Yamaha erneuert seinen 25- und 100-PS-Außenborder – und legt dabei viel Wert auf Gewicht und Komfort
Nachdem Yamaha seine Modellpalette komplett auf Viertakter umgestellt hatte, litt besonders der 25-PS-Motor (F25D) unter Übergewicht. Denn im Vergleich zum alten Zweitakter (25N) bringt er mit 77 kg fast 30 kg mehr auf die Waage.
Diese PS-Klasse kommt oft an Booten zum Einsatz, die nicht immer auf dem Trailer transportiert werden, sondern auch auf dem Autodach oder im Kofferraum (Schlauchboote). Dafür muss der Motor an- und abgebaut werden – und da sind 30 kg Mehrgewicht ein ganz schöner Batzen.
Außerdem wirkt sich das zusätzliche Gewicht negativ auf den Bootstrimm aus, das heißt, der Bug hebt sich beim Beschleunigen weiter an.
Der neue Yamaha F25G (57 kg) ist zwar auch nicht so leicht wie der damalige Zweitakter, laut Hersteller aber immerhin der Leichteste seiner Klasse.
Weitere Vorteile: die geringeren Abmessungen, die Position des Schalthebels direkt hinter dem Gasgriff an der Pinne, flotte Beschleunigung, hoher Ladestrom und gutes Startverhalten. Bei Letzterem weist Remko Visser, Marketing & Sales Manager bei Yamaha Marine, darauf hin, dass der Motor mit elektronischer Einspritzung selbst nach längerer Standzeit bereits nach nur einmaligem Anziehen läuft – und das ganz ohne Batterie. Möglich macht dies ein spezieller Kondensator, der die Energie zum Starten speichert.
E-Start-Modelle (auch mit Fernbedienung und Powertrim-Einrichtung) gibt es ebenfalls. Weiteres Feature: eine Trolling-Einrichtung, mit der man die Drehzahl zwischen 750 und 1050 U/min regulieren kann. Wir haben die Regelung an einer Buster M mit Pinnensteuerung ausprobiert, dabei betrug die Geschwindigkeitsdifferenz etwa 1 kn. Als Höchstgeschwindigkeit erreichten wir ca. 24 kn, ein Tempo, das bei so einem Bötchen schon Laune macht und auch jüngere Skipper begeistern dürfte. Die Verbräuche: mit Vollgas um 0,43 l/sm, in wirtschaftlicher Gleitfahrt mit gut 16 kn bei 0,38 l/sm.
Die zweite Neuheit, den Vierzylindermotor F100F, fuhren wir an einer Buster XL, die es mit einem Fahrgewicht von knapp 1 t auf 35 kn bringt. Der Spritverbrauch liegt in dieser Situation bei rund 1,1 l/sm und in wirtschaftlicher Gleitfahrt bei knapp 0,63 l/sm. Weitere Testkandidaten waren ein Kajütboot von Yamarin (Cross 60 Cabin, 1280 kg), mit dem wir immerhin noch fast 32 kn erreichten, und ein Grand-RIB (G580LF), dessen Höchstgeschwindigkeit 35,4 kn betrug. Der F100F brachte alle Boote zügig in Gleitfahrt und machte einen agilen Eindruck.
Laut einem von Yamaha präsentierten Diagramm sprechen im Vergleich mit dem alten 100er (F100D) alle Messdaten für den neuen Motor.
Dazu gehören: geringerer Verbrauch, geringere Lautstärke und Vibrationen, bessere Beschleunigung, etwas höhere Maximalgeschwindigkeit – und weniger Gewicht. Bei den Extra-Langschaft-Modellen beträgt der Unterschied rund 7 kg.