Land: Polen
Fläche: 327 km²
Davon Wasser: 59 %
Weite Sandstrände und beeindruckende Wanderdünen auf schmalen Landzungen prägen den einzigartigen Küstenabschnitt zwischen Lebork (Lauenburg) und Słupsk (Stolp) in der Woiwodschaft Pommern in Polen. Der Slowinzische Nationalpark wird nicht ohne Grund als die polnische Sahara bezeichnet.
Der Sand, der zunächst von den Wellen angespült und dann vom Wind weitergetragen wird, hat die Landschaft geprägt. Ehemalige Buchten wurden durch schmale Nehrungen abgetrennt und in fisch- und vogelreiche Küstenseen umgewandelt. Auf den Nehrungen kämpft der Sand ständig mit der Vegetation. An manchen Stellen haben sich Kiefernwälder behauptet, an anderen hat der Sand gesiegt und beeindruckende Dünen, wie die von Łeba, geschaffen. Die höchste Düne, Łacka Góra, ragt mehr als 40 Meter über das Meer hinaus und wandert jährlich zehn Meter nach Osten. Die Wanderdünen begraben rücksichtslos alles, was ihnen im Weg steht. Es gibt ausgedehnte Wanderwege, die zu den großen Seen und den Dünen führen. Sehenswert sind der Leuchtturm in Czołpino und das Freilichtmuseum in Kluki, das den Besuchern das Leben und die Kultur der Slowinzen näherbringt, jener ethnischen Gruppe, die einst dieses unwirtliche Gebiet besiedelte und dem der Park seinen Namen verdankt.
Achtung: Seit einigen Jahren ist auf Seekarten ein zwei Seemeilen breites Sperrgebiet entlang der Küste des Parks ausgewiesen. Es wurde ein 0,3 Seemeilen breiter Korridor eingerichtet, der befahren werden darf. Ankern ist nicht erlaubt.
Ein guter Ausgangspunkt zur Erkundung des Parks ist die Marina Łeba. Ausgestattet mit guten Sanitäranlagen, Tankstelle und Restaurant liegt sie auf der ruhigen, dem Ort abgewandten Seite des Seekanals. 120 Boote haben an ihren Schwimmstegen Platz. Dem befeuerten Fahrwasser zur Hafeneinfahrt folgen. Bei Nacht im weißen Sektor des Leitfeuers (Dir.WRG.8m14-11M) mit Kurs 203 anlaufen. Im Hafenkanal nach ca. 0,4 Seemeilen nach Steuerbord in den Hafen. Strom kann quer zur Einfahrt stehen. Versandung ist möglich. Auf Fahrgastschiffe und Fischer achten.
Nationalparks bieten Pflanzen und Tieren einen geschützten Raum, in dem die Natur ungestört existieren kann. Ihre unberührte Schönheit zieht jährlich Millionen von Besuchern an – ein bewusster Teil der Schutzstrategie. Ziel ist es, dass Menschen die Natur erleben und ihren Wert sowie ihren Schutzbedarf erkennen. Dieser Balanceakt zwischen Naturschutz und Tourismus ist anspruchsvoll. Nationalparks sind in zwei Bereiche unterteilt: In den Kernzonen ist jeglicher menschliche Eingriff verboten, Besucher dürfen sich nur auf ausgewiesenen Wegen bewegen. Auch auf dem Wasser gibt es Einschränkungen beim Befahren und Ankern. In den anderen Teilen der Parks können sich Menschen freier bewegen. Diese Bereiche werden oft durch Aktivitäten wie Schafbeweidung gepflegt, um ihren Zustand zu erhalten.