Montenegro hat im Februar 2025 den steuerfreien Verkauf von Diesel an ausländische Yachten wieder eingeführt. Diese Maßnahme soll Eigner großer Yachten zurück an die montenegrinischen Zapfsäulen locken, nachdem viele aufgrund der 2022 eingestellten Steuerbefreiung ins benachbarte Albanien abgewandert waren. Gleichzeitig wurden die Grenzkontrollen für den Yachtverkehr zwischen Kroatien und Montenegro angepasst, was Auswirkungen auf die Ein- und Ausreiseformalitäten hat.
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Nach der aktuellen Regelung wird der Preis für den steuerfreien Diesel von der montenegrinischen Regierung festgelegt und alle zwei Wochen an die Marktentwicklung angepasst. Im Februar 2025 lag der Preis für den zoll- und steuerfreien Diesel bei 0,74 Euro pro Liter. Um von diesem Angebot zu profitieren, müssen Yachten unter ausländischer Flagge jedoch bestimmte Bedingungen erfüllen. Sie dürfen nicht nur zum Tanken nach Montenegro kommen, sondern müssen sich vor dem Bunkern mindestens 72 Stunden im Land aufhalten. Diese Frist beginnt um Mitternacht des Einklarierungstages. Für die Einreise nach Montenegro ist eine Vignette erforderlich, die beim Einklarieren erworben werden muss. Erst nach Ablauf der 72-Stunden-Frist darf die Yacht mit dem verbilligten Kraftstoff betankt werden. Anschließend muss das Schiff das Land unverzüglich verlassen. Diese Regelung soll sicherstellen, dass Montenegro nicht nur vom Kraftstoffverkauf profitiert, sondern auch vom Aufenthalt der Yachtbesatzungen.
Der steuerfreie Diesel wird aktuell an drei Standorten angeboten: in der Marina Porto Montenegro, der Marina Portonovi und der Marina Bar. Besonders bemerkenswert sind die Kapazitäten in Porto Montenegro, wo Durchflussmengen von bis zu 1.000 Litern pro Minute möglich sind. Für Yachten mit einem Bedarf von mehr als 100.000 Litern empfiehlt sich eine Voranmeldung unter der E-Mail-Adresse bunkering@portomontenegro.com.
Parallel zu den Änderungen beim Kraftstoffverkauf wurden auch die Grenzkontrollen angepasst. Der Grenzhafen Cavtat in Kroatien, der im August 2024 nach dreimonatiger Umbauphase wiedereröffnet wurde, ist nun die Pflichtstation für Einklarierungen im Yachtverkehr zwischen Kroatien und Montenegro. Yachten dürfen in Dubrovnik nur noch ausklarieren oder dazu ebenfalls den grenznäheren Hafen Cavtat nutzen.
Für Yachten, die nach Montenegro einreisen, stehen mehrere Häfen zur Auswahl, um die Einreiseformalitäten zu erledigen. Die offiziellen Einklarierungshäfen sind Zelenika, Portonovi, Porto Montenegro und Kotor. Diese Flexibilität ermöglicht es den Yachtbesatzungen, den für ihre Route am günstigsten gelegenen Hafen zu wählen.