Hurrikan MiltonFlorida bereitet sich auf Monstersturm vor

Christian Tiedt

 · 09.10.2024

Hurrikan Milton: Florida bereitet sich auf Monstersturm vorFoto: Screenshot BOOTE / Windy.com
Hurrikan Milton am Mittwoch, 9.10.2024 um 14 Uhr MESZ
Hurrikan Milton wird am Donnerstag auf die Westküste Floridas treffen - nur zwei Wochen, nachdem Wirbelsturm Helene den US-Bundesstaat heimgesucht hatte. Bootseigner treffen fieberhaft die letzten Vorkehrungen. Denn diesmal könnte es noch viel Schlimmer kommen.

Die Ansagen sind mehr als deutlich: Von Präsident Biden und Floridas Gouverneur De Santis abwärts wird seit Tagen auch durch alle Behörden vor der tödlichen Bedrohung durch Hurrikan Milton gewarnt - und Zerstörungen von historischem Ausmaß.

Sturmflut, Starkregen und Tornados

Das Auge des Sturms wird die Küste bei Sarasota südlich der Metropolregion Tampa Bay am Donnerstag Mittag überqueren. An der kreisrunden Einfassung des Auges, der sogenannten “eyewall”, treten die stärksten Winde eines Wirbelsturms auf. In ihrem Pfad treten damit erfahrungsgemäß stärkste Zerstörungen ein.

Dazu wird eine Sturmflut erwartet, die den Meeresspiegel im Bereich des Auges um mehr als vier Meter ansteigen lassen können. Für weitere starke Überschwemmungen wird anhaltender Starkregen sorgen. Fast der gesamte Bundesstaat wird von dem Hurrikan betroffen sein. Auch mit der Bildung von Tornados wird gerechnet.

Dutzende von Sportboothäfen und tausende individuelle Liegeplätze privater Wassergrundstücke befinden sich allein im Großraum Tampa. Entsprechend eindringlich hat der Interessens- und Eignerverband Boat U.S. zur gründlichen Sicherung der Boote durch ihre Eigner aufgerufen und Videos mit den wichtigsten Maßnahmen bereitgestellt.

Boote werden besonders gesichert

Ankerplätze, Fest- und Schwimmstege sind dabei auf unterschiedliche Weise bedroht. Wer kann, hat sein Boot bereits mit dem Trailer vor Hurrikan Milton in Sicherheit gebracht oder auf dem Wasser an einen sichereren Ort verholt. Flussmündungen und Wasserläufe wie der Manatee River bieten vergleichsweise geschützte Bereiche. An den Stegen der Marinas werden die Leinen doppelt über Kreuz gelegt und vor dem Durchscheuern geschützt.

Zu den Sicherheitsmaßnahmen gehört auch, dass Batterien ausreichend geladen sind, um die Lenzpumpen an Bord auch über längere Zeit in Betrieb zu halten. Und um Fehlalarme zu vermeiden, müssen EPIRBs und Rettungsmittel von Bord gebracht und sicher an Land gelagert werden. Ankerliegern wird zudem empfohlen, mindestens die zehnfache Wassertiefe an Geschirr auszustecken und alles zu entfernen, das dem Wind zusätzliche Angriffsfläche bieten kann, wie Persenninge und Segel - auch wenn sie geborgen und gut gesichert sind.

Hurrikan mit Kurs auf Floridas Westküste

Derzeit (14 Uhr MESZ) befindet der tropische Wirbelsturm noch über dem Golf von Mexiko, dessen extrem warmes Wasser ihn mit Energie auflädt - ausreichend für die mächtigste Kategorie 5 mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 225 km/h (120 kn). Zwar soll sich Milton wieder leicht abschwächen, bevor er in der Nacht auf Land trifft, seine Fläche aber weiter ausdehnen.

Auch die großen Häfen entlang der Westküste Floridas wurden deshalb bereits durch die US-Küstenwache gesperrt. Schiffe und Boote dürfen nur noch mit expliziter Erlaubnis der Hafenbehörde unterwegs sein, bis Warnzustand “Zulu” wieder aufgehoben wird. Das dürfte am Freitag der Fall sein - nachdem Milton den Bundesstaat einmal durchquert und auf den Atlantik hinausgezogen ist. Dann wird auch die schwere der Verwüstungen erkennbar sein - zu Land und zu Wasser.

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