Neue Liegeplätze für 2025Kroatien investiert in nautische Infrastruktur

Boote Redaktion

 · 01.05.2025

Im Spätsommer 2025 sollen die Bauarbeiten für die kleine Marina Šešula mit 70 Muringplätzen an einer Schwimmsteganlage mit Sanitärgebäude beginnen.
Foto: Bodo Müller
Trotz gestiegener Preise und stagnierender Besucherzahlen baut Kroatien seine nautische Infrastruktur aus. Zur Saison 2025 entstehen neue Liegeplätze für große Yachten in bestehenden und neuen Marinas. Ein Überblick über die wichtigsten Projekte.

Der nautische Tourismus in Kroatien hat sich 2024 mit 550.000 Boots-Ankünften und 3,6 Millionen Übernachtungen auf dem hohen Niveau des Vorjahres stabilisiert. Allerdings ging die Zahl der Bootstouristen aus Deutschland im Vergleich zu 2023 um mehr als fünf Prozent zurück. Ein Grund dafür sind die gestiegenen Preise für Lebensmittel, Dienstleistungen und insbesondere Liegeplätze. In vielen kleinen Dorf- oder Stadthäfen zahlt man für ein 12-Meter-Charterboot inzwischen rund 100 Euro pro Nacht - oft ohne sanitäre Anlagen und mit nur zeitweise funktionierenden Strom- und Wasseranschlüssen.

Investitionen trotz stagnierender Zahlen

Trotz der stagnierenden Besucherzahlen investiert Kroatien weiter in den Ausbau der nautischen Infrastruktur. Da die privaten und gecharterten Yachten seit Jahren immer größer werden, liegt der Fokus auf der Erweiterung von Liegeplätzen für Yachten zwischen 15 und 25 Metern Länge. Neben wenigen Marina-Neubauten steht vor allem die Anpassung bestehender Häfen im Vordergrund.

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Großprojekt Porto Baroš in Rijeka

Das derzeit größte Investitionsvorhaben ist der Umbau des ehemaligen Industriehafens Porto Baroš in Rijeka zu einer Luxusmarina mit 230 Liegeplätzen für Yachten bis 19 Meter. Investoren sind die kroatische Marinakette ACI und die deutsche Lürssen-Gruppe. Entgegen der ursprünglichen Planung verzögert sich das Projekt: ACI-Vorsitzender Kristijan Pavic rechnet nun mit einer Fertigstellung Ende 2026 und einer Inbetriebnahme zur Saison 2027.

Erweiterungen bestehender Marinas

Die Marina Polesana in Pula wurde um einen 230 Meter langen Schwimmsteg erweitert und bietet nun 400 Liegeplätze für Yachten bis 25 Meter. Die Marina Punat auf Krk, mit 1.400 Plätzen eine der größten an der Adria, investierte in ein neues Restaurant und einen 540-Tonnen-Travellift für breite Motoryachten und Katamarane. Ab 2025 soll hier erstmals ein mobiler Roboter für Gepäcktransporte und Routinearbeiten zum Einsatz kommen.

Neue Liegeplätze in Stadthäfen

In mehreren Stadthäfen entstehen zusätzliche Liegeplätze für Gäste. Der Hafen von Krk erhält durch Molenverlängerungen ein geschlossenes Hafenbecken mit neuen Schwimmstegen. In Baška auf Krk sollen bis Ende 2025 etwa 72 neue Gastliegeplätze entstehen. Der beliebte Ort Omiš an der Cetina-Mündung bekommt erstmals eine 350 Meter lange Uferpromenade mit 70 Muringplätzen für Gäste.

Neue Marinas in Planung

Neben den Erweiterungen bestehender Häfen sind auch komplett neue Marinas in Planung. In Sveti Filip i Jakov nordwestlich von Biograd entsteht der Molum Marine Club mit 126 Liegeplätzen, der zur Saison 2025 eröffnet werden soll. In der Bucht Šešula im Westen der Insel Šolta ist ebenfalls eine neue Marina geplant, deren Bau sich allerdings verzögert hat.

Zuswammenfassung:

Liegeplatzpreise:

  • Stadthäfen: ca. 100 Euro pro Nacht für 12-Meter-Yacht
  • Bojenfelder: teilweise über 100 Euro auch für kleine Boote

Neue Liegeplätze 2025:

  • Marina Polesana: 400 Plätze bis 25 Meter
  • Molum Marine Club: 126 Plätze
  • Omiš: 70 Gastliegeplätze

Geplante Projekte:

  • Porto Baroš Rijeka: 230 Plätze bis 19 Meter (Fertigstellung 2026)
  • Baška: 72 neue Gastliegeplätze (bis Ende 2025)

Besonderheiten:

  • Marina Punat: Neuer 540-Tonnen-Travellift, ab 2025 Einsatz eines Roboters

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