DänemarkHistorische Renovierung des Hafens auf Christiansø

Jill Grigoleit

 · 23.04.2025

Dänemark: Historische Renovierung des Hafens auf ChristiansøFoto: Christian Tiedt
Der idyllische Hafen der dänischen Erbseninsel Christiansø wird umfangreich saniert.
Der geschützte Hafen auf der dänischen Insel Christiansø wird umfassend renoviert. In den nächsten zwei Saisons stehen Gästen nur begrenzt Liegeplätze zur Verfügung. Die aufwendigen Arbeiten sollen die über 340 Jahre alte Hafenanlage für die Zukunft sichern.

Die dänische Ostseeinsel Christiansø steht vor einem Mammutprojekt: Der historische Granithafen wird grundlegend saniert. Die Arbeiten haben bereits begonnen und werden voraussichtlich bis in die zweite Jahreshälfte 2026 andauern. Während der Renovierung müssen sich Wassersportler auf deutliche Einschränkungen einstellen. In den kommenden zwei Saisons werden nur begrenzt Liegeplätze für Freizeitboote zur Verfügung stehen.


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Akribische Demontage und Wiederaufbau

Die Renovierung des über 340 Jahre alten Hafens erfolgt mit größter Sorgfalt. Jeder einzelne Stein der alten Molen wird nummeriert, markiert und zwischengelagert. Anschließend werden die verrotteten Holzplanken unterhalb der Wasserlinie durch neues Eichenholz ersetzt. Dabei kommt sogenanntes Flotteneichenholz zum Einsatz, das zwischen 120 und 210 Jahre alt ist. Eichenholz dieser Altersklasse eignet sich besonders gut für den dauerhaften Einsatz unter Wasser. Beim Wiederaufbau des Hafens wird penibel darauf geachtet, dass jeder Stein exakt an seiner ursprünglichen Position und im gleichen Winkel platziert wird. Diese akribische Vorgehensweise soll sicherstellen, dass der Hafen nach Abschluss der Arbeiten sein historisches Erscheinungsbild bewahrt.

Weniger Liegeplätze

Für Wassersportler bedeutet die Renovierung eine erhebliche Einschränkung. Søren Thiim Andersen, der Verwalter der Ertholmene-Inseln, zu denen Christiansø gehört, warnt: "Momentan behindert der Arbeitsponton den Betrieb noch nicht stark, aber in etwa einem Monat wird er in den anderen Teil des Hafens verlegt, wo normalerweise die Freizeitboote anlegen. Dadurch wird die Anzahl der Liegeplätze für Yachten in diesem Jahr stark begrenzt sein." Diese Einschränkung trifft den beliebten Inselhafen hart. Laut offiziellen Angaben besuchen jährlich rund 2.000 Gastboote Christiansø. Der Hafen ist sowohl von Norden als auch von Süden bei allen Wetterbedingungen zugänglich, was ihn zu einem beliebten Anlaufpunkt in der Region macht.

Technische Herausforderungen und Zeitplan

Die Renovierungsarbeiten stellen für das ausführende Unternehmen MT Højgaard eine besondere Herausforderung dar. Projektleiter Thomas Mathiasson erklärt: "Es ist ein umfangreiches und etwas anderes Projekt als das, was wir gewohnt sind. Aber es ist spannend und macht Sinn, wenn man an einem so historischen Ort wie Christiansø arbeitet." Für die Arbeiten wurde ein riesiger Arbeitsponton nach Christiansø geschleppt. Darauf arbeiten Fachkräfte mit Kränen und Baggern, um den jahrhundertealten Hafen vor dem Verfall zu bewahren. Die Renovierung ist auf eineinhalb Jahre angesetzt und soll in der zweiten Hälfte des Jahres 2026 abgeschlossen sein.

Blick in die Zukunft

Trotz der vorübergehenden Einschränkungen blicken die Inselbewohner optimistisch in die Zukunft. Sie freuen sich darauf, dass ihr Hafen in neuem Glanz erstrahlen wird - exakt so, wie er jetzt aussieht, aber in einer modernisierten und stabileren Version. Der historische Charakter des Hafens soll erhalten bleiben, während gleichzeitig seine Funktionalität und Sicherheit für kommende Generationen gewährleistet wird. Für Besucher bedeutet dies, dass sie sich nach Abschluss der Arbeiten auf einen rundum erneuerten, aber in seinem Erscheinungsbild unveränderten Hafen freuen können.

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