Die Neue kommt nun mit mehr als doppelter Länge, 16,5 Meter Breite, fünf Decks und stattlichen 4800 Gross Tons. Dickie Bannenberg und Simon Rowell arbeiten in ihrem Londoner Studio im Gedenken an den Gründer und Dickies Vater, Jon Bannenberg, und zeichnen gerne in Sphären jenseits der 50 Meter. Dabei lieferten sie Außenlinien wie Interieurs für die 55,50 Meter lange „Moon Sand“ von Lürssen. Für die „111“ dachten sie groß und überlegten sich einen partiell scharfen wie stumpfen Steven mit Panorama-Kubus, den Lateral mit reichlich strukturellem Glas berechnete.
Auch beim Gestalten des Innenlebens tobte sich das Duo aus und stellte das Kunstwerk unter das Motto „Wellness, Workout und Wein“. Passend dazu sitzen die Gäste am Speiseplatz mitten im Geschehen und schauen bei einem Glas Dom Pérignon der Küchencrew beim Zaubern des Hauptgangs zu.
Zum Thema Sport und Gesundheit zählen die insgesamt drei Pools, der größte liegt über dem Mega-Beachclub, hat die Silhouette eines „T“ und kommt natürlich in der Ausführung „Infinity“. Für die Eigner ist eine Mastersuite mit privater Poolterrasse reserviert, was im Prinzip auch das Thema „Wellness“ aufgreift. Die Außendecks füllten die Briten mit Teakmöbeln aus ihrer „Oceana“-Serie, gefertigt von der US-amerikanischen Firma Sutherland. Die frei stehenden Sessel, Liegen, Stühle und Tischchen erinnern an dänische Klassiker und wandern mit Hilfe der Crew überall dorthin, wo sie gerade gefragt sind.
Ein Hingucker – und gleichzeitig eine elegante Erinnerung daran, auf welcher Yacht man sich gerade befindet – sind die Handläufe aus Holz, an deren Enden dünne 316er Edelstahlstäbe in Form einer „111“ eingelassen sind. Die Frage nach dem Grund dafür erübrigt sich eigentlich. „Wir sind Designer und wir lieben es, Dinge zu designen“, lautet dazu der knappe Kommentar von Bannenberg & Rowell, die in der Branche für ihren trockenen Humor bekannt sind.
Es überrascht kaum, dass die drei Einsen das Helipad auf dem Vordeck illuminieren. Dort soll nach dem Launch allerdings kein Hubschrauber landen. Gäste und Proviant fliegen sicher und lautlos in einem Skylifter herbei. Das UFO-ähnliche Schwebegefährt basiert auf einem Luftschiff für Schwerlasten und ist mit Leichtgas gefüllt. Elektromotoren an der Gondel schieben mit bis zu 45 Knoten an, bei Nichtbenutzung wird der etwas andere Aerotender hinter dem Mutterschiff hergezogen. Im Vergleich zu einem Heli, der maximal 20 Tonnen heben kann, soll der Skylifter je nach Ausführung um die 150 Tonnen schaffen. Tests mit Prototypen laufen bereits.