Sören Gehlhaus
· 12.07.2021
YYachts wasserte mit der Tripp 90 ein 29,77 Meter langes Flaggschiff. Auf „Prevail“ will der US-Eigner um die Welt und um die Wette segeln.
Abgesehen vom konvex verlaufenden Bumerang-Bug teilt „Prevail“ kaum Exterior-Gemeinsamkeiten mit dem jüngsten Miniserien-Modell Y7. Deren Riss stammt ebenfalls aus den Rechnern von US-Konstrukteur Bill Tripp und findet derzeit großen Anklang. Dass die jüngst gelaunchten 29,77 Meter ein pures Custom-Format sind, zeigt das Deckshaus an, das Tripp in enger Absprache mit dem Eigner entwickelte. Seine Maßgabe: freie Sicht auf die See während er im Salon sitzt. Solitär-typisch ist auch, dass der Eigner sich über Winch Design mit seinem favorisierten Gestaltungsbüro einbrachte. Das Londoner Studio ließ unter Deck mit Eichenholz und hellem sowie blaugrauem Leder verkleiden und verband den Charme von Sommerhäusern der US-Ostküste mit skandinavischen Einflüssen.
„Prevail“ ist die zweite Yacht, deren Deck die Greifswalder Werft statt mit Teak- mit Lignia-Holz beplankte. Der gleichnamige britische Zulieferer bezieht die verwendete Monterey-Kiefer aus nachhaltig bewirtschafteten Waldplantagen. Im taubenblauen Karbonrumpf fährt ein Liftkiel ein, dessen Tiefgang von 2,81 bis 4,64 Meter variiert. Am Wind trägt die 6,80 Meter breite und 55,76 Tonnen verdrängende Tripp 90 an einem recht hoch angeschlagenen Großbaum 213,7 Quadratmeter und am Vorstag 180,3 Quadratmeter Segellaminat von Doyle Sails. Nach ausgiebigen Testschlägen auf der Ostsee geht die mit Bugspriet 29,77 Meter lange „Prevail“ an ihren US-amerikanischen Eigner, der sie Michael Schmidt Yachtbau für die Zeit des Cannes Yachting Festivals überlässt.