Pilipenko: Angefangen hat alles mit einem tragischen Unfall in der Familie. Mein Vater starb, er war Inhaber einer kleinen Firma, die sich mit Schiffsmotoren beschäftigte. Ich habe damals meiner Mutter im Studium versprochen, das Unternehmen ordentlich zu beenden. Danach wollte ich weiterstudieren. Heute muss ich einfach feststellen, dass ich mit 20 nicht wusste, wie man so etwas zu Ende bringt. Also habe ich versucht, alles richtig zu machen, doch die Arbeit wurde immer mehr statt weniger. Kurz darauf kam ein Charterbetrieb hier in Schwerin dazu und die Aufgaben wurden immer größer. Mit 30 habe ich schließlich gesagt, okay, jetzt brauche ich auch keinen Studienabschluss mehr.
Pilipenko: Genau, wir sind heute ein breit aufgestelltes Marineunternehmen, das seinen Ursprung im Motorenservice und in der Reparatur hat. 2010 haben wir dann zusätzlich mit dem Bootshandel begonnen und sind seit 2013 Generalimporteur für Atlantic Marine. Seit diesem Jahr haben wir als neuestes „Familienmitglied“ im Neubootbereich mit Boston Whaler auch eine Produkterweiterung.
Pilipenko: Ganz klar: Es sind großartige Boote. Boston Whaler ist anders. Die Art und Weise, wie dort Boote gebaut werden, die Solidität, einfach der Anspruch an Qualität. Das ist für mich einzigartig in der Branche. Für mich sind es die hochentwickeltsten Boote auf dem Markt. Aber gleichzeitig ist es auch ein Herzensprojekt. Boston Whaler wird niemals das Volumenprodukt in Deutschland werden, das es in den USA ist. Dafür fehlt uns das Revier, trotz Ostsee. Die Ursprungs DNA der Marke war Fishing und gerade im Offshore-Bereich. Ob du Mahi-Mahi, Yellowfin Tuna oder Amberjack angelst, ist halt ein Unterschied zu Hering oder Dorsch.
Pilipenko: Dass der Markt nach diesen unglaublich starken zweieinhalb Corona-Jahren einbrechen würde, konnte niemanden überraschen. Das war mit Ansage. Wir haben in dieser Zeit einfach unglaublich viele vorgezogene Kaufentscheidungen gehabt. Damit meine ich Kunden, die ursprünglich vorhatten, erst in drei oder fünf Jahren ein Boot zu kaufen, und es dann doch sofort getan haben: „Schatz, lass uns sofort eins kaufen, wir bleiben eh in Deutschland.“ Außerdem war ich immer ein Fan von antizyklischen Investitionen. In dem Moment, wo alle sagen, die Wolken ziehen auf, es wird dunkel, gehe ich raus. Ich glaube, das ist genau der richtige Zeitpunkt, um risikofreudig zu sein.
Pilipenko: Ja, wir werden auf jeden Fall eine Vantage und eine Dauntless zum Testen hier haben. Mit der Zeit werden weitere Boston-Whaler-Modelle zum Testen bereitliegen.
Pilipenko: Neben der deutschen Ost- und Nordseeküste sind unsere Kunden für Boote dieser Größenordnung im Mittelmeerraum anzutreffen. Eben überall dort, wo Deutsche ein Feriendomizil haben. Doch da Boston Whaler von 13 bis 42 Fuß Boote im Produktportfolio hat, findet sich für jedes Revier das richtige Modell.
Pilipenko: (lacht) Wenn Sie mich als Zwölfjährigen gefragt hätten, was für ein Boot ich fahren möchte, wenn ich groß bin, hätte ich ohne zu zögern gesagt: Boston Whaler. Das liegt daran, dass ich ein unglaublicher Fan der US amerikanische Fernsehserie „Flipper“ war. Und der kleine Junge in der Serie war immer mit einer kleinen Boston Whaler unterwegs
Die erste Veranstaltung mit den neuen Booten werden die Boston Whaler Experience Days vom 9. bis 11. August 2024 in Schwerin sein.