Bodo Müller
· 27.09.2022
Bretonische Langsamkeit: Die große Anzahl der Schleusen und Wehre des kanalisierten Flusses Blavet bestimmen das Tempo einer Bootsreise
Beim Wort Bretagne denkt man an schroffe Felsenküsten, nadelspitze Klippen im Ozean und vom Meer umtoste Leuchttürme, die wie Festungen den Wellen des Atlantiks trotzen. Maler wie Maurice Denis und Paul Gauguin stellten hier ihre Staffeleien auf, und der Meeresfotograf Philip Plisson fand an der bretonischen Küste seine eindrucksvollsten Motive von der unbändigen Kraft des Ozeans. Bei einer Küstenlinie von 2700 Kilometern ist auf der bretonischen Halbinsel die Kraft des Meeres überall zu spüren. Wer hier zur See fährt, erlebt den Ozean in elementarer Härte. Bretonen gelten seit Generationen als die besten Seefahrer Frankreichs. Auch der größte französische Seeheld Éric Tabarly war – wie könnte es anders sein – Bretone.
Weniger bekannt ist, dass die westliche Nase Frankreichs von über 500 Kilometern schiffbarer Flüsse und Kanäle durchzogen ist. Diese Wasserwege sind nicht mit dem Netz der Binnenwasserstraßen Frankreichs verbunden. Die bretonischen Kanäle stehen für sich allein und verbinden die großen Seehäfen der Halbinsel. Dass diese Kanäle überhaupt gebaut wurden, ist dem Erzrivalen England zu verdanken, der in kriegerischen Auseinandersetzungen die bretonische Küstenschifffahrt bedrohte. Das eindrucksvolle Kanalsystem sollte St. Malo am Ärmelkanal mit den Seehäfen Lorient, La Roche-Bernard und Nantes im Süden der Bretagne verbinden. Ein weiterer Stichkanal führte nach Westen in den Golf von Brest.
Der Bau des Kanalsystems begann 1811 unter Napoleon I. und wurde 1858 von Napoleon III. vollendet. Insgesamt 238 Schleusen überwinden einen Höhenunterschied von 555 Metern. Zum Ende des 19. Jahrhunderts erlebte der Kanal eine kurze wirtschaftliche Blüte. Der schnelle Ausbau des Eisenbahn- und Straßennetzes führte zum Niedergang der Frachtschifffahrt. Insbesondere durch die dichte Folge von Schleusen und die damit erzwungene Langsamkeit waren die Binnenschiffer nicht mehr konkurrenzfähig. Schließlich wurde 1928 durch den Bau eines hydroelektrischen Damms bei Guerledam der westliche Teil des Kanalsystems in Richtung Brest abgetrennt und der Niedergang der Binnenschifffahrt beschleunigt.
Wer heute mit einem Boot über die Binnenwasserstraßen der Bretagne schippert, ist auf weiten Strecken allein. Doch schlimm ist diese Einsamkeit kaum, denn entschädigt wird er von einer zauberhaft schönen Landschaft, die jeden Bootsfahrer entschleunigt.
Wenn man nach der Schleusung die Leinen aufgeklart hat und der Schleusenwärterin zugenickt, die das Boot im Kleinwagen auf dem Treidelpfad überholt, sieht man bereits die nächsten Tore voraus. Es gibt keine Zeit für Eile. Und spätestens wenn bei tiefstehender Sonne die Schleusenwärterin sagt, „Assez pour aujourd’hui“, weiß man, dass es Zeit ist, entspannt den Bordeaux zu entkorken – ganz egal, wie abgelegen der Liegeplatz ist.
In der malerischen Kleinstadt Saint-Nicolas-des-Eaux, wo der Fluss Blavet den „Circuit de méandre“ beschreibt, sich in einer Haarnadelkurve um 180 Grad wendet, liegt die Charterbasis des kleinen Familienbetriebs Brittany Boating. Die sympathischen Eigentümer Simon und Clare Curwen sind Briten, der Name Brittany ist das englische Wort für Bretagne. Am Flussufer von Saint-Nicolas-des-Eaux blühen in zig Blumenkästen Tausende Chrysanthemen und leuchten in allen Farben um die Wette. Das Wehr neben der Schleuse sorgt für permanentes Rauschen – wie man es in nahezu jedem Ort entlang des Flusses hört.
Der Blavet ist ab Pontivy, wo der Canal du Nantes à Brest abzweigt, in Richtung Süden auf etwa 58 km schiffbar und wird von 28 Schleusen reguliert. Südlich der 28. Schleuse nahe Hennebont, einem Vorort der Seestadt Lorient, bestimmen bereits die Gezeiten des rauen Atlantiks den Wasserstand. Saint-Nicolas-des-Eaux liegt etwa in der Mitte des schiffbaren Teiles des Blavet. Folglich gibt es nur zwei Richtungen, in die man fahren kann: entweder flussaufwärts nach Pontivy oder stromabwärts zum Ozean.
Wie alle Ortsfremden haben auch wir in Saint-Nicolas-des-Eaux ein kleines Orientierungsproblem, weil hier der Blavet zunächst nach Süden fließt und dann, nach dem „Circuit de méandre“ in 100 Meter Abstand parallel daneben nach Norden.
An der malerischen Waterfront des kleinen Städtchens liegen die vier Charterschiffchen von Brittany Boating. Die von uns gemietete „Antares“ ist eine elf Meter lange Tjalk, die bereits vor rund einhundert Jahren in den Niederlanden als Binnenfrachtschiff vom Stapel lief. Ursprünglich wurde dieser eiserne Bootstyp gesegelt. Er diente dem Transport von Agrarprodukten und war nur teilweise eingedeckt. Unsere Tjalk ist natürlich komplett überdacht und zum wohnlichen Kajütboot ausgebaut. Angetrieben wird sie von einem modernen 45-PS-Diesel, der nur zwei bis drei Liter pro Stunde schluckt. Den Wohnraum auf einer selbst ausgebauten alten Tjalk kann man nicht mit dem Komfort auf einer modernen niederländischen Stahlyacht vergleichen. Die alte Lady hat zweifelsfrei ihren Charme, wer jedoch eine luxuriöse Charteryacht sucht, ist hier falsch.
Simon und Clare Curwen sind leidenschaftliche Segler und lieben alte Schiffe. In ihrer Flotte gibt es noch eine weitere Tjalk sowie zwei klassische holländische Stahlverdränger. Unser Schiffchen ist schnell erklärt, die Technik erwartungsgemäß überschaubar, denn jeder moderne Schnickschnack fehlt.
„In einer Charterwoche schaffst du es, sowohl bergauf bis Pontivy als auch talwärts bis Hennebont zu fahren. Auf 58 Kilometern hast du 28 Schleusen vor dir. Da ihr sicher wieder zurückkommen wollt, verdoppeln sich natürlich beide Zahlen.“
„Fährt man besser zuerst nach oben oder unten?“
„Das ist völlig egal.“ Wir entscheiden uns, zuerst talwärts in Richtung Atlantik zu starten. Nachdem wir eingekauft und den Proviant verstaut haben, ruft Simon bei der Schleuse an. Eine junge Frau kommt in einem Renault Twingo angebraust. „Ich bin Babette, eure Schleusenwärterin für den heutigen Tag.“ Um 14 Uhr lösen wir die Festmacher, steuern durch eine alte Steinbogenbrücke und sind schon im „Circuit du méandre“. In der Haarnadelkurve gibt es am linken Ufer einen Treidelpfad, auf dem Jogger und Biker ihre Runden drehen. Plötzlich kommt auf dem schmalen Weg ein weißer Twingo angeschossen, aus dem offenen Fenster winkt Babette. Die Runde in der Haarnadelkurve ist noch nicht zu Ende, da sehen wir sie schon wieder an den Toren der Schleuse N°10 La Couarde kurbeln.
Nach der Haarnadelkurve sind wir wieder in Saint-Nicolas-des-Eaux – gerade mal einhundert Meter parallel entfernt zu dem Flussufer, von dem wir ablegten. Doch dann folgt eine scharfe Linkskurve, und es geht nach Süden, wo Babette bereits an der nächsten Schleuse kurbelt. Sie ist Studentin und macht den Job nur nebenbei. Einen Kilometer weiter kommt die dritte Schleuse. Babette ist so erschöpft von der Knochenarbeit, dass ich aussteige und ihr helfe. Per Handy ruft sie ihren Kollegen Michel heran, einen muskulösen jungen Mann. Auch er ist Student, arbeitet aber schon länger als Schleusenwärter. Zu zweit geht es flotter.
Den ganzen Nachmittag lang folgt Schleuse auf Schleuse, bis wir gegen 18.30 Uhr in die N°19 Minazen einlaufen. Die beiden Studenten schleusen uns dort noch zu Tal, geben uns aber zu verstehen, dass es für heute reicht. Im Unterwasser legen wir also vor der Bar Glaces an, wo sich die Bewohner der benachbarten Dörfer zum abendlichen Wein treffen.
Mit knurrendem Magen frage ich die Barbesitzerin, was sie uns zu essen machen könne. Stolz zeigt sie mir die Eiskarte von Schöller. Wir holen kurzentschlossen Baguette und Käse von Bord und bestellen dazu Rotwein, der aus einem Pappkarton ausgeschenkt wird. Doch je tiefer die Sonne sinkt und je öfter nachgeschenkt wird, desto besser schmeckt auch dieser Rote.
Morgens schieben wir unsere Bordräder über das Wehr von Minazen und radeln etwa anderthalb Kilometer zum historischen Village de Poul-Fetan. Das Minidorf ist ein einziges ethnologisches Museum. Hier erfährt man sehr lebendig, wie die Dorfbewohner vor rund einhundert Jahren lebten und arbeiteten. Die Besucher können zuschauen beim Brotbacken oder Spinnen und Weben. Inmitten des Dorfes wächst mannshoch ein ganzes Feld voller Hanf. Unglaublich! Es riecht nach Joint. Die Cannabis-Blätter dieses Feldes wären auf dem Schwarzmarkt ein Vermögen wert.
Im Village de Poul-Fetan erfährt der Besucher, dass der Hanf früher nicht als Haschisch geraucht wurde, sondern aus seinen Fasern Tauwerk für die Takelage von Segelschiffen geschlagen wurde. Mit dem Geruch von frischem Hanf in der Nase legen wir um 14 Uhr ab und steuern kurz darauf in die Schleuse N°20 Manerven hinein. Vier Stunden später endet unsere Talfahrt vor der Schleuse N°28 Polvern. Theoretisch könnten wir noch weiter Richtung Atlantik fahren, doch praktisch ist das zu dieser Stunde nicht möglich. Beim Blick über das untere Schleusentor sieht man ein steiniges Flussbett, durch das man mit hochgekrempelten Hosenbeinen waten könnte. Hier beginnt das Tidengewässer des Atlantiks, und wir haben gerade Niedrigwasser.
Wir rechnen aus, dass wir um Mitternacht Hochwasser haben werden, doch dann schlafen die Schleusenwärter. Das nächste Hochwasser wäre am Mittag des folgenden Tages. Doch dann kämen wir auch nicht bis zum Bootsanleger der nahen Gemeinde Hennebont, weil auf dem Weg dorthin zwei niedrige Brücken liegen und wir vor den Brücken wieder auf Niedrigwasser warten müssten. Das würde viel Zeit in Anspruch nehmen.
Aber wir haben ja noch eine Alternative an Bord, also machen wir unser Boot kurzerhand im Oberwasser vor der Schleuse fest, steigen auf unsere Drahtesel um und radeln auf dem Treidelpfad entlang des Blavet in einer Viertelstunde nach Hennebont.
Die Gemeinde Hennebont liegt zwar schon im Einfluss der Atlantiktide, doch bis zur Mündung des Blavet in den Ozean wären es noch weitere sechzehn Kilometer. Am westlichen Ufer der Mündung liegt die große See- und Hafenstadt Lorient. Hennebont wurde während des Zweiten Weltkriegs bombardiert. Teile der Altstadt rund um die Kathedrale Notre-Dame-de-Paradis sind jedoch wieder aufgebaut worden und bilden das sehenswerte Herz des Ortes.
Am Morgen des folgenden Tages kaufen wir per Fahrrad in Hennebont ein, legen an unserem südlichsten Punkt vor Schleuse N°28 Polvern wieder ab und beginnen um 13.40 Uhr unsere Bergfahrt zurück nach Norden. Dank einer neuen und sehr eingespielten Schleusencrew schaffen wir es bis 19.30 Uhr bis zur Schleuse N°19 Minazen. Dann will das Schleusenteam nicht mehr. Wir fahren noch ein Stück weiter und legen uns ins Unterwasser der Schleuse N°18 Sainte-Barbe.
Wegen ihrer üppigen Blütenpracht wird diese Schleuse von den Einheimischen auch Blumenschleuse genannt. Von hier sind es wenige Meter zu einem Campingplatz und zum hübsch am Wasser gelegenen Restaurant Au Rendez Vous Des Pechers. Der Campingplatz ist verwaist, das Restaurant geschlossen. Von einem Angler erfahren wir, dass am 1. September in Frankreich die Ferien zu Ende sind und darum alle touristischen Einrichtungen am Kanal nicht mehr arbeiten.
Morgens um 9.30 Uhr öffnet unser nettes Schleusenteam die Tore von N°18 Sainte-Barbe. Vor uns liegen 17 Schleusen bis Pontivy, dem obersten Punkt des Kanals. Dazu haben wir knapp neun Stunden Zeit. Es wird ein anstrengender, aber auch schöner Tag. Im Schnitt laufen wir alle halbe Stunde in eine Schleuse ein, werden dank eines flott arbeitenden Teams in wenigen Minuten hochgeschleust und treffen dasselbe Team Minuten später wieder an der nächsten Schleuse, die schon für uns vorbereitet ist. Die Landschaft ist ebenmäßig schön. Ringsum Laubwälder, zwischen denen der Kanal mäandert. Die Schleusenwärterhäuschen und die ehemaligen Wassermühlen an den rauschenden Wehren sind die dominanten Bauwerke.
Abends ändert sich die Landschaft. Wir erreichen die Vororte der Stadt Pontivy, des oberen Ziels unserer Reise. Gegen 18 Uhr passieren wir dann die höchstgelegene Schleuse unseres Törns: N°2 Lestitute. Oberhalb der Stadt Pontivy liegt dann die Schleuse N°1 Recollets, die zum Canal de Nantes á Brest führt.
Auf Empfehlung unseres Schleusenteams legen wir im Oberwasser an und gehen wenige Schritte über ein Feld zum Einkaufen im größten Supermarché von Pontivy. Als das Catering an Bord gestaut ist, fahren wir die letzten zwei Kilometer bergauf ins Zentrum von Pontivy. Die Stadt gefällt uns. Beide Ufer des Kanals sind üppig mit Blumenkästen dekoriert. Im Zentrum dominieren schöne alte Gebäude in gepflegtem Zustand.
Wir entdecken am Westufer einen kommunalen Anleger, wo wir längsseits gehen. Es gibt sogar Strom und Wasser. Vor unserem Bug liegt nun die Altstadtinsel, auf deren dominanter Spitze die Auberge de l’île thront und vom schönsten Abendlicht beleuchtet wird. Wenn das keine Einladung ist! Wir gehen spontan ins Restaurant, bekommen sogar den schönsten Terrassenplatz mit Blick auf unser Boot und genießen den frisch zubereiteten Flussbarsch aus dem Blavet.
Unser morgendlicher Spaziergang bestätigt den Eindruck vom Abend zuvor: Pontivy ist eine schöne und gepflegte alte Stadt, und man sollte sich einen halben Tag Zeit nehmen, durch die malerischen Gassen bis hinauf zur Basilika Notre-Dame de Joie zu wandern.
Um 13.45 Uhr nehmen wir Abschied von Pontivy. Mit uns reist wieder im Kleinwagen unser Schleusenteam, bestehend aus der jungen Manndig und ihrem älteren Kollegen Domenique. Wir sind ein eingespieltes Team. Trotz aller Sprachbarrieren verstehen wir uns bestens. Unser Plan ist es, innerhalb eines halben Tages talwärts bis zur Charterbasis in Saint-Nicolas-des-Eaux zu kommen. Auf diesem Wege gibt es „nur“ acht Schleusen. Unterwegs sehen wir ein einzelnes Boot, das uns gemächlich entgegenkommt.
Am Donnerstagabend legen wir an der Charterbasis im schönen Saint-Nicolas-des-Eaux an und gehen in der Crêperie Le Chalet direkt am Fluss essen. Etwas Wehmut schwingt mit, denn unser Bretagne-Törn ist fast zu Ende – aber eben nur fast.
Unser aus England stammender Vercharterer Simon Curwen ist nicht nur hier in der Bretagne, sondern international ein bekannter Hochseesegler. Im September 2022 will er im jugendlichen Alter von 62 Jahren zum dritten Golden Globe Race einhand nonstop um die Welt starten. Das Golden Globe gilt als eine der härtesten Regatten rund um den Globus. Als wir vor einer Woche auf seiner Tjalk für den Blavet-Törn eincheckten, meinte er: „Wenn ihr zurückkommt, müsst ihr unbedingt einen Tag an die Westküste fahren, nach Finistère, wo Land und Ozean zusammentreffen. Dort spürt ihr die Seele der Bretagne.“
Klar nehmen wir diesen Rat gern an! Von der Charterbasis in Saint-Nicolas-des-Eaux erreichen wir per Mietwagen nach zwei Stunden Fahrt die Landspitze Pointe du Raz am Kap Sizum. Die eindrucksvolle Felsnase zeigt wie ein Finger weit nach Westen in den Atlantik hinein. Davor liegt in einem Steingarten von Klippen der Leuchtturm Phare de la Vieille und vier Seemeilen weiter draußen die vom Meer umtoste Île de Sein. Man riecht buchstäblich das Meer, und auf den Klippen spürt man es unter den Füßen, wenn seine Brecher die Erde vibrieren lassen.
Der Vercharterer hat recht, die Felsen von Finistère, was so viel wie das Ende der Welt bedeutet, sind ein wahrhaft magischer Ort. Und dahinter kommt lange, lange nichts. Denn wo die Sonne im Westen verglüht, liegen rund 2000 Seemeilen offener Ozean – bis zur Küste der kanadischen Insel Neufundland.
S Saint-Nicolas-des-Eaux–Minazen .............................................. 22,0 km
1 Minazen–Polvern.......................................................................18,8 km
2 Polvern–Sainte-Barbe ................................................................ 22,7 km
3 Sainte-Barbe–Pontivy ................................................................35,6 km
4 Pontivy–Saint-Nicolas-des-Eaux................................................. 17,6 km
Z Gesamtstrecke.......................................................................... 116,7 km
An Bord der Charterboote befindet sich der „Guide Fluvial 1: Bretagne“, ein sehr detaillierter Schifffahrtsatlas mit Ortsbeschreibungen auf Französisch, Englisch und Deutsch. Éditions du Breil, für 20,50 Euro. Bezug über: www.hansenautic.de
In der Touristeninformation von Saint-Nicolas-des-Eaux (gleich gegenüber der Charterbasis gelegen) bekommt man kostenloses Kartenmaterial zur Region.
Offizieller Online-Gewässerführer der Region Bretagne mit allen nautischen Serviceinformationen und frei zoombarer interaktiver Karte: www.canaux.bretagne.bzh/canaux/blavet
Unser Boot: Die elf Meter lange „Antares“ ist eine klassische niederländische Tjalk, die zum Motorboot ausgebaut wurde. Es gibt je eine Doppelkabine vorn und achtern, einen großen Salon mit Pantry sowie eine Nasszelle mit WC und Dusche. Ein Bugstrahlruder erleichtert das Manövrieren auf engem Raum.
Chartern: Je nach Saison kostet das Boot zwischen 1184 und 1910 Euro pro Woche. Kraftstoff und Schmierstoffe werden pauschal mit 8,00 Euro pro Betriebsstunde abgerechnet. Die Kaution beträgt 800 Euro. Buchungen unter: www.brittanyboating.com
Das Revier Der regulierte Teil des Flusses Blavet stellt nautisch keine großen Ansprüche. Über die Schleuse N°28 Polvern hinaus sollte man aber nicht fahren, da dort das Tidengewässer beginnt. Südlich von Hennebont wird der Fluss zur Seewasserstraße, wofür das Boot nicht zugelassen ist.
Führerschein Die gesamte Region zwischen Pontivy und Polvern ist führerscheinfrei.
Anreise Von Hamburg nach Saint-Nicolas-des-Eaux sind es etwa 1400 km, also mehr als 14 Stunden Autofahrt. Bequemer geht es mit Lufthansa via Frankfurt nach Nantes, je nach Saison schon ab 350 Euro für Hin- und Rückflug. Von Nantes nach Saint-Nicolas-des-Eaux sind es 168 km oder zwei Stunden per Mietwagen. Den bekommt man ab etwa 170 Euro die Woche und hat dann gleich ein Gefährt für den Ausflug zur spektakulären Atlantikküste