DänemarkEnergiewende – neuer Offshore-Windpark im Kleinen Belt

Fabian Boerger

 · 08.12.2024

So könnte es bald von Land aussehen: Bis 2029 soll vor der Küste von Alsen im Kleinen Belt ein neuer Windpark entstehen.
Foto: Lillebælt Syd Vindmøllepark/ Sonfor
Bis 2029 wird etwa drei Kilometer nordöstlich der Insel Alsen der neue Offshore-Windpark Lillebelt Syd gebaut. Insgesamt elf Windkraftanlagen sollen mittig des Kleinen Belts installiert werden und fast 150.000 Haushalte mit Strom versorgen. Ende November hat die dänische Energiebehörde die Genehmigung dafür erteilt.

Der Offshore-Windpark soll den Planungen zufolge genau zwischen der dänischen Halbinsel Helnæs und der Nordspitze von Alsen auf einer Fläche von 22 Quadratkilometern errichtet werden, was etwa 3.100 Fußballfeldern entspricht. Die Südspitze des Parks wird etwa drei Kilometer von der Nordküste von Als entfernt liegen.

Wer in Zukunft also durch den Kleinen Belt fährt, wird am Lillebelt Syd nicht vorbeikommen. Die Turbinen sollen eine Höhe von 256 Metern erreichen. Zum Vergleich: Die Pfeiler der Öresundbrücke, die Dänemark und Schweden verbindet, sind nur 206 Meter hoch. Von Land und See aus werden sie aus der Ferne gut sichtbar sein. Der Windpark soll etwa 165 Megawatt grünen Strom erzeugen können, was dem Verbrauch von rund 148.000 Haushalten entspricht.

Hier soll der Windpark gebaut werden:

Der Windpark soll aus insgesamt elf Anlagen bestehen.
Foto: Lillebælt Syd Vindmøllepark/ Sonfor

Viele Meeresschutzauflagen

Der Windpark wird von der regionalen Versorgungsfirma Sonfor aus Sønderborg und dem auf erneuerbare Energien spezialisierten dänischen Unternehmen European Energy A/S betrieben. Laut Angaben der Betreiber soll das Projekt dazu beitragen, dass die süddänische Kommune bis 2029 CO2-neutral wird.

Die Baugenehmigung für die Betreiberfirmen umfasst auch mehrere Auflagen zum Meeresschutz, denn das Gebiet gilt als besonders wichtig für Schweinswale. Um negative Auswirkungen zu minimieren, darf der Bau der Fundamente nur von August bis Oktober stattfinden. Der Grund: In dieser Zeit ist die Anzahl der Schweinswale in dem Gebiet am geringsten.

Zudem müssen die Turbinen langsam drehen oder stillstehen, wenn der Wind zwischen April und Oktober unter 6 m/s fällt. Außerdem muss der Betreiber im Rahmen der Genehmigung Programme starten, um mehr über den Einfluss von Offshore-Windkraftanlagen auf die Umwelt zu erfahren.

Elf weitere Offshore-Windparks in Planung

Neben dem Windpark im Kleinen Belt plant die dänische Energiebehörde elf weitere Projekte. Dazu zählen ein Park in der Jammerland Bucht, im Nordosten des Großen Belts, drei Parks im Kattegat südlich von Anholt und mehrere entlang der Nordseeküste.

Ein weiteres großes Projekt ist vor der Küste der Insel Bornholm geplant. Dort soll bis 2030 ein Offshore-Windpark mit einer Kapazität von 3 Gigawatt entstehen. Laut Energiebehörde gehört dieses Projekt zu den größten und wichtigsten Infrastrukturvorhaben des Landes.


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Die Planungen der elf Windparks befinden sich in unterschiedlichen Stadien. Einige wurden durch politische Vereinbarungen beschlossen oder haben eine vorläufige Untersuchungsgenehmigung erhalten. Das bedeutet, dass bei manchen noch die Umweltverträglichkeit geprüft wird, während andere bereits eine Baugenehmigung haben. Weitere Projekte befinden sich noch im Ausschreibungsverfahren.


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