OstfrieslandBoots-Pass für Kanäle wird fortgesetzt

Jill Grigoleit

 · 25.02.2025

Ostfriesland: Boots-Pass für Kanäle wird fortgesetztFoto: NLWKN
Beliebtes Freizeitgewässer: Der Ems-Jade-Kanal ist auch 2025 mit der „Boots-Pass“-Vignette zum Pauschaltarif befahrbar.
Anstatt jeden Schleusengang einzeln zu bezahlen, können sich Skipper auf dem Ems-Jade-Kanal seit 2022 eine Vignette kaufen. Der „Boots-Pass EJK/NGFK“ ist laut Organisatoren sehr beliebt und soll auch 2025 weiter angeboten werden.

Seit drei Jahren sieht man sie gehäuft an Sportbooten in Niedersachen: Die Vignette an der Steuerbordseite des Fahrstands berechtigt zur unbegrenzten Nutzung der Schleusen und Brücken des Ems-Jade-Kanals und des Nordgeorgsfehnkanals. Die Pauschal-Lösung zur Nutzung der beliebten ostfriesischen Freizeitgewässer kostet 40 Euro. Eine Einzelabrechnung pro Schleusung (sechs Euro) ist weiterhin möglich.

Neues „Wir-Gefühl“ unter Wassersportlern

Insgesamt wurden alleine an der Kesselschleuse in Emden in der Saison 2024 über 4.400 Schleusenvorgänge durchgeführt. Das Pauschalangebot führt dabei zu weniger Bürokratie und einer Vereinfachung der Abläufe an den Schleusen. Zu den Projektpartnern zählen neben dem Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLKWN) unter anderem der Landesverband Motorbootsport und der Deutsche Motoryachtverband sowie diverse weitere Vereine und Tourismusorganisationen. Im vergangenen Jahr wurde laut der Organisatoren eine dreistellige Anzahl der „Boots-Pass“-Vignetten zwischen Emden und Wilhelmshaven verkauft. Der Boots-Pass habe außerdem zu einem neuen „Wir-Gefühl“ der Wassersportler in der Region beigetragen: „Im Rahmen der Bemühungen rund um den Boots-Pass sind Wassersportler, Verbände, Touristiker und die Betreiber der Infrastruktur enger zusammengerückt. Die Ziele einer für alle Seiten fairen und nutzerfreundlichen Pauschaloption und damit verbunden die Steigerung der Attraktivität der Region als Wassersport-Destination haben uns auf einen gemeinsamen Kurs geführt“.

Wo es den Boots-Pass zu kaufen gibt

Die hohe Nachfrage und das positive Feedback aller Beteiligten hat die Institutionen und Verbände dazu veranlasst, das Angebot auch in der Saison 2025 fortzuführen. Die Vignetten für die kommende Wassersportsaison, die für die Schleusenwärter wieder gut sichtbar an der Steuerbordseite des Führerstands befestigt werden müssen, sind bereits gedruckt. Erhältlich sind sie seit dem 10. Februar über das Team Wassersport Ostfriesland (Kontakt: André Grünebast, two-gruenebast@gmx.de), den Regionalverband Segeln Weser-Ems (Kontakt: hans.hueser@gmail.com) sowie in den Tourist-Informationen in Emden, Wilhelmshaven, Friedeburg und Leer.

Für DMYV-Mitglieder kostenlos

Der Deutsche Motoryachtverband (DMYV) übernimmt für seine Mitglieder (und die Mitglieder der Sportbootvereinigung (SBV)) nach wie vor die kompletten Kosten für das Befahren der Kanäle Ems-Jade-Kanal und Nordgeorgsfehnkanal sowie des Elbe-Weser-Schifffahrtsweges. Der Nachweis der Mitgliedschaft erfolgt über eine Flagge (von Mitgliedern beim DMYV zu bestellen).

Von auswärtigen Gästen des Wassersportreviers, die den Boots-Pass über die Tourist-Informationen beziehen können, wird das Angebot noch weniger genutzt. Das sei ausbaufähig, so die Verbände. „Wir werden 2025 durch zusätzliche Marketing- und Kommunikationsmaßnahmen an dieser Stelle ansetzen und dabei auch über die Landesgrenze hinausdenken“, so Imke Wemken, Leiterin der Ostfriesland Tourismus GmbH.

Boots-Pass soll Betriebskosten mit finanzieren

Der Unterhalt von schiffbaren Wasserstraßen ist aufwendig. Das gilt besonders für historische Routen, die inzwischen nahezu ausschließlich durch die Sportschifffahrt genutzt werden. So sieht sich der NLKWN als Betreiber des Kanalnetzes seit Jahren mit steigenden Kosten konfrontiert. 15 Schleusen und 74 Brücken in der Region müssen in Stand gehalten und betrieben werden. Der Boots-Pass sollte bei der Finanzierung und dem Erhalt der Kanäle für den Bootstourismus helfen. „Das im Rahmen des Projekts gesteckte Ziel einer besseren Kostendeckung konnte im zurückliegenden Jahr […] annähernd erreicht werden“, resümiert Axel Daubenspeck vom NLWKN in Aurich.

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