Feadship fand einen Käufer für das Projekt 1010, etwa ein Jahr nach Fertigstellung der 118 Meter. Allein die hochglanzlackierten Details in Mahagoni, der dunkelblaue Rumpf mit weiß-rotem Wasserpass und die ovalen Rumpffenster ließen an Vielfach-Eigner Wladimir Potanin denken. Seine 89 Meter lange „Nirvana“ (Ausgabe 4/18) kam ganz ähnlich daher. Da der russische Nickel-Magnat auf der Sanktionsliste steht, veräußerte Feadship das Øino-Design nun an einen Eigner aus gänzlich anderem Kulturkreis: Mark Zuckerberg.
Vor dem Deal machte „Katyusha“ als Name die Runde – die russische Verniedlichung von Katharina, aber eben auch die Bezeichnung eines Raketenwerfers. Insofern würde die Namensgebung des Facebook-Gründers darauf Bezug nehmen. „Launchpad“ heißt Startrampe. Gut möglich, dass die Yacht als überdimensionale Basis für Surfabenteuer genutzt wird. Zuckerberg ist begeisterter Foil-Surfer und Freund des Bigwave-Profis Kai Lenny. Der Hawaiianer dürfte an Bord kommen, wenn die Yacht sich Regionen mit guten Wellen nähert. Nach Ablieferung in Amsterdam nahm „Launchpad“ Kurs Gibraltar zum Bunkern, dann ging es über Florida in die Karibik. Bleibt abzuwarten, wie rege die längste je in den Niederlanden gebaute Motoryacht genutzt wird – und ob das schätzungsweise eher altherrenhafte Zuretti-Interieur erhalten bleibt.