Das Ehepaar Regie und Knud Friis war bei bestem Wetter mit einem Schlauchboot auf dem Weg vom Hafen Marselisborg in Aarhus nach Skødshoved. Zur großen Überraschung tauchte plötzlich ein Delfin auf, der sichtlich Gefallen an dem Gummiboot fand. Der anfänglichen Begeisterung folgte jedoch rasch Unbehagen, als das Tier anfing, das Boot in seinem Spieltrieb anzustoßen.
„Es war ein bisschen wie in ´Der weiße Hai´. Der Delfin war sehr an uns interessiert, schwamm hinter dem Boot her und tauchte auch darunter, wobei es teils angehoben wurden, so dass wir anfingen zu surfen“, berichtet Knud Friis der Aarhus Stiftstiden und fährt fort: „Am Anfang war es ein großer Spaß, aber allmählich bekamen wir Angst davor, was der Delfin noch anstellen könnte. Es schien, als ob die Hormone mit ihm durchgingen. Das Tier wurde immer aktiver, und auch wenn es wahrscheinlich nur spielen wollte, hätte es uns leicht aus dem kleinen Gummiboot werfen können.”
Nachdem das Schlauchboot gar um die eigene Achse geschubst wurde, riefen sie das dänische Joint Rescue and Coordination Center (JRCC) um Hilfe. Die erstaunten Profis gaben den Notruf an die freiwilligen Helfer von Nordfalcken weiter, die im nahen Egå stationiert sind. Deren erster Vorschlag war, aufzustoppen und den elektrischen Außenborder aus dem Wasser zu holen, um sich uninteressant für den Delfin zu machen. Als auch das nichts half, eilten die Retter mit einem RIB zur Hilfe. Die verängstigten Eheleute wurden übergeholt und das Schlauchboot in Schlepp genommen.
Laut Mads Thøger Jensen von Nordfalcken ist der verspielte Delfin ein alter Bekannter, der auf den Namen „Skywalker“ getauft wurde. „In den Sommermonaten wurde er mehrmals gesichtet und hat sich unter anderem mit einem 49er Skiff gemessen. Auch an die badenden Einwohner von Aarhus ist er nah herangeschwommen. Ganz ungefährlich sind die schönen Tiere aber nicht. Mit 200 kg Gewicht können die Meeressäuger im Spielrausch auch Unheil ausrichten.“