Unbekannt
· 27.10.2019
Wo sich am Rhein drei Länder treffen, liegt Basel: bunt und vielsprachig. Kein Törnziel wie jedes andere!
So sieht es aus, das herz Europas: Ein Fluss, der verbindet statt zu trennen, und Brücken, die selbst Sprachgrenzen überwinden. Die Trennlinien zwischen den Nachbarstaaten sind derweil nur noch auf den Karten klar markiert. Die drittgrößte Stadt der Schweiz ist ein solcher Ort: Basel. Eine Metropole am Dreiländereck, wo das Land auf Frankreich und Deutschland trifft. Zwar ist die Eidgenossenschaft noch nicht einmal in der EU, Verträge aber sorgen dafür, dass man sich dennoch beinahe grenzenlos fühlen kann.
Man spricht Schweizerdeutsch, Hochdeutsch oder auch Französisch, Bâle heißt es dann. Und Basilea im lateinischen "Original". Basel ist aber noch viel internationaler.
Das liegt zum einen daran, dass man im Finanz- und Pharmasektor ganz groß mitspielt. Zum anderen an der ältesten und vielleicht bekanntesten Universität der Schweiz. Begegnungsmöglichkeiten gibt es viele, unter anderem am Wahrzeichen der Stadt, der Mittleren Brücke. Beispielsweise beim Festival "Im Fluss""Im Fluss", wo jährlich im Juli und August die Sounds der ganzen Welt aufeinander treffen – gespielt auf einer schwimmenden Bühne im Rhein, gleich neben dem Fahrwasser. Also runter vom Boot und rein ins bunte Leben!
Über Kunst lässt sich nicht streiten. Dass der "Pylon" (o.) am Dreiländereck einer Rakete ähnelt – geschenkt! Eigentlich soll es sich nämlich um eine Schiffsschraube handeln. Das passt auch besser, da das Glanzstück gleichzeitig die Einfahrt zum Rheinhafen mit der Revierzentrale markiert (ganz o.). Gleich südlich liegt die Basel Marina – erste Adresse für Gäste auf eigenem Kiel. (...)
Am Fluss entspannen kann man in Basel problemlos: Da wären zum einen die Buvetten, gemütliche Sommerbars, auf dem ehemaligen Gelände des Hafens von Klybeck, heute ein buntes, alternatives Quartier. Oder die Promenade auf dem Kleinbaseler Nordufer – ebenfalls mit Cafés gespickt. Dazu gibt es den Birskopf, der oben zu sehen ist: eine Parkanlage mit Liegewiesen auf dem Südufer, wo der kleine Fluss Birs in den Rhein mündet. Bei sommerlichem Niedrigwasser kommt hier sogar ein Strand zum Vorschein, vor dem der Schiffsverkehr von und zur Doppelschleuse Birsfelden langsam vorbeizieht. Für Abkühlung an Land sorgt zwischendurch die "Veranda Pellicanò" mit echtem "Einsiedler" aus dem Kanton Schwyz oder alkoholfreier "Rivella" in Rot oder Blau. Übrigens: Hierzulande nennt man sich beim Zuprosten gegenseitig beim Namen. Schöne Geste! http://www.veranda-pellicano.ch
Dank einer Geschichte, die bis in römische Zeiten zurückreicht und spätestens seit der Renaissance von einiger Macht und entsprechendem Wohlstand zeugt, kann das linksrheinische Großbasel heute mit einer opulenten Altstadt aufwarten. Dazu gehören Stadtmauer, Spalentor und viele Bürgerhäuser ebenso wie das Rathaus und
das berühmte Münster aus rotem Sandstein. In den Gassen lässt sich spielerisch sündhaft shoppen – zum Beispiel bei einem der vielen Chocolatiers...
Auf dem Wasser bewegt sich so Einiges: Neben der Frachtschifffahrt teilen sich Sportskipper das betonnte Fahrwasser vor allem mit Ausflugsbooten und – stromabwärts – mit Flusskreuzfahrern. Im Stadtgebiet kreuzen außerdem die vier traditionellen Gierseilfähren, ohne Motor, von der Strömung gedrückt. Sie hören auf so schöne Namen wie "Leu", "Ueli" und "Vogel Gryff". Auch die "Flussschwimmer" lassen sich treiben. Ihre Kleidung verstauen sie in wasserdichten, luftgefüllten Säcken, die es überall zu kaufen gibt. Bei heißem Wetter ziehen sie in nicht endender Prozession vorbei. Ordnungskräfte sind aber immer vor Ort.
Im Jahr 1501 trat die Stadt Basel als Kanton der Schweiz bei. Um dem neuen Status stolz Ausdruck zu verleihen, erbaute man umgehend das bis heute erhaltene Rathaus, einen prachtvollen Repräsentationsbau aus rotem Sandstein, der 2014 sein 500. Jubiläum feierte. Innen und außen findet sich das weiß-schwarze Wappen der Stadt – der "Baselstab".
Die ersten beiden Staustufen des schiffbaren Rheins liegen auf Schweizer Gebiet: Augst bei Strom-Kilometer 155,5 LU und Birsfelden (km 163,5 LU) unmittelbar oberhalb des Stadtgebietes. Die nächste Schleuse folgt erst wieder im Verlauf des Rhein-Seitenkanals im französischen Kembs (km 179,1 RU). Birsfelden verfügt über zwei Kammern mit 180 und 190 Metern nutzbarer Länge und einem Hub von acht Metern. 14 000 Schiffe werden hier jährlich geschleust.
Groß, Größer? Basel ist Hauptsitz von Hofmann-La Roche, einem der weltweit größten Pharmaunternehmen. Die unübersehbare Zentrale befindet sich im erst 2015 fertiggestellten, 178 Meter hohen Roche Tower auf dem rechten Nordufer des Rheins. Freiwillig oder unfreiwillig ist der weiße Keil so zu einem neuen Wahrzeichen der Stadt geworden. Doch damit nicht genug: Gleich daneben – an den Kränen zu erkennen – wächst derzeit ein sogar 205 Meter messender "Zwilling" heran. Welch Wunder der Medizin...
Downloads:
Download