SeekartendatenDänemark - Bürgervorschlag zur Freigabe scheitert

Christian Tiedt

 · 26.09.2025

Seekartendaten: Dänemark - Bürgervorschlag zur Freigabe scheitertFoto: Nico Krauss
In Dänemark ist ein Bürgervorschlag zu kostenlosen Seekartendaten deutlich gescheitert.
In Dänemark scheiterte der Bürgervorschlag zur kostenlosen Bereitstellung von Seekartendaten überraschend deutlich, da die erforderlichen 50.000 Unterschriften nicht erreicht wurden.

Für die Unterstützung des Vorschlags “Gratiszugang zu Seekartendaten” (“Gratis adgang til søkortdata”) auf der Website des dänischen Parlaments hatten die Befürworter ein halbes Jahr Zeit. Um das Folketing zur Durchführung einer Debatte zu bewegen, hätten 50.000 Unterschriften gesammelt werden müssen. Allerdings fand die Initiative nur wenig Anklang: Bis zur Frist am Dienstag wurden lediglich 1.280 Unterschriften erreicht.

“Sicherheit und Gleichheit auf See” als Begründung

Begründet hatte der anonyme Initiator aus Aalborg seinen Bürgervorschlag (”Borgerforslag”) unter anderem damit, dass Seekarten teuer und daher nicht für alle gleichermaßen Personen zugänglich seien, zugleich aber unerlässlich “für die Sicherheit auf See unerlässlich”. Schließlich seien auch landbezogene Daten in Dänemark frei zugänglich.

Es wurde außerdem darauf hingewiesen, dass die beiden maritimen skandinavischen Nachbarn Norwegen und Schweden bereits ähnliche Initiativen umgesetzt hätten.

Als weitere Gründe wurden angeführt, dass hohe Kosten auch am Bootssport interessierte Personen abschrecken würden, und dass kostenlose Informationen somit neben der Wassersportwirtschaft auch den nautischen Tourismus ankurbeln könnten. Etwa, da Häfen jederzeit und überall präzise Angaben zu Ansteuerungen und Wassertiefen zur Verfügung stellen könnten, um Gäste anzuziehen.

Bürgervorschlag kein verbindliches Instrument

Der Bürgervorschlag ist ein in Dänemark übliches Instrument direkter Demokratie. Wie der Name schon sagt, ist der für die Politik aber nicht verbindlich. Hätte er die nötigen 50.000 Unterstützer gefunden, wäre er jedoch als Entschließung in den parlamentarischen Prozess in Kopenhagen eingebracht worden, dort bearbeitet und anschließend im Folketing abgestimmt worden, wobei der Ausgang aber zumindest offen gewesen wäre. Diese Möglichkeit gibt es nun nicht mehr.

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