Unbekannt
· 24.05.2013
Das Ionische Meer zwischen Korfu und Lefkas zählt zu den schönsten Charterrevieren in Griechenland. Wir gingen auf zwei Kufen auf Entdeckungsreise.
Die Marina Gouvia liegt sechs Kilometer nördlich der Stadt Korfu. Nach dem Einchecken auf unserem Powercat 393 lassen wir die Charterbasis in unserem Kielwasser zurück und motoren in Richtung Südosten zur Inselhauptstadt Korfu. Eine Woche lang soll das Ionische Meer unser Reiserevier sein. Wir haben einen One-Way-Törn gebucht und sind uns noch nicht sicher, ob das in diesem Fall vorteilhaft ist oder nicht. Ausgangspunkt ist die Stadt Korfu auf der gleichnamigen Insel. Zielhafen ist die Stadt Lefkas im Norden der Insel Lefkas. Dazwischen liegen nicht nur 70 Meilen Ionisches Meer, sondern schöne, alte Häfen und antike Sehenswürdigkeiten.
An Steuerbord kommt die Altstadt von Korfu auf: alte Hafenanlagen mit marodem Charme, moderne Fährterminals, Festungsmauern, Kirchen und Tavernen. Die Crew steht auf dem Vorschiff und fotografiert, während unser Kat im nervenden Schwell langsam die Altstadt der Inselmetropole rundet. So oft ich auch in Korfu gechartert habe, ich hatte mir nie die Zeit gegönnt, die Inselhauptstadt als solche anzusehen. Während wir auf Höhe des imposanten Kastells sind, entscheiden wir uns spontan, einen Tag in Korfu zu bleiben.
Doch wo macht man in der Großstadt fest? Die Hafenanlagen im Norden der Altstadt hinterlassen einen wenig einladenden Eindruck. Außerdem rollt der Schwell des Mistrals am Nachmittag genau gegen diese Piers. Wir runden das Kastell, haben jetzt die Altstadt im Norden und fahren in die große, offene Garitsa-Bucht hinein. Hier ist es schön ruhig. Südlich der Festung liegt die massive Betonmole eines ehemaligen städtischen Anlegers.
Auf der Außenseite der Mole legen gerade nacheinander zwei Megayachten mit Heck zur Mole an. Wir versuchen, an der geschützten Innenseite der Mole festzumachen und entdecken einen freien Liegeplatz. Ein Mann mit Halbglatze, Goldkettchen und Handfunkgerät rennt aufgeregt auf der Mole herum und dirigiert die ankommenden Schiffe. Wir machen uns bemerkbar, doch er reagiert nicht. Ich rufe ihn per Funk an, doch er antwortet nicht.
Goldkettchen ist mit den Megayachten beschäftigt. Selbst als deren Achterleinen bereits fest und sicher über den Pollern der Mole liegen, werden wir noch immer ignoriert. Ich steuere den freien Platz hinter der Mole an. Wir bringen den Buganker aus, hängen die Fender auf Höhe, manövrieren langsam rückwärts in die Box, werfen die Heckleinen um die Poller und nehmen sie dicht. In dem Moment dreht sich der Mann um und sagt, dass wir wieder ablegen sollen.
Leicht angenervt lösen wir wieder die Festmacher, hangeln uns an der Ankerkette aus der schönen Box raus und holen das Eisen an Bord. Gerade als wir wieder frei sind, die Fender einholen und davonfahren wollen, fragt Goldkettchen, nein sorry, der Hafenmeister, per UKW, wer wir seien und von wem wir kommen.
Ich antworte, dass wir Chartergäste von Moorings sind, und dass unser Basisleiter Toni Tsoutsoudakis beste Grüße ausrichten lässt.
"Warum habt ihr das nicht gleich gesagt?", antwortet der jetzt sehr freundliche Hafenmeister und dirigiert uns in genau dieselbe freie Box, aus der er uns vor einer Viertelstunde verscheucht hat. Willkommen in Griechenland! Was wir vorher nicht wussten: Die ehemalige städtische Mole ist heute der Anleger des elitären N.A.O.K. – Navy Athletic Club of Corfu. Während auf der Seeseite die Megayachten anlegen, patrouillieren auf der Mole schon die ukrainischen Hostessen. Wir zahlen bescheidene 80 Euro Liegegebühr für unseren 39-Fuß-Katamaran, der uns plötzlich sehr, sehr klein vorkommt.
Die Mole des N.A.O.K. ist die beste Location, um auf Entdeckungsreise in die Altstadt zu gehen. In wenigen Schritten ist man im Kastell oder im ältesten Teil von Korfu. Die dominant auf einem Felsen über dem Meer gelegene Stadt zählt zu den ältesten des Mittelmeeres und wurde schon vor 3000 Jahren besiedelt. Wollte man all die Sehenswürdigkeiten von Korfu beschreiben, könnte man ein Buch füllen. Darum sei hier nur ein besonderes Highlight erwähnt: der Palast von Achillion.
Die österreichisch-ungarische Kaiserin Elisabeth (Sissi) ließ den Palast 1889 bis 1891 erbauen. Sissi schwärmte für das antike Griechenland. Zu Ehren des homerischen Helden Achilles, dessen Kraft und göttliche Schönheit sie bewunderte, nannte sie ihn Achillion. Der Palast steht rund acht Kilometer südlich von Korfu, etwa in Höhe des Hafens von Benitses. Allerdings liegt das Anwesen der österreichischen Kaiserin nicht am Meer, sondern oben in den Bergen.
Das unbedingt sehenswerte Achillion ist im pompejischen Stil erbaut. Sissi ließ das Gebäude komplett mit Darstellungen und Statuen aus der griechischen Mythologie einrichten. Die Kaiserin selbst besuchte ihr Achillion mehrmals im Sommer. Leider hatte sie nicht lange Freude daran, da sie 1898 vom Anarchisten Luigi Lucheni erstochen wurde.
1907 erwarb der deutsche Kaiser Wilhelm II. das Achillion und machte es zu einem Zentrum der europäischen Diplomatie. Nach Ende des 1. Weltkrieges fiel der Palast unter die Kriegsentschädigungen des Versailler Vertrages. Heute gehört das Anwesen der griechischen Tourismusorganisation. Es ist unbedingt sehenswert!
Wir verlassen die Megayacht-Mole und steuern dicht an der Küste entlang südwärts.
Ein Kap mit einer alten, steinernen Windmühle begrenzt die Garitsa-Bucht im Süden. Korfu bleibt achteraus, die Landschaft wird grüner. Am südlichsten Ende der Stadt, wo die Landebahn des Corfu Airports bis ans Meer reicht, liegt das am meisten fotografierte Postkarten-Motiv des Ionischen Meeres: das winzige Kloster Panagias Vlaheron auf einer Schaufel Steine im Meer und mit einer Zypresse darauf.
Die Insel ist so klein, dass man sie im gemütlichen Pilgerschritt in einer Minute runden kann. Seit dem 17. Jahrhundert leben orthodoxe Geistliche auf dem Eiland im Meer, das mit einem schmalen Damm mit dem Festland verbunden ist. Solange ich die Insel kenne, wollte ich schon immer einmal am Kloster anlegen. Doch weder mit einer Segel- noch mit einer Motoryacht hatte ich es gewagt, in die flache Bucht zu den Mönchen zu fahren. Aber mit einem Katamaran? Wir besetzen beide Bugspitzen mit einem Ausguck und folgen im Schritttempo einem rudernden Fischer.
Während wir mit beiden Kufen langsam und still in den Hafen gleiten, steuert über uns ein Airbus die Landebahn an. Wir ziehen instinktiv die Köpfe ein. Als er über uns hinwegdröhnt, können wir das Profil seiner Reifen sehen. Nur dreihundert Meter von uns entfernt setzt der Flieger weich auf. Gleichzeitig bremst auch unser Kat weich ab und kommt zum Stehen. Ein Mönch tritt aus dem Kloster und läutet die Glocke zum Gebet. Unser Echolot läutet auch. Beide Rümpfe schieben ein Gewusel aus Leinen vor sich her, das auf dem Grund des Kloster-
hafens liegt.
Der Mönch schaut uns zu, wahrscheinlich hat er noch nie ein so großes Schiff vor seinem Kloster gesehen. Wir legen die Fahrhebel behutsam nach achtern, nach kurzem Rucken bewegt sich das Schiff rückwärts. Der Mönch bekreuzigt sich und winkt uns freundlich hinterher. Unweit des Klosters werfen wir auf anderthalb Metern den Anker und fahren mit dem Dingi zur Abtei. Aus Dank kaufen wir eine Kerze, zünden sie an und stecken sie in die Schale voll Sand vor dem Altar.
Der schmale, steinerne Damm vom Kloster zum Festland ist hundert Meter lang. Am landseitigen Ende liegt ein kleiner Kiesstrand mit einer Fischbratküche darauf. Aus den Lautsprechern dröhnen die alten Klänge von Mikis Theodorakis. Es riecht nach Fisch und Meeresfrüchten. Die junge Besitzerin der Taverna Pontikonissi sagt, dass leider alle Tische reserviert seien. Sie kann aber noch, wenn wir das akzeptieren, einen Tisch so dicht an die Wasserkante stellen, dass wir mit den Füßen schon fast im Meer sind, sofern uns das nicht stört. Wir essen Drachenkopf vom Grill, griechischen Salat und Wein von der Insel – einfach lecker.
Mit dem Glockengeläut zum Morgengebet und dem ersten Airbus im Landeanflug verlassen wir den Ankerplatz neben dem Kloster. Wir legen einen Zwischenstopp in dem kleinen Küstenort Benitses ein, um im Supermarkt direkt am Hafen einzukaufen. Nachmittags steuern wir das Fischerdorf Petriti im Südosten von Korfu an. In Petriti liegt noch immer die größte Fangflotte der Insel. Meine Hoffnung auf einen Liegeplatz zwischen den Trawlern zerschlägt sich, als ich sehe, dass bereits eine Segelflot-tille den Hafen erobert hat. Jeder freie Platz ist belegt, auch die Lokale an Land. Anstatt Fisch gibt es daher Spaghetti aus der Backskiste.
Morgens brechen wir zeitig auf, um die schroffe Felsenküste an der Westseite von Paxos zu besuchen. Glaubt man der griechischen Mythologie, dann hat der Meeresgott Poseidon mit seinem Dreizack die Insel Paxos von der Südspitze Korfus abgetrennt, um für sich und die schöne Nymphe Amphitrite ein geschütztes Liebesnest zu schaffen. Seitdem ist der Dreizack das Emblem der Insel.
Die Westküste von Paxos ist bekannt für ihre steil ins Meer abfallenden Felswände, die bis zu 150 Meter hoch sein können. In Höhe des Meeresspiegels gibt es etliche Höhlen und Grotten. Wer diese schroffe Landschaft per Boot erleben will, muss zeitig aufstehen, denn man kann sich nur bei ruhigem Meer an die Felswände wagen. Üblicherweise wacht der aus Nordwesten wehende Mistral gegen 11 Uhr auf und entwickelt dann im Laufe des Nachmittags seine größte Stärke – und damit auch hohen Seegang, der gegen die Westküste peitscht. Erfahrungsgemäß ist bis gegen 13 Uhr das Meer noch glatt, danach sollte man besser Distanz zu den Felsen halten.
Kurz vor Mittag erreichen wir die Bay of Achai, die etwa in der Mitte der Westseite von Paxos liegt. Wir sind nicht die ersten, die auf diese Idee gekommen sind. Vor der Stakhes Cave, auch bekannt als "Blaue Grotte", sind etliche Schnorchler im Wasser. Die Kapitäne der Ausflugsdampfer drücken beherzt auf die Hupe, scheuchen die Schwimmer beiseite und fahren mit Schmackes in die Höhle, wenden darin und steuern in die nächste Bucht. Unsere Skipperin Siegrun macht das wesentlich behutsamer. Kaum zu glauben! Unser breiter Katamaran mit seiner nicht gerade niedrigen Flybridge lässt sich locker in die Höhle fahren. Und in der Grotte ist auch genug Platz zum entspannten Wenden. Gegen 13.30 Uhr wird es dann ungemütlich. Die Ausflugsschiffe rufen die Schwimmer und Schnorchler zurück, und auch wir entfernen uns von der Felsenküste, gegen die jetzt immer höher die Wellen klatschen.
Wir runden die nicht minder imposante Südküste von Paxi, passieren den Kaltonissi-Kanal und drehen eine Ehrenrunde durch die ganz im Süden gelegene Mongonisi-Bucht. Damit uns Wind und Seegang des Mistrals nicht durchschaukeln, hangeln wir uns dicht an der Ostküste von Paxos nach Norden. Auf diesem Wege fahren wir mitten durch den Naturhafen von Gaios, wo es um 17 Uhr längst zu spät ist, einen Liegeplatz für eine über sechs Meter breite Yacht zu finden. Wir haben wenig Lust, wieder eine Nacht an der Kette zu verbringen und würden lieber abends unsere Gangway vor einer Taverna niederlassen.
Die einzige Chance dazu sehen wir in Lakka im Norden der Insel. Gut eine Stunde später sind wir dort und haben Glück. Zwar liegen bereits acht Segelyachten mit Heck zur kleinen Promenade vor den Lokalen. Doch ganz im Süden, wo es zu flach für eine Kielyacht ist, ist noch ein Platz frei. Wir werfen das Eisen und hangeln uns an der Kette rückwärts ins seichte Wasser. Mit der symbolischen Handbreit Wasser unterm Kiel machen wir römisch-katholisch an der Promenade fest. Wie gut, einen Katamaran zu haben!
Lakka ist zwar nicht ganz so touristisch wie das bekanntere Gaios, aber dennoch längst kein Geheimtipp mehr. Am Hafen reihen sich Tavernen und Bars dicht aneinander, wo bis tief in die Nacht eine lebhafte Stimmung herrscht. Das Dorf ist sehr malerisch, es gibt kleine Supermärkte, Bäcker und ein paar Souvenirläden. Und mit etwas Glück trifft man sogar noch den Weihrauch schwenkenden Popen. Er kommt allerdings nicht mehr auf dem Esel, sondern auf der Vespa geritten.Von Lakka aus unternehmen wir am nächsten Morgen einen Abstecher nach Loggos (in manchen Karten: Longos) im Nordosten von Paxos. Das sich um die gleichnamige Bucht ziehende Dorf mit seinen farbigen Häusern sieht von See aus sehr pittoresk aus. Überall parken kleine Fischerboote, doch für eine ausgewachsene Charteryacht gibt es keinen Gastliegeplatz. Und zum Ankern ist die nach Osten offene Bucht wenig geschützt.
Wir steuern weiter nach Süden zur beeindruckenden Südküste von Paxos. Östlich vom Felsentor Tripitos fahren wir mit dem Kat in ein natürliches Labyrinth, bestehend aus Felsen und tiefblauen Lagunen, hinein. Das Schiff lässt sich sehr genau und sicher manövrieren. So entdecken wir kleine und flache Buchten, in die man sich mit einem Einrümpfer nie wagen würde.
Wir lassen nun Poseidons Liebesinsel achteraus und steuern südwärts zur kleinen Schwester Antipaxos. Hier locken paradiesische Badebuchten, wovon die Emerald Bay im Nordosten wohl die bekannteste ist. – Doch eine Charterwoche hat leider nur sechs Tage. In Höhe des kleinen Hafens Agrapidia Po nehmen wir auch Abschied von Antipaxos und richten unseren Bug nach Osten zum Festland. Nach 13 Seemeilen erreichen wir die Bucht Fanari, wo der Fluss Acheron ins Meer mündet. Man kann entweder in der runden und einigermaßen geschützten Bucht ankern oder den Fluss Acheron 500 Meter bergauf fahren und im Dorf Ammoudia anlegen.
Der Acheron ist der berühmte Totenfluss der griechischen Mythologie. Hier ruderte einst der unbestechliche Fährmann Charon die Verstorbenen ins Reich des Totengottes Hades. Für die Überfahrt erhielt der Fährmann eine Münze, die vorher dem Toten unter die Zunge gelegt werden musste. Daher stammt der Brauch, den Toten einen Obolus für den Fährmann mitzugeben. Odysseus ließ sich als Lebender von Acheron in den Hades rudern, um von den Seelen der Verstorbenen sein Schicksal zu erfragen. Im Totenreich sprach er mit den Seelen des Kriegers Achilles sowie des Sehers Tiresias, der ihm half, den Weg zurück in seine Heimat zu finden. Dem listigen Odysseus gelang es, sich vom Fährmann ins Totenreich rudern zu lassen und dennoch zu den Lebenden zurückzukehren.
Am Fluss Acheron angekommen, entscheiden wir uns für einen kurzen Ausflug ins Totenreich. Ich stecke zwei Euro-Münzen ein, für den Fall, dass wir den Fährmann Charon finden. Die zweite Münze halte ich für den Rückweg parat. Sicher ist sicher. Doch vom alten Charon, der etliche Millionen Menschen in den Hades ruderte, und der längst Multimil-lionär sein müsste, ist keine Spur zu sehen. Wahrscheinlich kauft er sich gerade einen Außenborder oder hilft seinem Heimatland aus der Finanzkrise.
Auf der Suche nach dem berühmten Fährmann entdecken wir am Ufer des Acheron einen jungen Mann namens Minas Paschos, der das Unternehmen Acheron Kayaking betreibt und ein Ururenkel des alten Charon sein könnte. Minas gibt uns Schwimmwesten und Paddel und zeigt auf der Karte, wo genau das Nekromanteio, der Übergang ins Totenreich, liegt. Dann steigen wir in die Kajaks.
Der Fluss Acheron mit seinen abgestorbenen Bäumen gibt einen geheimnisvollen Vorgeschmack auf das Totenreich. Nach sieben Kilometern erreichen wir beim Dorf Mesopotamos das sagenumwobene Nekromanteio, ein antikes Orakel, das ins Totenreich führt. Wir gehen in einen ehemaligen Tempel, dann durch ein Labyrinth und steigen anschließend auf steilen Treppen hinab in eine tiefe, unterirdische Halle. In dieser mystischen Stätte soll es möglich sein, den Seelen der Verstorbenen zu begegnen.
Nach wenigen Minuten wollen wir wieder raus. Wir sind froh, aus der Unterwelt aufsteigen zu dürfen und sind glücklich, als wir oben wieder das Licht der Sonne sehen. Zügig verlassen wir das Reich des Hades und paddeln auf dem Acheron seewärts nach Ammoudia. Wir machen am Ufer der Lebenden fest, wo uns schon Minas Paschos von der Firma Acheron Kayaking erwartet. Gerade will ich mir eine Euromünze zur Bezahlung unter die Zunge legen, als der junge Mann grinsend sagt: "Please no coins. I only take banknotes or credit cards."
Wir lassen den Acheron im Kielwasser zurück und steuern wieder hinaus auf das Ionische Meer. Nur 1,5 Seemeilen südlich der Flussmündung liegt die Odysseus-Bucht, wo einst der berühmteste aller antiken Seefahrer ankerte, um sich ins Reich des Hades rudern zu lassen. Die kreisrunde und gut geschützte Bucht ist leer, und für uns ist es an der Zeit, das Reich der Mythen zu verlassen.Am nächsten Tag geht von Preveza aus unser Flieger nach Frankfurt, also muss am Abend der Katamaran in Lefkas sein.
Wir genießen die letzten 27 Meilen bis zur Einfahrt in den Kanal von Lefkas, wo wir um 20 Uhr die Brücke passieren, danach in der Marina das Schiff volltanken und bei Moorings zurückgeben. Es war eine spannende Reise; die Entscheidung, One Way zu fahren, war absolut richtig.
INFORMATIONEN ZUM REVIER
Anreise Korfu als Ausgangshafen ist von allen größeren deutschen Flughäfen erreichbar, mit Billig-Airlines und bei rechtzeitiger Buchung schon ab 100 Euro. Vor Buchung eines One-Way-Törns nach Lefkas sollte man sich erkundigen, ob von dort (der Airport liegt zwischen Lefkas und Preveza) eine saisonale Flugverbindung nach Deutschland besteht. Im Jahr 2012 flog nur die Condor von Lefkas nach Frankfurt – für 123 Euro.
Törn-Tipps
Törnetappen
Gesamt: 103,5 sm