Das Fahrgastschiff alarmierte die Seenotretter gegen 10.45 Uhr. Die Crew berichtete über eine Rauchentwicklung an Bord, wie die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) in ihrer Pressemitteilung schreibt. Das 42 Meter lange Fahrgastschiff befand sich zu dem Zeitpunkt mit 35 Passagieren und sechs Besatzungsmitgliedern auf dem Weg von Hallig Hooge nach Wittdün. Kurze Zeit später meldete es: „Feuer im Maschinenraum“.
Die von der DGzRS betriebene deutsche Rettungsleitstelle See, das Maritime Rescue Co-ordination Centre (MRCC) Bremen koordinierte den Einsatz der beiden Seenotrettungskreuzer “Theo Fischer” (derzeit Station Nordstrand) und Ernst Meier-Hedde” (Station Amrum). Beide Boote nahmen direkt Kurs auf den Havaristen.
Die “Adler-Express“ trieb manövrierunfähig währenddessen etwa zwei Seemeilen südwestlich des Amrumer Hauptortes Wittdün. Noch während der Anfahrt der Seenotretter gelang es der Besatzung des Fahrgastschiffes, den Brand mit der bordeigenen Feuerlöschanlage unter Kontrolle zu bringen. Doch das Schiff drohte auf einer Untiefe aufzulaufen.
Bereits wenig später traf die “Ernst Meier-Hedde” beim Havaristen ein. Der Seenotrettungskreuzer nahm das Schiff auf den Haken und schleppte sie in tieferes Wasser. Anschließend nahm der Schleppverband Kurs auf Wittdün. Noch während der Schleppreise meldete das Fahrgastschiff, dass das Feuer erneut aufflammte.
Mit einem weiteren Einsatzboot brachten die Seenotretter daraufhin Löschmittel zum Havaristen. Der Seenotrettungskreuzer setzte seine Schleppfahrt unterdessen fort, um möglichst schnell den Fähranleger von Wittdün zu erreichen. Dort standen bereits zwischenzeitlich von der Rettungsleitstelle See der DGzRS alarmierte Feuerwehr- und Rettungskräfte bereit.
Gegen 12 Uhr erreichten die Seenotretter mit dem Havaristen im Schlepp sicher den Hafen. Alle Passagiere und die Crew der “Adler-Express” gingen unverletzt von Bord. Die Freiwillige Feuerwehr Amrum übernahm die weitere Brandbekämpfung und brachte das Feuer unter Kontrolle.
Zur Einsatzzeit wehte eine mäßige Brise mit drei bis vier Beaufort aus Südwest, die Wellenhöhe betrug bis zu einem halben Meter, bei auflaufendem Wasser. Nach Angaben der Reederei ist eine Überhitzung am Welleneintritt für den Vorfall ursächlich gewesen. Diese habe zur Entzündung von Öl geführt.