Für uns folgt noch ein weiterer Tag mit mehr als einem Hauch von Côte d’Azur, allerdings auf knapp zweihundert Metern über dem Meer zwischen Jura und Alpen. Da uns der Alltag aus der Heimat für ein paar Stunden einholt, können wir unseren Törn erst am späten Nachmittag fortsetzen. Statt den Ort Grandson ganz im Süden anzusteuern und das Naturreservat der Grande Cariçaie mit dem Rad zu erkunden, wählen wir den kurzen Weg zurück zum gegenüberliegenden Ufer und zum gerade einmal sechs Kilometer entfernten Hafen von Saint-Aubin.
Verglichen mit unseren bisherigen Liegeplätzen ist es hier an der Kranpier zwar nicht ganz so schön, dafür sind es im Sattel entlang der Avenue de Neuchâtel gerade ein paar Minuten bis zur Badestelle von Chez-le-Bart, dessen historischer Pavillon zu den beliebtesten Insta-Spots am See gehört und dessen kristallklares Wasser keinen mediterranen Vergleich zu scheuen braucht – und obendrein nicht in den Augen brennt.
Am Morgen darauf starten wir früh, denn das letzte Etappenziel der Tour ist knapp vier Stunden entfernt: Murten am Murtensee, dritter des Trios im Revier. Schon um halb elf können wir den Neuenburger See hinter uns lassen, der rund acht Kilometer lange Broyekanal beginnt. Ebenfalls Teil der Juragewässerkorrektion, wirkt er dennoch natürlicher als der Zihlkanal. Als er schließlich in den Murtensee mündet, wird der Größenunterschied deutlich: Verglichen mit dem endlosen Blau des Neuenburgersee, hat man den mit Abstand kleinsten der drei Seen sofort komplett im Blick.
Und so dauert es keine halbe Stunde, bis wir im ovalen Becken des Sportboothafens von Murten feststellen müssen, dass der eine für uns geeignete Gästeplatz bereits belegt ist.
In Vallamand gegenüber, auf dem Ufer, das zum Kanton Vaud gehört (auf Deutsch: Waadt), haben wir mehr Glück. Hier dürfen wir längsseits in der Hafeneinfahrt festmachen. Die Anmeldung ist schnell erledigt und schon kurz darauf laden wir ein weiteres Mal die Fahrräder aus – denn so schnell wird der Besuch in Murten nicht aufgegeben: 25 Kilometer sind es um den See, das trauen wir uns zu, selbst wenn wir unterwegs den Anstieg zum Mont Vully, der immerhin rund 200 Meter oberhalb des Ufers liegt, für die schöne Aussicht über das Land der Drei Seen mitnehmen.
Gesagt, getan! Und so stehen wir schon rund zwei Stunden später (Badestopp inklusive) am Eingang zur Altstadt von Murten vor dem prachtvollen Berntor und stellen unsere Räder ab. Die Sonne scheint noch immer. Diesmal haben wir eine deutschsprachige Stadt in einem sonst französisch sprechenden Kanton – Fribourg – vor uns. Könnte da etwas Passenderes zum Abschluss unserer großartigen „Tour de Suisse“ auf den Teller kommen als Rösti? Denn die heißt selbst auf Französisch so: Rösti!
Linssen Grand Sturdy 35.0 AC (Stahlverdränger) · Länge: 10,70 m · Breite: 3,40 m · Tiefgang: 1 m · Verdrängung: 9 t · Motor: 1 x 75 PS (Diesel) · Kabinen: 2 (je 2 Kojen) · WC/Dusche: 2 · Ausstattung: Bug- und Heckstrahlruder, Fernseher, digitaler Törnführer · Wochenpreise (je nach Saison): 3465 bis 4447 Euro
3 Lacs Yacht Charter hat seine Basis in Le Landeron im Südwesten des Bieler Sees. Von dort aus lässt sich das gesamte Revier der drei Seen in einer Woche erkunden, aber auch für zweiwöchige Törns bieten sich genügend Ziele (inklusive einer Fahrt auf der schiffbaren Aare nach Solothurn). Zur Auswahl stehen insgesamt drei neue Linssen-Yachten, wobei ein Boot dank zusätzlicher Ausstattung auch ganzjährig gechartert werden kann. Umfassender Komfort gilt für die gesamte Flotte. Kontakt: 3 Lacs Yacht Charter, Chem. de la Petite-Thielle 16, CH-2525 Le Landeron, Tel. +41 (0) 32/333 30 30.