„Die Außenlinien zeigen geometrische Elemente und einen Mittelteil in Hexagon-Form, auf dem Container stehen können“, erklärt Bernd Weel das Prinzip des 2300-Tonners, „unsere Inspiration stammt von SUVs”. „Project Mission“ wurde für Expeditionen entwickelt und kann eine Vielzahl an Toys transportieren. Bernd Weel beweist mit seinem Entwurf seine enorme Vielseitigkeit, zum Beispiel hat sein Studio im niederländischen Egmond aan Zee die 33 Meter lange „Lady Fleur“ von Holterman gezeichnet, also eine eher klassisch anmutende Superyacht, oder den sportlichen Weekender Dutch Built 50 von Stratos. Um den zackigen und scharfkantigen Außenlinien von „Project Mission“ einen starken Pol entgegenzusetzen, wählte die Werft aus Harlingen für das Interieur Carla Guilhem aus.
Ihr Studio mit Sitz in Miami, Florida, steht für einen eher femininen Stil und sah sich nun vor der Aufgabe, die ziemlich einzigartige Verteilung des Raumvolumens von 1800 Gross Tons mit Leben zu füllen, dabei ein unverwechselbares Ambiente für zwölf Gäste und rund sechs Wissenschaftler zu kreieren – ein ideales Setting um die schönsten Landschaften dieser Welt zu bewundern, nach dem Motto: „Das, was man durch die Fenster sieht, zieht die Aufmerksamkeit der Gäste auf sich.“ Guilhem plante dafür ein futuristisch minimalistisches Design, das gleichzeitig warm wirken sollte und, in Anbetracht der Außenlinien, eine Balance zwischen den zwei Welten schafft. „Während das Äußere der Yacht die Suche nach dem Unbekannten repräsentiert, habe ich das Interieur designt um sich selbst zu erkunden“, erzählt Guilhem über ihre Arbeit auf dem Explorer.
Viel Weiß und große, glatte Flächen sorgen in der Tat für Ruhe, dabei greift die Designerin bei den Möbeln und Wandöffnungen durchaus die geometrischen Spielereien Bernd Heels auf. Riesige Räume wie den weit in die Höhe gezogenen Salon teilt sie durch eine geschickte Beleuchtung sowie frei schwebende Deckenelemente in unterschiedliche Zonen auf, rückt zum Beispiel den Speiseplatz auf eine andere Wohninsel als die Bar oder die Lounge. Ein ähnliches Prinzip verfolgt sie in der Mastersuite, wo das runde Bett mittig im Raum thront. Bodentiefe Glasfronten holen Tageslicht und die spektakuläre Umgebung ins Innere, transparente Türen lassen die Innen- und Außenräume ineinander fließen. „Ich glaube wirklich, dass sie einen großartigen Job gemacht hat“, lautet Bernd Weels Fazit, „das Interieur ist ein Ort, an dem man sich gerne zurückzieht, nachdem man einen Tag lang die entferntesten Regionen dieser Welt entdeckt und erkundet hat”.