Nur 15 Seemeilen von Saint-Malo entfernt liegt dieses Archipel. Es besteht aus etwa 50 Inseln, von denen einige nur kleine Steinhaufen sind. Chausey gehört zu Frankreich und der Normandie und wurde einst von Napoleon befestigt. Früher wurde auf dem Archipel Granit für den Bau des nahegelegenen Klosters Mont-Saint-Michel abgebaut. Die Inselgruppe liegt südlich der Kanalinseln, die britisch sind. Im jahrhundertelangen Streit zwischen Franzosen und Engländern spielte das winzige Chausey keine Rolle, sodass es französisch blieb, als die Briten Jersey und andere Inseln eroberten.
Die größte Insel des kleinen Archipels nennt sich auch so: Grande-Île. Dabei ist auch sie nicht einmal eine Seemeile lang. Sie anzusteuern, ist kniffelig: Bis zu 14 Meter Tidenhub mit entsprechend starkem Strom herrschen hier bisweilen. Daher am besten um Hoch- oder Niedrigwasser herum ankommen.
Im tiefen Kanal (Le Sound) östlich der Insel sind hervorragende Besucher-Muringbojen ausgelegt. An den Murings stets mit Bug und Heck festmachen, damit das Boot längs im Strom bleibt. Dabei dürfen zwei Boote auch im Päckchen liegen.
Mit dem Dingi geht es dann an Land. Mit einem prächtigem Leuchtturm, einem Hotel und einem Restaurant, einem kleinen Laden und tollen Stränden findet sich auf der Insel alles, was man braucht. Pflicht ist ein Besuch im Restaurant-Garten des Hotels. Dort sitzt man bei Hummer, Muscheln, Kuchen oder Wein und schaut auf ein Idyll aus Inseln, türkis leuchtendem Wasser und weißen Stränden. Währenddessen wandelt sich die Landschaft gezeitenbedingt ständig. Bei Niedrigwasser (grüne Fläche in der Kate) fällt der Blick auf ein zerklüftetes Felsenmeer, riesige Tangfelder und Unmengen von Seevögeln. Um Hochwasser herum segeln hingegen die Jollen der etwa 30 Bewohner kunstvoll zwischen den Steinen, Fischer fahren raus, Yachten und die kleine Inselfähre kommen an. Kurz, es wird irgendwie nie langweilig, alles ist immer in Bewegung.
48°52‘21‘‘ N, 001°, 49‘ 48‘‘ W
Der gesamte Archipel ist etwa 5 x 2,5 Seemeilen groß.
ca. 30
Sehr gute Muringplätze im Kanal östlich der Grande-Île. Ankern ist anspruchsvoll. Auf der Webseite der Insel gibt es zahlreiche Fotos von Booten, die bei Niedrigwasser spektakulär auf den Felsen endeten: ileschausey.com. Ein guter Platz ist südlich der Grande-Île, im Osten hingegen viele Muschelzuchtanlagen.
Um die Insel spazieren, ein Glas Wein im Hotelgarten. Vorsicht beim Baden, im Kanal steht oft viel Strom.