Neu sind Motoryachten von Perini Navi nicht. Mit 40 bis 64 Meter langen Segelyachten aus Stahl und Alu feierte die Werft aus Viareggio in den späten 1990er-Jahren große Erfolge. Von den Ketschen mit hohem Innenraumvolumen – manch einer nannte sie Motorsegler – war der Weg nicht weit zu Formaten gänzlich ohne Segelantrieb. Die bauten die Italiener unter der Marke Picchiotti, einer 1575 gegründeten Werft, die 1988 „T.M. Blue One“ für den Modeschöpfer Valentino baute.
Unter Perinis Ägide legte 2010 die 50 Meter lange „Exuma“ (jetzt „Falco Moscata“) ab. Es folgten „Galileo G“ (55 m) und 2014 das 73-Meter-Flaggschiff „Nautilus“ (Ex-„Grace E“). Allen gemein ist eine schlanke wie effiziente Rumpfplattform des französischen Segelyacht-Konstrukteurs Philippe Briand. Der kam mit seiner Marke Vitruvius Yachts auch für eins der neuen Motormodelle von Perini Navi zum Zug. Die Kultwerft gehört nach Insolvenz im Jahr 2021 zur Italian Sea Group, die die zwei neuen Projekte in La Spezia fertigte. Dem alten Stil bleibt die von Briand außen gestaltete und konstruierte „Fantasy“. Der 59 Meter lange Stahl-Alu-Bau ist 9,80 Meter breit und hat ein Innenraumvolumen von 800 Gross Tons.
Kurz darauf zu Wasser gelassen wurde die ein Meter kürzere „Amante“, die nach Exterieur-Vorgaben von Perini Navi entstand und mit wesentlich höheren Aufbauten einem Explorer gleicht. An Bord erwartet Gäste ein Beachclub und Wellnessbereich mit Sauna, Dampfbad, Fitnessraum, Bar und direktem Zugang zur Badeplattform. Auf das Hauptdeck lockt ein Pool mit Gegenstromanlage, der sowohl für Freizeit als auch für Fitness geeignet ist. Für beide Projekte stellte das Makler- und Managementhaus Camper & Nicholsons Projektmanager und Eignervertreter.