KlimaforschungHeißer Sommer 2025 steht bevor

Lars Bolle

 · 05.06.2025

Klimaforschung: Heißer Sommer 2025 steht bevorFoto: KI-generiert
Forschende des Max-Planck-Instituts für Meteorologie haben einen Zusammenhang zwischen Wärmestaus im Nordatlantik und europäischen Hitzesommern nachgewiesen. Diese Erkenntnis ermöglicht genauere Vorhersagen von Hitzeextremen bis zu drei Jahre im Voraus. Die Studie könnte helfen, rechtzeitig Schutzmaßnahmen zu ergreifen und ist auch für Wassersportler relevant.

Ein Forschungsteam um Lara Wallberg vom Max-Planck-Institut für Meteorologie hat einen neuen Ansatz zur langfristigen Vorhersage von Hitzesommern in Europa entwickelt. Die Wissenschaftler konnten nachweisen, dass ein Wärmestau im Nordatlantik als zuverlässiger Indikator für extreme Hitzeperioden auf dem Kontinent dienen kann. Dieser Zusammenhang soll Prognosen bis zu drei Jahre im Voraus ermöglichen. Die im Fachmagazin Geophysical Research Letters veröffentlichte Studie könnte den Schutz vulnerabler Gruppen verbessern, für die Landwirtschaft relevant sein und auch Wassersportlern bei der Planung helfen. Laut den Forschungsergebnissen steht Europa 2025 erneut ein Hitzesommer bevor.

Ursache im Ozean

Die verbesserten Prognosen basieren auf einem neu erkannten Zusammenhang zwischen der natürlichen Oszillation des Nordatlantiks und Hitzesommern in Europa. Lara Wallberg erklärt den Mechanismus: "Drei Jahre vor extrem warmen europäischen Sommern beginnt der Wärmeinhalt des Ozeans anzusteigen und staut die Wärme entlang des Nordatlantikstroms um 40 Grad Nord." In den folgenden zwei Jahren verstärke sich diese Wärmeaufnahme weiter, und die nordatlantische Strömung verlagere sich nach Norden. Dies führe dazu, dass warmes subtropisches Wasser höhere Breitengrade erreiche und die Temperaturgradienten zwischen Ozean und Atmosphäre beeinflusse. Während extrem warmer europäischer Sommer werde diese akkumulierte Wärme dann hauptsächlich durch den Wärmetransport des subpolaren Wirbels in die Atmosphäre abgegeben und über den Jetstream Europa erreichen.

Verbesserte Modellsimulationen

Um die Zuverlässigkeit ihrer Vorhersagemethode zu überprüfen, führten die Forschenden sogenannte Nachhersage-Experimente durch. Dabei verglichen sie Modellsimulationen, die den Zusammenhang zwischen Wärmestau im Nordatlantik und Hitzeextremen berücksichtigten, mit solchen, die diesen Mechanismus nicht einbezogen. Das Ergebnis: Die Simulationen mit dem neuen Ansatz bildeten vergangene Hitzesommer deutlich zuverlässiger ab. Von 18 überdurchschnittlich warmen Sommern zwischen 1964 und 2021 konnten zehn präzise vorhergesagt werden – einschließlich der Anzahl heißer Sommertage und des Ausmaßes der Hitze. Lara Wallberg betont, dass diese neuen Modellrechnungen auch für 2025 einen Hitzesommer in Europa prognostizieren. Diese Vorhersage decke sich mit Prognosen des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersagen.

Bedeutung für Motorbootfahrer

Für Wassersportler könnten diese Vorhersagen eine bessere langfristige Planung von Aktivitäten bedeuten. Mit dem Wissen um einen wahrscheinlichen Extremsommer könnten sie in die Nebensaison ausweichen oder auch ein nördlicher gelegenes Revier einplanen. Bei der Bootswahl könnten Charterer auf zusätzliche Installationen wie eine Klimaanlage achten, die vor allem auf Katamaranen keine Seltenheit mehr ist. Eigner könnten in Erwägung ziehen, eine Klimaanlage selbst nachzurüsten. Auch kleine, mobile Klimaanlagen könnten schon Linderung verschaffen.

Doch auch andere Maßnahmen können schon erheblich Linderung bei Hitze verschaffen. In diesem Artikel geben wir 10 Tipps, die einfach umzusetzen sind.


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