Boote Redaktion
· 22.01.2025
SeaLabs ist ein sogenanntes Bürgerforschungsprogramm, an dem insbesondere Segler teilnehmen sollen, die Kurs auf abgelegene Gebiete der Erde nehmen. Dort sollen sie Wasserproben nehmen und mithilfe eines zur Verfügung gestellten Laborsets untersuchen. Die auf diese Weise gesammelten Daten werden anschließend genutzt, um Entscheidungsträgern in der Politik und Wirtschaft auf die problematische Lage der Ozeane aufmerksam zu machen .
Stellvertretend für die Initiative nahm Luise Wagner den Ocean Tribut Award im Rahmen der offiziellen Preisverkündung in Empfang. Die nahm die britische Profiseglerin Dee Caffari vor. Sie sagte: „Der Ozean ist ein Barometer für die Gesundheit unseres Planeten. Um dies zu verstehen, brauchen wir Daten, die wir nutzen können, um wichtige Entscheidungsträger über politische Veränderungen und deren Auswirkungen aufzuklären und zu informieren. Ohne Beweise ist es schwierig, Verhaltensweisen und Einstellungen zu ändern. Die wertvolle Arbeit unserer Preisträger ermöglicht es uns, diese wichtigen Daten zu sammeln und einen Wandel zum Besseren zu bewirken. Bürgerwissenschaft ermöglicht eine viel größere Reichweite und hoffentlich einen schnelleren Wandel zum Besseren.“
Dee Caffari ist selbst bereits sechs Mal um die Welt gesegelt. 2006 war sie die erste Frau, die als Einhandseglerin die Welt nonstop von Ost nach West gegen die vorherrschenden Winde umsegelte. Für diese Leistung wurde ihr in ihrem Heimatland der Titel Member of the Order of the British Empire verliehen.
boot Director Petros Michelidakis betonte: „Unsere Ozeane sind nicht nur essenziell für das ökologische Gleichgewicht, sondern auch für das globale Klima. Mit dem Ocean Tribute Award möchten wir weitere Unterstützer für dieses bedeutsame Anliegen gewinnen. Dabei orientieren wir uns an den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen. Unser Bestreben ist es, die Ozeane, Meere und deren Ressourcen zu schützen und zerstörte Lebensräume im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung wiederaufzubauen.“
Mit der Initiierung des Awards im Jahr 2017 haben sich die monegassische „Fürst Albert II“-Stiftung, die Deutsche Meeresstiftung und die boot Düsseldorf eine klare Leitlinie gesetzt: Menschen, Projekte oder Initiativen bei ihrem Einsatz für den Meeresschutz zu unterstützen. Seit 2018 wird der mit 20.000 Euro dotierte Preis jährlich im Rahmen der blue motion night verliehen.
Frank Schweikert, Vorstand der Deutschen Meeresstiftung gratulierte: „Herzlichen Glückwunsch an Ambiente Europeo und ihr so wichtiges Engagement für den Meeresschutz, welches eindrucksvoll zeigt, wie bedeutend unser aller zivilgesellschaftliches Engagement für die Forschung ist“.
Mit SeaLabs können Segler wichtige Meeresdaten in abgelegenen Gebieten erheben und jeden Törn zu einer Forschungsexpedition werden lassen. Dafür stattet die Organisation die Teilnehmer mit erschwinglicher Sensortechnologie und einer intuitiven App aus und nutzt das Potenzial der Community, um große Datensätze zu beschaffen.
Gemeinsam soll mit der dadurch entstehenden Open-Source-Datenbank ein klareres Bild vom Zustand der Ozeane gezeichnet werden, um der Politik Informationen zum Schutz von Meereslebewesen, Nahrungsquellen und der Umwelt zur Verfügung zu stellen. SeaLabs bezieht die Bürger in die praktische wissenschaftliche Erhebung von Meeresdaten ein, so dass die Freiwilligen nicht nur zu Begleitern der Meeresumwelt werden, sondern durch ihr Engagement auch ein Bewusstsein für die Problematik entwickeln.
Sie spielen eine zentrale Rolle, indem sie sowohl an einer Datenbank mitwirken, die die Politik mit Informationen versorgt, als auch die Kommunikation über den Zustand unserer Meere erweitern. Durch die Zusammenarbeit mit lokalen Gemeinden, Organisationen und Bildungseinrichtungen baut die in Spanien ansässige Organisation Partnerschaften auf, die ein kollektives Engagement für den Schutz der Ozeane fördern.
Mit dem Preisgeld möchte Ambiente Europeo ein Sensor-Update realisieren, seetaugliche Unterkünfte fertigstellen und sich dem Ausbau der Community widmen.