Martin Hager
· 01.07.2013
Mit „ Stella Maris“ verblüfft die Werft VSY die Yachtwelt. 250 Quadratmeter Glas verbauten die Italiener auf dem voluminösen 72-Meter-Verdränger, der sich dank zahlreicher Sonderlösungen abhebt. Wir gingen für einen kompletten Cruising-Tag an Bord des Espen Øino-Designs.
Draußen in der Bucht vor Portovenere wartet "Stella Maris" auf mich. Schon aus der Ferne sind ihre Gene eindeutig zuzuordnen. Während ich am Steg der Marina Porto Lotti die Ankunft des Shuttlebootes herbeisehne, bleibt reichlich Zeit, das Exterieur auf mich wirken zu lassen. Der markant und kantig gestylte Verdränger mit dem weit ausladenden flachen Bug stammt unverkennbar aus den Rechnern von Yachtdesigner Espen Øino, der einst mit dem optisch verwandten Lürssen-Bau "Skat" seinen Durchbruch feierte und schon für die VSY-Neubauten "RoMa" und "Candyscape II" verantwortlich zeichnete. "Ich hatte gestalterisch alle Freiheiten", beschreibt der Wahl-Monegasse den Designprozess der Ausnahmeyacht. "Der Eigner wünschte sich eine Yacht mit Villa-ähnlichem Charakter, die klima- und witterungsunabhängig ein Höchstmaß an Komfort bietet sollte."
Die Überraschung des Tages wartet nach einer kurzen Überfahrt im Lotsenboot auf der großen Badeplattform. "Schön, dass du bei den heutigen Probefahrten dabei sein kannst", begrüßt mich Kapitän Alberto Neri. "Ich hoffe, du hast viel Zeit mitgebracht, heute stehen eine Reihe von Schall- und Vibrationsmessungen auf dem Programm, und wir sind sicher nicht vor 19 Uhr zurück im Hafen von La Spezia."
Dass an diesem Tag viele Testläufe anstehen, spiegelt sich in der enormen Anzahl von Technikern an Bord wider und an dem straffen Zeitplan. Kaum habe ich die Brücke betreten, bewegt sich "Stella Maris" aus der Bucht von Portovenere und nimmt Kurs auf Genua. Für die Geräuschmessungen verpflichtete VSY die US-Firma J&A Enterprises, die mit Darrell Milburn einen ihrer erfahrensten Ingenieure nach Italien schickte. Zusammen mit einem Kollegen und diversen hochsensiblen Instrumenten bewegt er sich von Kabine zu Kabine, um bei bestimmten Motordrehzahlen die Lautstärke und Vibrationen zu messen.
Lorenzo Cerulli, Sales & After Sales Manager von VSY und mein Begleiter für den Tag, lässt es ruhiger angehen. Langsam arbeiten wir uns durch das von Michela Reverberi gestaltete Interieur. Das Volumen des 72-Meter-Verdrängers ist gewaltig. ",Stella Maris‘ bietet mit einer Bruttoraumzahl von 2114 GT fast so viel Interieur-Raum wie einige deutlich längere Yachten", erklärt Lorenzo stolz. In anderen Zahlen ausgedrückt, bedeutet dieser Wert, dass dem Eigner und seinen Gästen an Bord eine Wohnfläche von 1154 Quadratmetern zur Verfügung steht, von denen 628 im Interieur liegen.
Die komplette Geschichte steht in BOOTE EXCLUSIV 4/13.