Der Außenborder soll laut EPT der leichteste, leiseste und effizienteste Antrieb seiner Art sein. Damit möchte das Unternehmen neue Maßstäbe im Bereich der elektrischen Bootsmotoren setzen. Der „Falcon“ wurde von Grund auf als vollständig elektrisches Antriebssystem entwickelt, was ihn von anderen Modellen unterscheidet.
Diese Herangehensweise ermöglicht ein kompakteres Design und ein leichteres Gewicht, welches den Wasserwiderstand reduziert. So steigt die Effizienz und an Bord ist mehr Platz für zusätzliche Batterien. Das Ergebnis ist eine gesteigerte Reichweite, eine verbesserte Leistungsfähigkeit und eine insgesamt geringere Umweltbelastung.
Mit einer Leistung von 130 kW basiert der „Falcon“ auf einem Axialflusskonzept und bringt dabei lediglich 27 kg auf die Waage. Zum Vergleich: Herkömmliche Verbrennungsmotoren in derselben Leistungsklasse wiegen oft über 100 Kilogramm, was den „Falcon“ deutlich leichter und einfacher zu handhaben macht. Diese Gewichtseinsparung trägt dazu bei, die Agilität und Geschwindigkeit des Bootes zu verbessern, da weniger Energie für das Gewicht des Motors selbst aufgewendet werden muss.
Ein weiteres Merkmal des „Falcon“ ist die Möglichkeit, die Schaftlänge an verschiedene Bootstypen anzupassen. Der neue E-Außenborder soll nicht nur für Freizeitboote und Yachten geeignet, sondern auch auf Rettungsbooten und auf Tragflügelbooten eingesetzt werden. Für Skipper, die mehr Leistung benötigen, entwickelt EPTechnologies bereits eine leistungsstärkere Version mit 230 kW. Diese Variante soll die Produktpalette in naher Zukunft erweitern.
Ein technisches Highlight des „Falcon“ ist sein neu entwickeltes Lenksystem. Statt dass sich der gesamte Motorblock dreht, rotieren nur die Propellernabe und der Propeller selbst, während der Motorblock starr bleibt. Diese Konstruktion bietet mehrere Vorteile: Zum einen werden empfindliche Motorkomponenten besser geschützt, was die Langlebigkeit und Zuverlässigkeit des Systems erhöht, zum anderen verbessert die feste Anordnung des Motorblocks die Gewichtsverteilung und Stabilität – besonders bei Doppel-Außenbord-Konfigurationen.
Darüber hinaus ist die Propellernabe um 360 Grad drehbar, was dem „Falcon“ außergewöhnliche Manövrierfähigkeit verleiht. Bugstrahlruder sollen so bei vielen Bootstypen überflüssig sein. Dass sich nur der Unterwasserteil des Außenborders bewegt, ist zwar nicht völlig neu und wird auch bei einigen anderen Herstellern verwendet, aber die 360-Grad-Rotation hebt den „Falcon“ von anderen Modellen ab. Während beispielsweise auch Mercury bei seinem 600-PS-V12-Spitzenmodell eine ähnliche Technologie nutzt, fehlt dort die Möglichkeit der vollständigen Rundumdrehung.
Neben dem Antriebssystem entwickelt und produziert EPTechnologies auch eigene ultraleichte, hocheffiziente Batterien. Diese können individuell auf die spezifischen Anforderungen jedes Schiffes angepasst werden. Die Batterien tragen nicht nur zur Senkung des Gesamtgewichts bei, sondern bieten auch eine verbesserte Energiedichte. Das bedeutet, dass mehr Energie auf weniger Raum gespeichert werden kann. Das ist besonders für den Einsatz auf Schiffen von Bedeutung, die auf eine maximale Reichweite und Leistung angewiesen sind.
EPT arbeitet daran, seine Batterie- und Ladetechnologien weiterzuentwickeln, um die Ladezeiten zu verkürzen und die Lebensdauer der Batterien zu verlängern. Das Unternehmen möchte ein vollständig integriertes System anbieten, das sowohl die Antriebs- als auch die Energiespeicherlösungen umfasst, sodass Bootsbesitzer von einer nahtlosen elektrischen Antriebslösung profitieren können.