Torsten Moench
· 23.08.2025
Die deutschen Cable-Wakeboarder haben bei den World Games in Chengdu einen kompletten Medaillensatz aus Gold, Silber und Bronze erobert. Überraschend: der gemeinsame Erfolg der besten Freunde Max Milde und Florian Weiherer, die trotz anfänglicher Schwierigkeiten im Training Silber und Bronze gewinnen konnten. Gold ging an den französischen Athleten Loic Deschaux, während Milde als Europameister mit nur 2,2 Punkten Rückstand Silber holte. Weiherer landete mit 30 Punkten Abstand auf dem Bronzerang. Bemerkenswert ist, dass Milde nach dem ersten Lauf noch in Führung gelegen hatte, sich über den knapp verpassten Sieg jedoch überhaupt nicht ärgerte.
Die tiefe Freundschaft zwischen den beiden deutschen Wakeboardern stand nach dem Wettkampf im Mittelpunkt. „Das Wichtigste für mich ist, dass ich gemeinsam mit Flo auf dem Podest stehen kann. Wir sind beste Freunde, mehr als Brüder, wir machen im Sport alles zusammen, ich telefoniere mehr mit ihm als mit meiner Freundin", sagte der Duisburger Milde nach dem Wettkampf. Sein Teamkollege aus München stimmte begeistert zu: „Es ist unfassbar und kaum zu beschreiben. Es gibt nichts Besseres, als mit Max gemeinsam eine Medaille zu holen. Bei einer EM haben wir das schon einmal geschafft, aber bei den World Games ist es eine ganz andere Geschichte", erklärte Weiherer. Beide betonten, wie besonders dieser gemeinsame Erfolg auf internationaler Bühne für sie sei und wie sehr sie ihre Freundschaft auch über den sportlichen Erfolg stellen.
Der Erfolg der deutschen Wakeboarder ist umso bemerkenswerter, als die Vorbereitungen in China alles andere als optimal verliefen. „Wir hatten im Training große Probleme, weil die Anlage ungewohnt war und wir kaum Zeit hatten, uns darauf einzustellen", erklärte Max Milde. Die Besonderheit der Wettkampfstätte: Die aus Deutschland importierte Seilbahn ist die erste für Cable Wakeboard nicht nur in Chengdu, sondern in ganz China. Die Anlage unterscheidet sich deutlich von den gewohnten Bedingungen, da sie höher gebaut ist als übliche Seilbahnen. Dadurch wirkten andere Kräfte auf die Körper der Athletinnen und Athleten, was eine schnelle Anpassung erforderte. Trotz dieser Herausforderungen zeigten sich die beiden Freunde überglücklich über den Ausgang: „Am Ende sind wir einfach nur glücklich, dass alles so gut geklappt hat."
Der Erfolg des deutschen Teams bei den World Games nährt die Hoffnung auf eine olympische Zukunft der Sportart. Julia Rick blickte bereits optimistisch in die Zukunft: „Deutschland ist eine Cable-Wakeboard-Nation. Wir müssen unseren Sport weiter pushen, dann haben wir vielleicht die Chance, schon 2032 in Brisbane ins Olympiaprogramm zu rutschen. Wir sind genauso spannend wie Snowboard oder Skateboard", sagte sie. Die 32-jährige Athletin kann sich vorstellen, bei den World Games 2029 in Karlsruhe erneut anzutreten. „Ich bin mit 32 so fit wie nie, wenn das so bleibt, hätte ich schon Lust, dann noch einmal anzutreten", erklärte Rick.
Auch aus Verbandssicht war der Auftritt des deutschen Teams ein voller Erfolg. Sportdirektor Leichsenring zeigte sich hochzufrieden mit dem Abschneiden seiner Athletinnen und Athleten: „Für uns als Verband war das Abschneiden top. Eine Medaille war die Vorgabe, nun haben wir einen ganzen Satz. Hut ab vor den Leistungen des gesamten Teams." Die ursprüngliche Zielsetzung wurde damit deutlich übertroffen, was die starke Position Deutschlands in der internationalen Wakeboard-Szene unterstreicht. Das Erreichte demonstriert die Breite und Qualität des deutschen Kaders und bestätigt die führende Rolle Deutschlands als „Cable-Wakeboard-Nation", wie Julia Rick es formulierte.