Jay Aberdoni kam in der Küstenstadt Valencia zur Welt und schaute stets sehnsüchtig auf die Yachten am Mittelmeer – der Inbegriff von „Freiheit und Luxus“. Kein Wunder, dass sich der Designer schwimmenden Objekten zuwendete und sich in diversen Studios einen Namen machte. Bei KER Yacht Design, Igor Lobanov und Alberto Mancini zeichnete er die gesamte Bandbreite von Segelyachten über Custom-Projekte bis hin zu Serien und Semicustoms für Azimut und Mangusta. 2022 eröffnete er ein eigenes Büro und ging mit „Standby“ an Bord der zweiten Auflage der Oceanco-Linie „Simply Custom“.
Neben Aberdoni hinterließen elf Designer wie Cor D. Rover, Pininfarina, Messerschmitt oder Sinot ihre Handschrift auf einem Basiskonzept von Lateral Naval Architects. Vorteil: Wenn der Kunde ordert, ist das technische Grundgerüst erledigt und die Yacht schneller fertig. Das Konzept sieht eine Länge von 80 Meter vor, ein Raumvolumen von 2400 bis 2800 Gross Tons, einen elektrischen Antrieb mithilfe von Biodiesel-Generatoren sowie Pod-Drives für Effizienz und Top-Manövrierbarkeit. Als machbare Geschwindigkeiten stehen 16,5 Knoten Top-Speed und 14 bis 15 Knoten Reisegeschwindigkeit in den Plänen, dazu eine Reichweite von 5000 Seemeilen bei zwölf bis 14 Knoten Fahrt.
Geplant sind vier Wohndecks plus Sonnendeck, neben der Mastersuite auf dem Oberdeck soll es sechs Gästekabinen auf der Beletage geben. Hinzu kommt ein Helipad, ein Pool auf dem Achterdeck und eine Garage für die E-Toys. Das Custom-Paket schnürt Oceanco individuell für den Kunden, so stehen Wassersport- und Tauchausrüstungen oder Entertainment-Equipments samt Lichtinstallation im Katalog.
Jay Aberdoni beschreibt sein Design mit illustren Worten, allein der Name „Standby“ sage viel über sein Werk aus: Es gehe um eine „Ode an die Zeit“. Die Linien und Oberflächen umhülle Stille, aber auch Tiefe. „Die architektonische Präsenz ist nicht durch Übermaß definiert, sondern durch die Klarheit ihrer klassischen Form“, erklärt der Spanier. Für ihn sind die geometrisch geschichteten Decks „eine Philosophie, die die Aussicht erweitert.“ Konkret ausgedrückt: „Auf dem Weg in Richtung Heck verschwinden plötzlich die Schanzkleider und machen Platz für eine Glasreling“. So wirkt alles offen, die Übergange von den Innenräumen zum Meer sind fließend.
Vor allem die Außenbereiche treten minimalistisch auf, „indem ich das Unnötige entferne, hebe ich das Bewusstsein für das Wesentliche hervor“, kommentiert Aberdoni. Sein Lieblingsort an Bord ist der Beachclub im japanischen Stil, „ein cleanes Refugium für Momente der Besinnung“.
Weitere Infos: www.aberdoni.com