RatgeberAcht Kriterien, die Sie beim Kauf eines Wakeboards beachten sollten

Torsten Moench

 · 28.09.2025

Der Wakeboard-Sport stammt aus den USA.
Foto: Malibu-Boats und Liquid Force
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Wakeboards gibt es in vielen Varianten für unterschiedliche Einsatzzwecke und Fahrstile. Wir erklären die wichtigsten Kriterien und sagen, was man beim Kauf beachten sollte.

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen zwei Haupttypen von Wakeboards: Boat-Wakeboards sind für den Einsatz hinter Motorbooten konzipiert. Diese Boards sind steifer und im Gegensatz zu, den in stationären Anlagen genutzten, Cable-Boards haben sie Finnen, die entweder abschraubbar oder im Board integriert sind. Die Finnen sorgen für ein stabiles Fahren bei höheren Geschwindigkeiten. Man benutzt so weniger die Kanten und bring damit weniger Spannung auf die Leine was ein entspannteres Fahrgefühl gibt.

Cable-Wakeboards kommen an Wasserskiseilbahnen zum Einsatz. Sie sind flexibel und haben abgerundete Kanten, um Beschädigungen an Hindernissen, den so genannten Obstacles, zu vermeiden. Ein anderer großer Unterschied ist die sogenannte “Grindbase”. Diese Extraschicht an der Unterseite schützt das Board bei der Nutzung von Obstacles.

Allround-Wakeboards kombinieren die Eigenschaften beider Typen und können vielseitig eingesetzt werden. Sie stellen einen guten Kompromiss für Einsteiger dar, die sowohl am Boot als auch an der Bahn fahren möchten.

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Rocker-Formen von Wakeboards und ihre Eigenschaften

Der Rocker bezeichnet die Aufbiegung des Boards von der Mitte zu den Enden hin. Er beeinflusst maßgeblich das Fahrverhalten.

Continuous Rocker

Gleichmäßige Biegung über die gesamte Länge. Sorgt für sanfte, vorhersehbare Fahreigenschaften und eignet sich gut für Anfänger. Das Board fühlt sich schneller an, wodurch man als Fahrer weniger Kanten muss.

3-Stage-Rocker

Flache Mitte mit stärkerer Aufbiegung an den Enden. Ermöglicht explosive Absprünge und aggressive Turns, erfordert aber mehr Können und Fahrtechnik. 3-Stage-Boards fühlen sich meistens etwas langsamer an, wodurch man selber etwas mehr auf die Kante gehen muss und entsprechend mehr Spannung auf die Leine gibt.

Hybrid Rocker

Continous Rocker auf den Kanten, was schnelles Fahren ermöglicht, 3-Stage-Rocker in der Boardmitte. Mit dieser Variante kombiniert man entspanntes Fahren mit explosivem Pop.


Länge und Breite des Wakeboards

Die Boardlänge richtet sich nach Körpergröße und -gewicht, aber vor allem dem “Können” des Fahrers. Längere Boards bieten mehr Auftrieb und Stabilität, kürzere Boards sind wendiger. Das A und O ist jedoch die Tragkraft. Deshalb: Im Zweifel lieber eine Nummer zu groß als zu klein, das sorgt für Sicherheit und nimmt Anfängern die Angst.

Die Konstruktion

Fast alle modernen Boards haben einen Schaumkern. Der Unterschied liegt meistens in dessen Zusammensetzung. Es gibt spezielle Boards aus extrem leichtem Schaum. Die Kunst ist es jedoch ein Board zu kreieren, welches dennoch ausreichend stabil ist. Leichtere Boards machen das Springen einfacher, ein normales Board hingegen gibt mehr Stabilität. Anfänger sollten mit normalen Boards beginnen und dann das Boardgewicht nach und nach reduzieren.

Finnen und Channels

Finnen sorgen für Stabilität und Führung im Wasser. Größere Finnen bieten mehr Kontrolle, kleinere mehr Freestyle-Möglichkeiten. Channels sind Rillen in der Base, die zusätzlichen Halt geben. Je nach Ausprägung können sie Finnen teilweise sogar ersetzen.

Wakeboard-Bindungen

Die Bindungen verbinden den Fahrer mit dem Board. Offene Bindungen (Open Toe) passen sich verschiedenen Schuhgrößen an, geschlossene Bindungen (Closed Toe) bieten besseren Halt und mehr Kontrolle. Die Bindungen sollten fest sitzen, aber nicht drücken. Kleiner Tipp beim Anprobieren: Bindung fest anziehen, leicht in die Knie gehen und schauen ob die Zehen noch leicht zu bewegen sind. Wenn ja sitzt die Bindung perfekt!


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Leinen und Handles

Leinen und Handles sind essenzielle Ausrüstungsteile beim Wakeboarden. Die Leine gibt es aus PU oder Dyneema. PU ist die billigste Variante. Sie dehnt sich, was insbesondere bei Sprüngen störend wirkt. Profis sprechen verachtlich von „Bungee-Leinen“. Dyneema hat dagegen wenig bis gar kein Stretch. Direkter Zug beim Kanten, Springen und Landen also. Diese Leine hat also auch für Anfänger viele Vorteile. Handles gibt es in allen Varianten. Wichtig hier ist, das der Grip gut ist und der Diameter nicht zu groß. Große Durchmesser sind meistens etwas schwieriger zu halten und erfordern mehr Kraft. Kleiner Tipp: Handles in knalligen, hellen Farben sind im Wasser besser zu erkennen.

Wakeboards für Anfänger vs. Fortgeschrittene: Unsere Kaufempfehlungen

Anfänger sollten zu einem Allround-Board mit Continuous Rocker greifen. Fortgeschrittene Fahrer können je nach Vorlieben ein spezialisiertes Boat- oder Cable-Board wählen. Und noch ein Tipp: Ein Kauf im Ladengeschäft ist für Anfänger allemal ratsamer als ein überhasteter Schnellkauf im Internet.


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