Die Klimaaktivisten wollten mit ihrer Aktion auf die überdurchschnittlich hohen Emissionen hinweisen, die von Superreichen verursacht werden. Zuvor hatten sie bereits Farbanschläge auf einen Privatjet, eine Hotelbar und einen Golfplatz auf Sylt verübt.
Die Motoryacht „Lady M“ war am 20. Juni 2023 am frühen Mittag von sechs Aktivisten geentert worden. Die verteilten anschließend großflächig orangene Farbe auf Fenstern und Rumpf und rollten Transparente aus. Darauf war unter anderem zu lesen: „Euer Luxus = unsere Ernteausfälle“. Vier weitere Aktivisten filmten die Aktion von einem Schlauchboot aus.
Zudem wurde das Hafenwasser grün gefärbt - mit einem biologisch abbaubaren Farbstoff. Die Polizei beendete zwar nach kurzer Zeit die Aktion. Weil sich einige der Aktivisten am Schiff festgeklebt hatten, mussten Teile der Reling jedoch demontiert werden. Gegen insgesamt acht Personen wurde damals Anzeige wegen Hausfriedensbruchs, Sachbeschädigung und Wasserverunreinigung erstattet.
Die „Lady M“ wurde 1994 bei Moonen in den Niederlanden gebaut. Sie ist 32,1 Meter lang, 7,32 Meter breit und hat einen Tiefgang von 1,70 Meter. Sechs Gäste und vier Crewmitglieder finden Platz an Bord. Das Schiff ist aus Aluminium gebaut und besitzt zwei Motoren für bis zu 30 Knoten Höchstgeschwindigkeit. 29.000 Liter Treibstoff passen in den Tank.
Die Staatsanwaltschaft hatte den infolge des Farbanschlags verursachten Schaden zuletzt mit 250.000 Euro beziffert. Damit war die Verteidigung nicht einverstanden und beantragte die Aufhebung der Verhandlung. Dem stimmte das Gericht zu, setzte allerdings noch keinen neuen Termin fest.
Ein Sprecher der „Letzten Generation“ verteidigte im Nachgang die Aktion: „Wir gehen dorthin, wo die Zerstörung besonders befeuert wird“, sagte er vor zwei Jahren kurz nach der Farbattacke. Auf Sylt oder auf einer Yacht sei der Protest nachvollziehbarer als auf der Autobahn.