das IPS-System hat sich Arcadia schon 2015 entschieden. Zu den Vorteilen zählen auch bei der A80new ein größeres Volumen im Gästebereich sowie ein verbesserter Komfort an Bord. Da die Welle wegfällt, sind die Vibrationen geringer als bei anderen Antrieben. Ein Stabilisierungssystem mit elektrischen Flossen von CMC Marine wird serienmäßig eingebaut.
Die A80new ist die erste RPH-Yacht (Raised Pilot House) von Arcadia Yachts, behält aber alle wichtigen Designmerkmale der Marke bei – auch den extra breiten Bug. Diesen nutzt die Mastersuite voll aus, was bei einer Yacht dieser Länge sonst nicht selbstverständlich ist. Die übrigen vier Suiten verteilen sich symmetrisch auf dem Unterdeck, zwei davon bieten ein Doppelbett.
Wie bei allen Arcadia-Yachten ist das Hauptdeck ein offener Raum, der Innen- und Außenbereich nahtlos verschmelzen lässt und die Natur zum Greifen nah heranholt. Diesen Effekt verstärken die großen, weit zu öffnenden Fenster, die wie üblich am Heck und an der Backbordseite liegen. So können die Gäste den ganzen Tag über die Meeresbrise und das natürliche Licht genießen. Spiegel weiten zusätzlich den Raum, der dank der warmen Farben und abgerundeten Ecken sehr einladend wirkt.
Wie in der Lobby schlucken hier gigantische, von außen unsichtbar ins Mobiliar integrierte Stauräume große Mengen an Utensilien.
Die Außendecks treten als Salons im Freien auf. Die Cockpit-Lounge liegt gut vor der Sonne geschützt, von hier gelangen die Gäste über wenige Stufen zum Beachclub. Eine Up & Down-Plattform ermöglicht einen komfortablen Einstieg ins Wasser, mobile Schanzkleider vergrößern die Nutzfläche erheblich. Die angrenzende Multifunktionsgarage für Tender und Sportgeräte ist ebenfalls vergleichsweise groß ausgefallen.
Eine weitere Außenterrasse liegt auf dem achterlichen Oberdeck, wo die Crew die freistehenden Möbel jeder Situation anpasst. Auch die Lounge unter dem schützenden Hardtop ist flexibel und wird auf Wunsch zur Kino-Liege. Vorne liegt der offene Steuerstand. Die Bugterrasse ist laut Ansalone “der privateste Bereich an Bord”. Hier schützt ein mobiles Bimini vor Sonne, die Liegewiese wandelt sich zur Lounge mit ausfahrbarem Tisch.
Die erste A80 ist bereits im Bau und wird diesen Sommer gewassert. Ihr Debut gibt sie auf dem kommenden Yachtfestival in Cannes. Nummer zwei und drei folgen demnächst. “Mehr als drei bis vier Yachten pro Jahr bauen wir nicht”, bemerkt Francesco Ansalone, “wir möchten den Boutique-Charakter der Werft erhalten.”