Beim Bau des 18 Kilometer langen Tunnels im Fehmarnbelt gibt es Verzögerungen. Eigentlich hätte die Absenkung des ersten Tunnelelements bereits im letzten Jahr stattfinden sollen. Doch weil das dafür benötigte Spezialschiff mit Verzögerung eintraf, wurde der Schritt auf dieses Jahr verschoben. Seit März können sich Gäste auf der neuen Aussichtsplattform, genannt Pilen, zu Deutsch: Pfeil, in Rødbyhavn ein Bild von den Bauarbeiten machen. Für die Unterwasserarbeiten wurden neue Sperrgebiete für Wassersportler eingerichtet. Die Arbeitsbereiche sind mit Sperrgebietstonnen gekennzeichnet, deren Positionen über die Nautischen Veröffentlichungen der Schifffahrtsbehörden bekannt gegeben werden. Schiffe müssen sich beim Einfahren in den VTS-Bereich über „Fehmarnbelt Traffic“ auf UKW-Kanal 68 melden. Zusätzlich zu den gesperrten Arbeitsbereichen auf See sind küstennahe Sperrgebiete um die Baustellenbereiche vor Fehmarn und Lolland ausgewiesen. Mehr Infos gibt es auf femern.de/wassersport.
Auch im Kleinen Belt wird offshore gebaut: Etwa drei Kilometer nordöstlich der Insel Alsen wird bis 2029 ein neuer Offshore-Windpark namens Lillebælt Syd errichtet. Insgesamt elf Windkraftanlagen sollen mittig des Kleinen Belts installiert werden und fast 150.000 Haushalte mit Strom versorgen. Der Offshore-Windpark soll den Planungen zufolge genau zwischen der dänischen Halbinsel Helnæs und der Nordspitze von Alsen errichtet werden. Die Südspitze des Parks wird etwa drei Kilometer von der Nordküste von Alsen entfernt liegen. Wer in Zukunft also durch den Kleinen Belt fährt, wird am Lillebælt Syd nicht vorbeikommen. Neben dem Windpark im Kleinen Belt plant die dänische Energiebehörde elf weitere Projekte.
Ein weiteres großes Projekt ist vor der Küste der Insel Bornholm geplant. Dort sollen bis 2030 zwei riesige Offshore-Windparks mit einer Kapazität von drei Gigawatt entstehen, laut Energiebehörde eines der größten und wichtigsten Infrastrukturvorhaben in der Geschichte des Landes. Etwa zehn Seemeilen südwestlich der Insel sind insgesamt 150 Windkraftanlagen geplant. Der zwischen den beiden Arealen Bornholm I und Bornholm II liegende Korridor für die Schifffahrt wird 12 Seemeilen breit und 20 Seemeilen lang sein. Im Januar gab die dänische Energiebehörde allerdings bekannt, dass der rechtliche Rahmen für die Umsetzung der nächsten Stufe noch nicht gegeben sei und von Gesprächen mit der neuen deutschen Regierung abhänge.
In Kopenhagen geht es mit dem größten Infrastrukturprojekt der Hauptstadt voran. In den kommenden Jahrzehnten soll an der Nordzufahrt des Hafens, dem Ydre Nordhavn, die sieben Kilometer lange Halbinsel Lynetteholmen entstehen. Insgesamt 275 Hektar Nutzfläche werden der Ostsee abgewonnen. Ein wichtiger Meilenstein wurde im Februar erreicht, als die mehrjährige Arbeit zum Ausgraben des Meeresbodens abschlossen wurde. Nun geht es weiter mit der Fertigstellung der Küstenvorsprünge und Steindämme. Östlich von Trekroner wurde ein Verbotsgebiet eingerichtet, welches mit gelben Bojen gekennzeichnet ist. Skipper, die den Hafen von Margretheholm, besser bekannt unter dem Namen Lynetten, ansteuern, sollten wegen der Bauarbeiten nordöstlich des Hafens besonders auf Arbeitsschiffe und die Markierungen der Arbeitsbereiche achten. Aufgrund des Lkw-Verkehrs nach Lynetteholmen ist außerdem die Margretheholm-Brücke werktags in der Zeit von 7 bis 16 Uhr geschlossen, außer zu festen Brückenöffnungszeiten, die auf danskehavnelods.dk einzusehen sind. Tipp: Die App „KBH Havn“ enthält nützliche Informationen zu Wasser- und Wetterbedingungen, Badestellen, Segelrouten und vielem mehr.
In der Marina Juelsminde stand das Jahr 2024 ganz im Zeichen der Erneuerung. Zum Jahrestag der Sturmflut vom Oktober 2023 konnte im Herbst der erste Teil der zerstörten Mole wiederhergestellt werden. Schon länger war bekannt, dass hier Handlungsbedarf besteht. Sie war an vielen Stellen unterspült und über die Jahre stark abgesunken. Die neue Steinmole soll einen deutlich besseren Schutz vor Stürmen aus dem Osten bieten. Dennoch seien viele weitere Reparaturen erforderlich, sagt Hafenmeister Knud Madsen. Da drei Millionen dänische Kronen allein für die erste Phase der Renovierung auch für einen gut laufenden Hafen nicht so einfach zu stemmen seien, werden Förderer gesucht, deren Namen dann auf einer neuen Sponsoren-Tafel im Hafenamt zu finden sind.
In der Marina Minde hat im Juli 2024 die Grillbar „Marinaens Ishus“ eröffnet. Hier gibt es unter anderem Fassbier, Hotdogs und Softeis. Seit dem 1. April dieses Jahres hat das Hafenrestaurant „Værftet Restaurant og Bar“ einen neuen Pächter. Laut Hafenmanagement kann man sich auf Spezialitäten wie das Steak-on-Iron freuen, bei dem das Steak auf einer 300 Grad heißen Eisenplatte serviert und am Platz fertiggebraten wird. Ab dieser Saison werden in der Marina Minde außerdem die aufladbaren Chipkarten, die bisher für die Benutzung der Duschen verwendet wurden, durch Zahlencodes ersetzt. Erhältlich sind diese am Hafengeldautomaten.
Im Zuge eines größeres Renovierungsprojekt wurden in der Marina Toft ein neues Hafenbüro sowie neue Duschen und Toiletten mit Waschmaschinen und Trocknern errichtet. Seit neuestem kann man hier auch Fahrräder leihen.
In Kalvehave wird derzeit ein neuer großer Spielplatz mit maritimem Charakter gebaut. Außerdem wird es zukünftig ein neues, größeres Café geben, in dem hausgemachte Kuchen angeboten werden sollen. Die Fertigstellung stand zu Redaktionsschluss allerdings noch nicht fest.
Der Yachthafen Middelfart wird seit einigen Jahren umfassend renoviert und modernisiert. Über den Winter wurden die Sturmschäden am äußeren Teil des Steinpiers behoben. Gleichzeitig steckt das Projekt „Marina für alle“ in den letzten Zügen. Hierfür wurden im Umfeld unter anderem ein Strand aufgeschüttet und Strandhäuser gebaut. Vor dem Restaurant „Marsvinet“ und dem „Café Moon“ wurde ein Jugendbereich mit einem Basketballplatz und einem Erholungsbereich mit Spielplatz eingerichtet. Geplant sind außerdem ein Beachhandball- und ein Volleyballplatz. Als krönenden Abschluss will die Gemeinde einen Leuchtturm am Ende der Seebrücke bauen, der als Aussichtspunkt über den Gamborg Fjord genutzt werden kann.
Neue Hoffnung gibt es für den Hafen von Hesnæs: Aufgrund starker Schäden ist der Hafen seit der Sturmflut vom Oktober 2023 geschlossen. Für den Betreiber waren die Kosten von schätzungsweise über 13 Millionen dänische Kronen für den Wiederaufbau nicht zu stemmen. Die hohen Kosten kommen vor allem wegen des besseren Küstenschutzes zustande, der bei einem Wiederaufbau nötig wird. Weil die Gemeinde Guldborgsund den Tourismus in der Region fördern und Arbeitsplätze sichern möchte, hat sie den Hafen nun übernommen, um ihn wiederaufzubauen. Derzeit sei man im Gespräch mit dem Betreiber Det Classenske Fideicommis, um einen Zeitplan und das Budget festzulegen. Der Wunsch sei, dass im Herbst 2025 mit den ersten Renovierungsarbeiten begonnen wird und der Hafen ab Frühjahr 2026 wieder von Sportbooten angesteuert werden kann. Auch das Café am Hafen soll renoviert und wiedereröffnet werden.
Der Hafen in Struer ist der größte Yachthafen am Limfjord und - abgesehen von Aalborg - auf weite Strecke der einzige Ort, an dem Bootsfahrer tanken können. Nun wurde die Tankstelle vom alten Hafen in den westlichen Bereich gegenüber der Ferienhausanlage verlegt. Die neue Servicebrücke ist 15 Meter lang und bietet Platz für vier Boote mit bis zu drei Metern Tiefgang. Angeboten wird sowohl GTL-Diesel als auch V-Power-Benzin. Durch die Verlegung der Tankstelle sind neue Liegeplätze im alten Hafen entstanden, wo größere Boote stadtnah anlegen können.
In der Marina von Udbyhøj im Randers Fjord wurden in den letzten Jahren eine Wildnissauna, schwimmende Unterstände und ein neues Clubhaus eingerichtet. Ein besonderer Hingucker ist außerdem das Kanonbåden, eine Art mobile maritime Kommunikationsplattform, die über den Naturpark Randers Fjord informiert. Und es gibt weitere Überlegungen, den Hafen noch attraktiver für Gäste zu gestalten: Im Gespräch sei laut Hafenmeister Christian Heibel Godsk derzeit zum Beispiel ein neues Steinriff zur Förderung der Fischbrut für Angler.
In Søby auf Ærø wurde der Ausbau des Hafens ausgeschrieben. Geplant ist, dass das Hafenbecken deutlich erweitert und im Zentrum auf 7,50 Meter vertieft wird. Zukünftig soll hier ein Wendekreis von 160 Metern entstehen. Die äußeren Molen sollen um 200 Meter nach außen verlegt werden, und es soll ein neuer 150 Meter langer Kai entstehen, der mit Eisenspundbohlen befestigt werden und gleichzeitig als Wellenbrecher dienen soll. Im Herbst wurde außerdem das Gelände ausgeschrieben, auf dem eine neue Gewerbefläche von knapp 15.000 Quadratmetern entstehen soll, wobei die Søby-Werft das Recht erhielt, das Gelände zu mieten. Erwartet wird, dass ab 2026 mit dem Bau begonnen werden kann und das Projekt im Frühjahr 2027 abgeschlossen sein wird.
In Endelave wurde der Kai, der im Dezember 2023 ins Becken gestürzt ist, wiederaufgebaut. Außerdem wurde der Pier zwischen dem alten und dem neuen Teil des Hafens entfernt und durch eine neue Brücke ersetzt, wodurch Platz für acht weitere Boote geschaffen wurde.