Der Gedanke liegt nahe. Wenn es auf dem Wasser zu voll oder zu eintönig geworden ist, einfach tief unter die Meeresoberfläche zu gehen und dort seine Zeit zu verbringen. Christian Gumpold, Designer und CEO von Migaloo Private Submersible Superyachts (PSY), spricht mit seinem Hybrid aus Superyacht und U-Boot einen speziellen Eignertyp an: „Abenteurer, Innovatoren und Trendsetter“, erklärt er, „Quereinsteiger, denen Motor- und Segelyachten nicht speziell genug sind.“
Sein Konzept Migaloo M5 läuft unter der Kategorie „Passagierschiff“ und würde auf 165 Meter Länge und 23 Meter Breite bis zu 20 Gäste plus 32 bis 40 Crewmitglieder mit in die Tiefe nehmen. Dort könnten sie vier Wochen bleiben und dabei von Kino bis Spa nutzen, was den Alltag auf Superyachten so angenehm macht. An Bord lagern dazu zwei 17 Meter lange U-Tender für kürzere Ausflüge in die Umgebung. Zurück an der frischen Luft gehen gewöhnliche Beiboote, der mitgeführte Heli, Drohnen oder ein Heißluftballon an den Start. In Landnähe und bei entsprechenden Temperaturen organisiert die Crew auch Skiausflüge oder Expeditionen mit Campübernachtung.
Der doppelwandige Rumpf ist dick genug, um eisigen Gefilden oder dem Wasserdruck in 250 Meter Tiefe standzuhalten. Die Migaloo M5 soll dieselelektrisch fahren, über Wasser maximal 20 und unter Wasser zwölf Knoten erreichen. In den Plänen steht eine selbst für Megayachten stattliche Reichweite um die 8000 Seemeilen. Damit wären Ozeanquerungen kein Problem.
Laut Christian Gumpold könne sich die Migaloo als dritter Yachttyp fest etablieren und garantiere ein Höchstmaß an Privatsphäre, Autonomie und Sicherheit: „Wir können das Projekt auch als Private Submersible Fortress gestalten.“ Eine private Festung mit Lazarett für den Einsatz in Krisengebieten. Die Rollen und Aufgaben für die Realisierung sind klar definiert: Die Österreicher kümmern sich in engem Austausch mit dem Eigner oder dessen Vertreter um das Design, überwachen den Bau und übernehmen auf Wunsch das Yachtmanagement. Für die Konstruktion kämen die gewählte Werft oder externe Ingenieure ins Spiel.
Die Migaloo M5 ist ein spannendes Unternehmen – und eher nichts für Auftraggeber, die einen detaillierten Zeitplan und ein überschaubares Budget schätzen. Für Christian Gumpold sei ein Projekt wie die Migaloo M5 etwas für Eigner, die „Herausforderungen als Chancen und Erlebnisse definieren“ und wissen, „dass dies ein neuartiger Schiffstyp ist, der hinsichtlich zeitlicher und finanzieller Ressourcen Flexibilität erfordert“.