„Schnelle Gleitfahrt“ und „familientaugliches Reisen“ sind normalerweise zwei Konzepte, die nicht unbedingt zusammenpassen. Das sieht der US-amerikanische Eigner von „Perfect Lady“ anders. Er liebt es, mit seinen Kindern und Enkelkindern auf dem Meer Zeit zu verbringen, und wandte sich auf der Suche nach seiner neuen Yacht an Overmarine, die mit dem brandneuen Modell Mangusta GranSport 33 einen Volltreffer landeten. Dem 33,30 Meter langen Halbgleiter liegt mit seinem schlanken Äußeren ein Layout zugrunde, das für Familien wie geschaffen ist.
Die Modell-Historie der jüngsten Mangusta ist Teil einer Evolution, die sich dem Trend „Bigger is better“ klar entgegenstellt. Trotzdem tritt die GranSport 33 als etwas mehr als nur die kleine Schwester der GranSport 45 und der 54 auf: Sie ist die erste Mangusta mit einem IPS-Antriebspaket von Volvo Penta. Entsprechend dem Marken-Credo fährt sie – selbstverständlich – mit den stärksten verfügbaren IPS-Einheiten, den 746 Kilowatt leistenden IPS 1350. Vier davon arbeiten im Heck des 130-Tonnen-Gleiters nebeneinander und sorgen für einen Topspeed von 26 Knoten.
Mangusta, die zur Overmarine-Gruppe gehörende Marke mit Firmensitz und Werfthallen in Viareggio, war jahrzehntelang ein Synonym für rasant schnelle Open-Formate in Maxigröße. Doch der Markt veränderte sich, und das Overmarine-Management suchte nach passenden Modellen, mit denen sich das Portfolio der namhaften Marke vergrößern ließe. Vor fünf Jahren überraschten die italienischen Yachtbauer schließlich die gesamte Industrie und präsentierten ihren ersten Verdränger aus der Oceano-Linie, die mittlerweile sieben Modelle und zahlreiche Ablieferungen umfasst. Zwei Jahre später folgte mit der ersten GranSport ein gelungenes Crossover-Modell aus Maxi-Open und Halbgleiter mit eigenständigen Merkmalen und neuem Kundenstamm. Die Modelle der GranSport-Linie kombinieren den Wunsch nach Volumen mit sportlichem Auftreten und garnieren das gelungene Konzept mit einem Vorschiffspool, der schnell zum Markenzeichen wurde.
Auch bei der neuen GranSport 33 zeigt sich das Streben nach hohen Geschwindigkeiten in den sportlichen Linien von Designer Alberto Mancini, dessen Studio AM Yacht Design in Monaco beheimatet ist und seit vielen Jahren eng mit der Overmarine-Gruppe kooperiert. Mancini gestaltete lange, durchgehende Linien, gepaart mit einfachen Schwarz-Weiß-Kontrasten, um den Look sportlich zu halten. Das charakteristisch niedrige Brückendeck erhielt Seitenfenster aus schwarzem Glas, die einen Teil der 56 Quadratmeter großen und auf Eignerwunsch komplett geschlossenen Flybridge umrahmen.
„Das ist die US-amerikanische Version der GranSport, für Kunden, die eine Skylounge mit Klimaanlage rund um den Steuerstand auf der Fly bevorzugen“, erklärt GranSport-Mastermind Alberto Mancini. „Die mediterrane Version ist selbstverständlich offen, aber immer noch durch das Hardtop beschattet.“ Auf „Perfect Lady“ erinnert die Fly an ein kompaktes Strandhaus mit einem einladenden Infinitypool und gehört klar zu den liebsten Arealen der großen Eignerfamilie. Drei Generationen verteilen sich hier harmonisch und nach ihren Vorlieben verteilt über das Deck. Wenn man die Fly also sehr treffend als Strandhaus bezeichnet, wäre der Vorschiffsbereich als eine über dem Meer gelegene Terrasse mit Sonnenliegen, einem großen U-förmigen Loungebereich und einem Spa-Pool zu beschreiben. Einen „Strand“ gibt es an Bord natürlich auch – die Badeplattform ist über symmetrisch angeordnete Treppen vom Gästecockpit auf dem Hauptdeck erreichbar.
Auch im Innern bietet die jüngste Mangusta reichlich Flexibilität und viele einladende Nischen und Bereiche. Das Achtercockpit auf dem Hauptdeck fungiert im Hafen als komfortabler Empfangsbereich mit Sitzbänken, einer Bar und einem Speisetisch, an dem auch eine Großfamilie bequem Platz findet. Ist den Gästen nach TV-Unterhaltung zumute, klappt auf Knopfdruck ein Fernseher aus der Decke. Alberto Mancini legte viel Wert auf einen naht- wie stufenlosen Übergang vom Achterdeck in den Salon. Die enge Verbindung mit der Natur und Außenwelt verstärken die Salonfenster im XL-Format. „Mein Studio bietet bewusst komplette Designpakete für das Interior und Exterior von Yachten an, weil ich es enorm wichtig finde, auf der gesamten Yacht einen homogenen Look zu generieren“, kommentiert Mancini enthusiastisch.
Die „Perfect Lady“-Eigner arbeiteten eng mit der Interiorabteilung der Werft zusammen, um stilvolle und doch kinderfreundliche Materialien auszuwählen, ein weiser Ansatz, um die Zeit an Bord mit den Enkeln entspannt genießen zu können, ohne sich über nasse Badeanzüge, umgekippte Limonadendosen oder Schokoladeneisflecken auf dem Teppich sorgen zu müssen. Pflegeleichte Holzdielen zieren den Boden des Hauptdecks und passen perfekt zur gediegenen Farbgebung der Inneneinrichtung, die an Treibholz und feinen Sandstrand erinnert. So schön es ist, seine Kinder und Enkel um sich zu haben, so schön kann es sein, wenn wieder Ruhe einkehrt. Sollte den „Perfect Lady“-Eignern der fröhliche Lärm ihrer Enkelkinder zu viel werden, ziehen sie sich in ihre 40 Quadratmeter große Eignersuite auf dem Hauptdeck zurück, in der ein Kingsize- Bett beinahe den Raum ausfüllt.
Statt eines begehbaren Kleiderschranks brachte die Werft auf Wunsch des Eigners ein Büro mit großem Schreibtisch unter. Auf dem Unterdeck befinden sich zwei VIP-Suiten für die Kinder des Eigners plus zwei gemütliche Zweibettkabinen mit zusätzlichen Pullman-Kojen für die ganz Kleinen. Ebenfalls auf dem Unterdeck, ganz vorn im Bug, kommt die fünfköpfige Crew unter. Neben Kapitän, Ingenieur und Servicepersonal ist ein Bett für einen Babysitter reserviert, damit die Erwachsenen im Hafen entspannt ausgehen können.
„Die GranSport 33 ist durchaus ein großes Schiff, aber dank der intuitiven IPS-Joystick-Steuerung und der einfach zu bedienenden Brückenelemente von Garmin lässt sich die Yacht auch bequem von einem Eigner bedienen und steuern“, erklärt Stefano Arlunno, der die Amerika-Geschäfte der Marke Mangusta leitet.
Die Vorteile des IPS-Antriebssystems von Volvo gehen über mechanische und konstruktive Aspekte wie geringeren Kraftstoffverbrauch oder minimale Vibrationen hinaus: Die Propulsionseinheiten erfordern einen deutlich kleineren Motorenraum als konventionelle Wellenantriebe und können weiter achtern installiert werden. Dadurch bleibt an Bord Platz für eine familiengerechte Tender- und Toygarage, in der neben einem Beiboot auch vier sportlich motorisierte Jetskis parken – der Spaß für die Enkel ist also auch in den Buchten garantiert.
Dieser Artikel erschien in der Ausgabe 05/2021 von BOOTE Exclusiv und wurde im Januar 2025 von der Redaktion bearbeitet.