Mangusta feiert 40 Jahre​Vom kompakten Sportboot zur „Villa auf dem Meer“

Uske Berndt

 · 08.12.2025

Modell-Palette: Alles begann mit der Mangusta 65.
Foto: PR
Mangusta blickt zufrieden auf 40 Jahre Yachtbau zurück. BOOTE EXCLUSIV gratuliert zum Geburtstag und verrät die Highlights.

​1985 gründete Giuseppe Balducci die Overmarine Group, seit Anfang der 1990er-Jahre ist sie bekannt für die Maxi Open unter der Marke Mangusta. Der Name ist kein Zufall, sondern eine symbolische Herausforderung an die Cobra-Serie von Tecnomarine: Mangusten gelten als die einzigen Tiere, die sich gegen Kobras wehren können.

Die Anfänge bei Mangusta

1991 kam die Mangusta 80 Open auf den Markt, das erste Sportboot mit mehr als 24 Metern, dynamischen Linien, Topspeed von mehr als 40 Knoten und einem größeren Platz­ange­bot unter Deck als die Konkurrenz. Der Erfolg des Modells vom Zeichentisch Stefano Righinis lässt sich an der Zahl der gebauten Einheiten ablesen: 75. Die Zusammenarbeit mit dem Designer führte zu einer Serie von 72 bis 130 Fuß. Der Höhepunkt kam 2007 mit der über 50 Meter langen Mangusta 165 – mit einer Höchstgeschwindigkeit von 40 Knoten und dem Interieur einer „Villa auf dem Meer“.

Ein Wendepunkt bei der Werft

2014 beschloss Overmarine, in den Markt der Verdränger vorzustoßen. Dafür trat ein junger Designer aus der Automobilbranche auf die Bühne: Alberto Mancini. Seine Mangusta Oceano 42 stellte einen Wendepunkt bei der Marke und in der Branche dar. Im Laufe der Jahre entstanden vier weitere Oceano-Modelle sowie die Halbverdränger-Serie GranSport.

Im Segment der schnellen Yachten läutete Igor Lobanov 2019 eine neue Ära ein. Der Designer zeichnete mit der 104 REV eine Maxi Open mit eleganten Linien, dynamischen Proportionen und großen Glasflächen. Zwei Jahre später stellte Mangusta die 165 REV vor, ein über 50 Meter langes Schiff, dessen Profil von den Sportwagen der 1930er-Jahre inspiriert ist. Die zweistöckige, 92 Quadratmeter große Eignerkabine hat raumhohe Fenster, eine Lounge und ein Büro. Der Hauptsalon öffnet sich dank seitlich ausklappbarer Terrassen, große Glasflächen und Oberlichter fluten das Interieur mit natürlichem Licht.

Für wen sich welches Mangusta-Modell eignet

Die großen Serien stehen für verschiedene Arten, das Meer zu erleben: Die Mangusta Maxi Open richtet sich an Eigner, die gerne schnell reisen. Wasserstrahl-Antriebe liefern bis zu 35 Knoten Topspeed. Die Mangusta-Oceano-Verdränger (39 bis 52 Meter) punkten hingegen mit einer transozeanischen Reichweite. Kunden, die nach dem goldenen Mittelweg zwischen den Linien suchen, finden die Lösung in der Mangusta Gran­Sport mit Höchstgeschwindigkeiten zwischen 25 und 30 Knoten plus großen Reichweiten. Die allererste 54-Meter-Einheit („El Leon“) zum Beispiel war eine der ersten Mangusta-Motoryachten, die die Erde umrundet haben.

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Nachhaltigkeit steht selbstverständlich auf der Werft-Agenda: Heute können alle Mangustas umweltfreundliche HVO-Kraftstoffe tanken, der Gesamtverbrauch (bei Cruising-Geschwindigkeit) konnte in den vergangenen zehn Jahren um rund 30 Prozent gesenkt werden, dank optimiertem Antrieb, effizienter Rumpfform sowie einer reduzierten Verdrängung. Heute blickt die Gruppe auf über 320 gebaute Yachten, da­run­ter mehr als 20 aus Metall. 110 Einheiten sind über 100 Fuß lang, 130 Yachten wurden mit Waterjets ausgestattet.

Die Overmarine Group greift auf mehr als 600 direkte und indirekte Mitarbeiter sowie eine Gesamtproduktionsfläche von über 210.000 Quadratmeter zurück, verteilt auf Standorte in Viareggio, Massa und Pisa. Die Marke ist auch weiter in Familienhand. Neben den Gründer-Kindern Maurizio und Katia arbeitet nun schon die dritte Generation im Unternehmen.


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