Die Ostseesturmflut im Oktober 2023 führte mit Pegelständen von über zwei Metern über dem mittleren Wasserstand zu erheblichen Schäden. In Damp sind die Zerstörungen weiterhin deutlich sichtbar. Bürgermeisterin Barbara Feyock erklärt: „Wir verfügen momentan im Notbetrieb über 110 Liegeplätze – vor der Sturmflut waren es noch 365.“ Die Auswirkungen waren gravierend: „Allein 32 Boote sind gesunken.“ Zudem landeten zahlreiche Boote auf den Stegen und verursachten dort erhebliche Schäden.
Das Land Schleswig-Holstein hat nun eine umfassende finanzielle Unterstützung zugesagt. Laut Wirtschaftsministerium wird der Wiederaufbau des Hafens mit 17,9 Millionen Euro gefördert. Dies deckt etwa zwei Drittel der Gesamtkosten von 23,9 Millionen Euro ab. Die Gemeinde Damp hatte im Oktober 2024 einen entsprechenden Antrag gestellt. Die Förderung umfasst nicht nur den Wiederaufbau, sondern auch Bauänderungen, die den Hafen widerstandsfähiger gegen künftige Sturmfluten machen sollen. Ein zentraler Bestandteil ist der Bau einer zusätzlichen Mole an der Südseite des Hafens.
Obwohl die Förderung zugesichert wurde, können die Bauarbeiten nicht sofort beginnen. Bürgermeisterin Feyock erklärt, dass der Wiederaufbau zuerst europaweit ausgeschrieben werden muss, was Zeit kostet. Die Gemeinde rechnet damit, dass die Arbeiten bis Ende 2027 abgeschlossen werden. Diese lange Dauer zeigt den Umfang und die Komplexität des Projekts. Wirtschafts- und Tourismus-Staatssekretärin Julia Carstens (CDU) hebt die Wichtigkeit der Förderung für die Region hervor: „Mit den fast 18 Millionen Euro ermöglichen wir es der Gemeinde, sich positiv zu präsentieren.“ Sie sieht in der hohen Förderung die Gelegenheit, dass die Region nicht nur ihre frühere touristische Ausstrahlung zurückgewinnt, sondern diese sogar übertreffen kann.
Die Pläne für den Wiederaufbau gehen über eine bloße Wiederherstellung hinaus. Die vorhandene Nord-Mole wird nicht nur neu aufgebaut und versetzt, sondern es wird zusätzlich eine kleine Mole im Süden errichtet. „Dadurch machen wir den Ort für Gäste nicht nur attraktiver, sondern zugleich wetterfester", erklärt Carstens. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, den Hafen und die umliegende Region besser gegen zukünftige Unwetter zu schützen und gleichzeitig die Attraktivität für Touristen zu steigern. Damp nimmt als Ostseeheilbad und imageprägender Ferienort eine wichtige Rolle in der Tourismuslandschaft Schleswig-Holsteins ein. Die Förderung soll dazu beitragen, dass Wassersport, Strandurlaub sowie Rad- und Wanderwege an der Küste bald wieder uneingeschränkt genutzt werden können. Dies kommt nicht nur den klassischen Urlaubern zugute, sondern auch der wachsenden Zahl von Kur- und Rehagästen in der Region.