Bodo Mueller
· 21.05.2021
Sterne im Meer: „Am letzten Tag der Schöpfung krönte Gott sein Werk und schuf die Kornaten-Inseln aus einem Hauch von Tränen und Sternen“ George Bernard Shaw
Ravni Žakan
SEHNSUCHTSORT
Die Insel Ravni Žakan liegt im Süden des Nationalparks Kornati und ist heute ein beliebtes Törnziel für Bootsfahrer. Im sozialistischen Jugoslawien, als es noch reichlich Fisch in der Adria gab, wurde die große Mole gebaut, an der Fischtrawler und Fabrikschiffe anlegten. Landseitig gab es eine Fischverladestelle sowie ein Fischrestaurant mit dem Charme einer Kantine. Heute steht an dessen Stelle das größte und eines der besten Fischrestaurants im Nationalpark. An den massiven Molen können bis zu 20 Yachten an Murings festmachen. Davor ist reichlich Platz zum Ankern. Das stylish eingerichtete Restaurant Žakan gehört der Marina Hramina in Murter und gilt als Topadresse für Feinschmecker. Während der Hauptsaison unbedingt Liegeplatz und Tisch reservieren: Tel. +385-91-726 05 79 oder per Mail: niksa@marina-hramina.com. www.marina-hramina.hr. Alternativ kann man im Nordwesten der Insel in der urigen kleinen Konoba Larus einkehren. Der kleine Hafen ist nur mit dem Dingi erreichbar, aber davor gibt es ein Feld mit 18 Muringbojen. Tel. +385-91-150 12 19 oder +385-99-190 87 05.
Koromačna
EINSIEDELEI
Nirgends ist der soziale Wandel deutlicher sichtbar als in der Einsiedelei Koromačna. In mühsam der Natur abgerungenen Gärtchen bauten die Vorfahren Oliven, Feigen, Wein und Gemüse an. Heute überwuchert Macchia das Werk von Generationen. Einfache Hütten wurden zu Ferienhäusern umgebaut, und am Hafen lädt die Konoba Koromačna zu Fischgerichten, Lamm und traditioneller Peka (bitte vier Stunden vorher anmelden) ein. Für die Gästeboote gibt es acht Bojen sowie fünf Muringplätze mit Strom an der Mole. Wegen der begrenzten Kapazität bittet der tschechische Pächter Zbyněk Dolejš um telefonische Reservierung von Liegeplatz und Tisch: +385-91-611 32 63. www.konobakoromacna.com. Neben der Konoba existiert eine Außenstelle der Nationalparkverwaltung. Bei Bora und Jugo liegt man in Koromačna relativ sicher. Bei einem starken Maestral kann es in der Bucht allerdings ungemütlich werden.
Noch mehr Informationen? Das Kroatien-Journal mit vielen weiteren Bildern finden Sie in BOOTE-Ausgabe 06/2021 seit dem 19.05.2021 am Kiosk oder online im Delius Klasing-Shop.
Lopatica
TRADITIONELL
In der Bucht Lopatica wird seit Generationen Schafzucht betrieben. Das Besondere ist, dass die Tiere keine grünen Wiesen kennen, sondern nur Hänge aus karstigem Gestein. Die Jahrhunderte alten Steinmauern, die man überall in den Kornaten sieht, sind die ehemaligen Grenzen der Weidegebiete. Nur die Schafe erkennt der ungeübte Beobachter nicht, weil sie von gleicher Farbe sind wie die hellgrauen Steine. Weil es kaum Gras gibt, sondern nur Wildkräuter, ernähren sich Schafe und Lämmer von Thymian, Salbei, Rosmarin. Das macht die Schafsmilch und den daraus gewonnenen Käse einzigartig würzig. Auch das Fleisch des Kornati-Lamms ist darum eine besondere Delikatesse. In der Konoba Beban soll es das beste Kornati-Lamm im ganzen Archipel geben. Es wird nach alter Tradition als Lammgulasch mit Wildkräutern oder als Lamm-Peka zwei Stunden lang unter der eisernen Glocke gegart. Gästeboote legen am hauseigenen Ponton mit Murings an. Die Einsiedlerfamilie Mudronja bittet darum, Liegeplatz und Essen zwei Stunden vorher zu bestellen, Tel. +385-99-883 00 81. Bei Maestral liegt man sehr sicher, starke Bora generiert zirkulierende Winde, bei Jugo sollte man ablegen.
Smokvica
DIE FEIGENINSEL
Sie ist die südlichste besiedelte Insel des Kornaten-Archipels. Früher wurden hier vor allem Feigen angebaut. Davon zeugen die schachbrettartigen Felder, die in harter Arbeit von Generationen dem Karst abgetrotzt wurden. Heute verwahrlosen die mühsam angelegten Gärten, die keine Familie mehr ernähren. Das Luftbild zeigt den sozialen Wandel von bäuerlichen Einsiedeleien zu Yachtanlegern mit Lokal. Im Scheitel des Fjords existiert seit 1995 die Konoba Piccolo mit eigener Mole, an der man mit Murings anlegen kann. Auch die anderen Anleger am Ostufer werden heute vom Piccolo beansprucht. In der Saison bitte Liegeplatz und Tisch reservieren: Tel. +385-22-64 36 88 oder konobapiccolo@gmail.com. Alternativ kann man am Westufer am Ponton vor der Konoba Smokvica anlegen, wo es an den 16 Muringplätzen sogar Strom und Wasser gibt, Tel. +385-91-333 00 44 oder +385-98-85 87 83, konobasmokvica@gmail.com. Beide Lokale punkten mit Fisch und Meeresfrüchten.
Lavsa
KLEINES PARADIES
Die Insel Lavsa liegt im südlichen Bereich der kleinen Kornaten-Inseln, welche westlich der Hauptinsel Kornat vorgelagert sind. Während auf der Seeseite schroffe Felsklippen und Wassertiefen von über 30 Metern jede Annäherung unmöglich machen, kann man von Norden weit in die Insel hinein steuern. In der großen und gut geschützten Bucht kann man auf Tiefen von zwei bis vier Metern hervorragend ankern oder an einer Boje festmachen. Am Ostufer liegt eine Einsiedelei, wo der Fischer Tedi Juraga die Konoba Idro betreibt. In der Hochsaison kann es hier sehr voll werden, darum empfiehlt es sich, einen Tisch zu reservieren, Tel. +385-99-343 87 26 oder +385-91-720 82 35. Die gut geschützte Uvala Lavsa ist ein kleines Paradies, in dem man nachts sehr sicher vor Anker oder an der Boje liegt. Ausgenommen ist eine schwere Bora, da die Bucht genau nach Nordost offen ist. In dem Fall sollte man das Boot besser eine Insel weiter westlich in die ACI Marina Piškera verholen.
Noch mehr Informationen? Das Kroatien-Journal mit vielen weiteren Bildern finden Sie in BOOTE-Ausgabe 06/2021 seit dem 19.05.2021 am Kiosk oder online im Delius Klasing-Shop.
Opat
FELS IM MEER
Wie ein einzelner Fels markiert der 109 Meter hohe Berg Opat das südliche Ende der Hauptinsel Kornat.
Wer den wenig beschwerlichen Aufstieg bewältigt, wird mit einem sagenhaften Ausblick belohnt. Von oben erkennt man, dass der Berg mit einer 150 Meter schmalen Landzunge an der Insel Kornat "klebt". Genau an dieser Stelle liegt eines der besten Seafood-Restaurants in den Kornaten. 1988 von Mile Božikov gegründet, wird das Opat heute von dessen Sohn Ante weitergeführt. In drei Jahrzehnten wurden die Anleger für Boote und Yachten immer mehr ausgebaut, vergrößert und mit Murings ausgestattet. Inzwischen können hier Yachten bis
25 Meter Länge anlegen. Das Restaurant Opat zählt seit drei Jahrzenten zu den besten in den Kornaten. Eine Speisekarte gibt es nicht, es wird Fangfrisches, catch of the day, zubereitet. In der stylishen Cocktailbar direkt am Anleger kann man beim Sundowner einen anstrengenden Seetag herrlich ausklingen lassen. Wer ein preiswertes Fast-Food-Lokal sucht, sollte eine andere Bucht ansteuern. Bestellung von Tisch und Liegeplatz: +385-91-224 78 78, www.opat-kornati.com
Piškera
MARINA IM PARK
Der einzige Yachthafen im Nationalpark Kornati ist die ACI Marina Piškera. Genau genommen liegt sie auf der Insel Panitula. Piškera heißt die größere Insel gegenüber. Die ACI Marina bietet den Komfort eines Yachthafens, aufgrund der Insellage jedoch mit eingeschränktem technischen Service. Hier liegen Sie bei jedem Wetter sicher. Das Marina- Restaurant zählt zu den besten im ACI-Verbund. Ein kleiner Mini-Markt bietet ein bescheidenes Angebot. Anmeldung ist nicht erforderlich, da es selbst in der Hochsaison immer freie Plätze gibt, auch im Restaurant. Aufgrund der Insellage gibt es Wasser nur von 8 bis 10 Uhr und maximal 100 Liter. Der Generator produziert Strom von 8 bis 12 und von 18 bis 24 Uhr. Gegenüber der Marina liegt auf der Insel Piškera die saisonale Konoba Jadra. Dort wird in schönem Ambiente die traditionelle Kornaten-Küche zelebriert. Der Anleger am Jadra ist nur für kleine Boote geeignet. Entweder fährt man mit dem Dingi die 250 Meter dorthin oder man bestellt an der ACI-Rezeption den Shuttle der Konoba.