S-Klasse mit KrönchenPrincess feiert neues Flaggschiff S80

Uske Berndt

 · 23.04.2025

Die Princess S80 führt die S-Klasse an. Das 25-Meter-Design entstand im Haus, mithilfe der Studios Olesinski und Pininfarina.
Foto: Princess Yachts
Mit der Princess S80 liefert die Werft mehr als eine Überraschung zum 60. Jubiläum. Die 25 Meter lange Sportbridge ist das neue Flaggschiff der Linie und mit 35 Knoten Topspeed eines, das richtig (Fahr)-Spaß macht.

Zum 60. Jubiläum hat Princess Yachts sich selbst und ihre Kunden reich beschenkt, etwa mit einer Filmreihe über die Anfänge der Werft in Plymouth oder mit der Neuauflage der kultverdächtigen V40. Schon im Jahr vor der großen Sause schickte die britische Marke die S65 sowie die S80 an den Start. Der Erfolg des gut 25 Meter langen Flaggschiffs der Sportbridge-Reihe zeichnete sich schnell ab. Schon im September 2024 waren sieben Stück verkauft.

Sogar einen neuen Produktionsstandort stellten Marketingchef Simon Clare und Will Green, seit 2023 neuer CEO von Princess, auf der Pressekonferenz in Cannes in Aussicht. „Die S80 verbindet das beste aller Welten“, erklärt Green die Hintergründe, „sie ist komfortabel und ein echtes Sportboot mit einem Topspeed von 35 Knoten. Und handmade in Plymouth“, schiebt er noch hinterher.

Das Design der Princess S80 führt die Optik der S72 fort

In dem Satz schwingt viel Stolz mit. Die rund 3000 Kollegen und Kolleginnen arbeiten verbissen am Erhalt des Rufs, zu den handwerklich besten Werften der Welt zu zählen. Das Design der neuen S-Klasse passierte fast komplett im Haus, mit professioneller Hilfe der Konstrukteure von Olesinski und den italienischen Interieurspezialisten von Pininfarina.

Die fließenden Linien und das markante Vordach der S80 erinnern an das Design der noch gar nicht so alten S72, die auf der boot Düsseldorf 2023 vorgestellt wurde. In die Länge gestreckte Fensterflächen ziehen sich entlang des Hauptdecks und enden erst auf beiden Seiten des Cockpithimmels. Hohe Schanzkleider mit ovaler Edelstahlreling, ein weitläufiges Deck aus Teakholz und Custom-Naturmaterialien definieren den Flaggschiffstatus des 64-Tonners.

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Sonnenbaden, Relaxen und Speisen

„Das Konzept der Princess S80 legt den Schwerpunkt auf einen geselligen Lebensraum in Wassernähe mit drei Bereichen: Sonnenbaden, Relaxen und Speisen. Sie können ohne Umbauten gleichzeitig genutzt werden“, erklärt Andy Lawrence, Designchef bei Princess Yachts. „Die Verglasung des Salons reicht weit nach hinten in das Cockpit und umhüllt den vorderen Essbereich. Sie bietet so Schutz vor Wind, ohne die Sicht zu behindern.“

Eine kurze Besichtigung der Yacht offenbart schnell ein überaus cleveres Konzept für die Nutzung - vor allem des Hauptdecks. Der zentrale Zugang erfolgt über den Beachclub, der Weg zur Cockpitlounge führt mitten zwischen zwei XL-Sonnenliegen hindurch. Vor dem anschließenden Speiseplatz für bis zu acht Gäste steht eine Glasklappe weit offen und gibt den Blick auf die direkt dahinter liegende, offene Galley im Salon frei. So werden Drinks oder die Menüs vor den Augen der Gäste gezaubert und gleich nach Draußen gereicht.

Layout mit diversen Optionen

Rechts der Klappe führt eine gläserne Schiebetür in die Lounge mit zwei Sofalandschaften. Zwei Stufen sind es zu einer Dinette sowie dem dank Dachfenster lichtdurchfluteten offenen Steuerstand. „Es gibt auch die Option, diesen Bereich zu schließen“, beantwortet Verkaufsmanager Luke Kenny die Frage, noch bevor sie jemand gestellt hat und verweist noch auf die Tür zum Außendeck sowie das Vordeck mit Sonnenliege alias Sitzgruppe plus Tisch. Auf Wunsch ist gegenüber der Galley auch noch ein WC möglich, dafür falle dann eben etwas Kühlschrankplatz weg. Auch kann die große Loungeecke mit einem zusätzlichen Tisch zum Indoor-Speiseplatz werden.

Die Flybridge passt zu einer echten Sportyacht

Diverse Layoutoptionen haben die Kunden auch auf dem Unterdeck, besonders im Heckbereich, wo die Crew ihr Lager aufschlägt. Je nach Bedarf gibt es hier mehr Stauraum oder ein drittes Bett, auch eine kleine Crewmesse ist machbar. Die Gäste verteilen sich weiter vorne auf insgesamt vier Suiten, die Master liegt mittschiffs und ist wie der Salon mit sanften Naturmaterialien und abgerundeten Ecken ausgestattet..

Dass es sich bei der S80 um eine veritable Sportyacht handelt, macht sich in erster Linie auf dem Oberdeck bzw. der Flybridge bemerkbar. Der Steuerstand nimmt fast die Hälfte der 28,7 Quadratmeter großen Freifläche ein, dabei flankieren zwei Sofaliegen die beiden mittig platzierten Pilotensitze.

Maximal schafft die Princess S80 sogar 35 Knoten

Steuern in Gesellschaft: Wer hier mit Hilfe der beiden MAN V12-Motoren - entweder mit 1397 oder 1471 Kilowatt - auf bis zu 35 Knoten beschleunigt, tut das sicher gerne mit Zuschauern. Klassische Shafts und Propeller machen beim Fahren Spaß, über die optionale Vektor-Finne und Kreiselstabilisatoren lässt sich die S80 auch bei schwierigen Wetterbedingungen sicher steuern. Am Heck schließet sich eine BBQ-Lounge an, die wahlweise mit Sofa- oder höhenverstellbarem Esstisch aufwartet.

Das sportlich-komfortable und zugleich flexible Konzept in Top-Qualität der Prinzessin scheint einen Nerv zu treffen, vielleicht kommt da in absehbarer Zeit noch mehr? Auf die Frage, was zumindest längentechnisch auf die S80 folgen könnte, hat Simon Clare eine klare Antwort: „Kunden, die sich eine Yacht über 30 Meter wünschen, schicken wir zu Ferretti oder Sanlorenzo.“

Technische Daten Princess S80

  • Länge über alles: 25,44 m
  • Breite: 6,07 m
  • Tiefgang: 1,82 m
  • Verdrängung: 63,95 t
  • Gäste: 8
  • Tank: 7000 l
  • Wasser: 1480 l
  • Motoren: 2 x MAN V12 - 1471 kw
  • Topspeed: 33 – 35 kn
  • Tender: Williams Sportsjet 435
  • Konstruktion: Princess, Olesinski
  • Außenlinien: Princess
  • Interieur: Princess, Pininfarina
  • Werft: Princess Yachts, 2024

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