Der dänische Segelverband (Dansk Sejlunion) hat nicht offengelegt, um welche Vereine es sich handelt. Er gab lediglich bekannt, dass diese jeweils auf beiden Seiten des Großen Belts liegen und Verluste von 420.000 DKK (56.300 Euro) bzw. 100.000 DKK (13.400 Euro) erlitten haben.
„Das sind viele Jahre an Ersparnissen, die innerhalb von 24 Stunden einfach verschwunden sind. Das ist eine Katastrophe“, sagt Anders Kristensen, Direktor des Dänischen Segelverbandes, zu DR Sporten. Als der Club, den er als „den großen Fall“ bezeichnet, den Segelverband über den Finanzbetrug informierte, wurde sofort eine Informationskampagne gestartet, um andere Clubs zu warnen.
„Wir schreiben alle unsere Vereine an, um sie zu warnen und dann schreibt ein anderer Verein zurück, dass es schon zu spät war. Sie hatten bereits 100.000 DKK verloren“, so Kristensen.
Tragischerweise informierte der Verein mit dem „großen Fall” erst nach einer Woche die Dansk Sejlunion über den Betrugsfall. In der Zwischenzeit gelang es den Betrügern, noch einen weitern Verein zu täuschen. Da die Täter eine Methode nutzten, bei der sie freiwillig übertragene Zugänge zu den Konten erhielten, stehen die Chancen auf eine Rückerstattung schlecht.
„Das Geld ist verloren. Es handelt sich nicht um einen Hackerfall, sondern um einen menschlichen Fehler, wogegen die Vereine nicht versichert sind“, erklärt Anders Kristensen.
Es ist nicht das erste Mal, dass dänische Sportvereine um erhebliche Summen betrogen werden. Im März fiel ein Fitnessclub in Aarhus einem vergleichbaren Betrug zum Opfer, und wenige Tage danach warnte der dänische Sportbund seine Fachverbände, besonders aufmerksam gegenüber dieser Art von Kriminalität zu sein.
„Selbstverständlich haben wir die Informationen an unsere Clubs weitergeleitet, und es gab auch Ratschläge von der NSK (Nationale Einheit für Sonderkriminalität)“, erklärte der Direktor des Dänischen Segelverbandes. „Man neigt jedoch dazu zu denken, dass solche Vorfälle wahrscheinlich nur woanders geschehen. Hätte man diese Empfehlungen jedoch befolgt, wäre dies möglicherweise nicht passiert.“
Die gemachten Fehler beeinträchtigen nicht nur die Finanzen der Vereine, sondern treffen auch die Freiwilligen, die sie begangen haben, hart. „Diese Person ist davon persönlich schwer betroffen. Das gilt ebenso für den Vorstand und besonders für den Verein, bei dem es um 420.000 DKK geht“, erklärt Anders Kristensen.
Aus diesem Grund wurde eine psychologische Beratung angeboten, die höchstwahrscheinlich auch angenommen wird. Psychologische Hilfe wird von Idrættens Forsikringer angeboten, einem Versicherungsangebot, das die dänischen Fachverbände abdeckt, in der auch die Dansk Sejlunion vertreten ist.
„Aber wir müssen auch bedenken, dass hier niemand gestorben ist. Auch wenn es um viel Geld geht und es absolut schrecklich ist, ist niemand verletzt worden“, sagt Kristensen. Beide Fälle wurden bei der Polizei angezeigt, aber es wurde nicht bestätigt, dass es sich um dieselben Täter handelt.