ÆroskøbingMuseumswerft muss schließen

Lasse Johannsen

 · 25.09.2025

Æroskøbing: Museumswerft muss schließenFoto: Det Gamle Værft
Die Museumswerft in Æroskøbing.
Besucher des idyllischen alten Handelshafens von Æroskøbing werden künftig eine Institution vermissen, die diesen Ort entscheidend mitgeprägt hat. Denn die dort gelegene Werft, welche seit 2022 als Museumswerft betrieben wurde, schließt ihre Tore.

Noch bis 2022 war die Werft regulär in Betrieb, zuletzt als Beschäftigungsprojekt des Ærø Jobcenters. Diese Maßnahme aber lief aus, wurde nicht verlängert und so bildete sich ein Entwicklungsfond, der das traditionsreiche Gelände für kulturelle Projekte mit maritimem Bezug nutzte.

​Vom Beschäftigungsprojekt zum Kulturzentrum

Es entstand eine Einrichtung, die nicht zuletzt als Bildungsplattform für junge Menschen diente, die hier Einblicke in das traditionelle Handwerk der verschiedenen Gewerke aus dem Bereich des Schiffbaus und der Seefahrt erhielten. Das als soziale Werkstatt konzipierte Angebot richtete sich sowohl an Touristen, als auch an junge Inselbewohner, und die Schulen Südfünens.

​Ein zentrales Anliegen des Entwicklungsfonds war es, als kompetenter Partner mit hoher fachlicher Expertise im Bereich des traditionellen Handwerks zu fungieren. Besonders die junge Generation stand dabei im Fokus. Die Einrichtung wollte aktiv an den Bildungsangeboten der Insel mitwirken, darunter die besondere Ausbildung für junge Menschen mit Behinderungen (STU), Produktionsschulen (EPX) und die Juniormesterlære, eine spezielle Form der Handwerkslehre für jüngere Schüler. Durch diese Bildungsangebote sollte eine neue Generation von Seefahrern herangebildet werden, die ihre Ausbildung, so der Wunsch, direkt auf der Insel hätte fortsetzen können.

Ende einer Institution

Nun steht das endgültige Aus bevor. Schon bald wird die zur Museumswerft gehörende M/F “Svendborgsund” den Hafen verlassen, während im angeschlossenen Laden noch bis Ende des Jahres ein Räumungsausverkauf stattfindet. Im Dezember soll dann ein Verkauf der verbleibenden Gegenstände stattfinden, nachdem der Großteil der Materialien und Ausrüstung zurückgegeben wurde. Mit diesem letzten Schritt endet ein Projekt, das sowohl als Beschäftigungsmaßnahme als auch als kulturelle Bildungseinrichtung für die Inselgemeinschaft von Bedeutung war.


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