Havarie im SeegattMarineflieger retten Schiffbrüchige aus Seenot

Boote Redaktion

 · 16.10.2025

Havarie im Seegatt: Marineflieger retten Schiffbrüchige aus SeenotFoto: Die Seenotretter – DGzRS
Die Seenotretter versuchen, mit dem Seenotrettungsboot FRITZ THIEME die Schiffbrüchigen auf der Sandbank zu erreichen.
Zwischen Wangerooge und Spiekeroog ist am Mittwoch (15.10.) ein Motorboot gesunken. Die Besatzung eines Marinehubschraubers hat die zwei Männer retten können – die Strömung wurde zum Verhängnis.

Die Crew eines sieben Meter langen Bootes strandete im Seegatt auf einer Sandbank – für sie kam die Hilfe gerade noch rechtzeitig. Die Rettungsaktion wurde eingeleitet, als der Vormann der Freiwilligenstation Wangerooge von Bekannten der in Not befindlichen Crew angerufen wurde. Umgehend alarmierte die von der DGzRS betriebene deutsche Rettungsleitstelle See, das Maritime Rescue Co-ordination Centre (MRCC) Bremen, die SAR-Leitstelle (SAR = Search and Rescue) der Marine in Glücksburg.

Schnelle Hilfe aus der Luft

Glücklicherweise befand sich zu diesem Zeitpunkt bereits ein SAR-Hubschrauber für eine Windenübung mit dem Seenotrettungskreuzer der Station Nordstrand in der Luft und konnte direkt die Unfallstelle anfliegen. Mit einem Rettungskorb wurden die beiden Männer nacheinander vom Wrack geborgen und zum Marinestützpunkt in Nordholz geflogen, wo sie letztlich an einen Rettungswagen übergeben wurden.

​Zuvor hatten sowohl ein in der Nähe fischender Kutter als auch das Seenotrettungsboot “Fritz Thieme” der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) versucht, die Schiffbrüchigen zu erreichen. Jedoch kamen die Seenotretter zwar bis auf wenige Meter an das auf einer Sandbank gestrandete Boot heran, doch die Strömung in diesem Bereich machte jeden Rettungsversuch unmöglich.

Gefährliches Gewässer zwischen den Inseln

Die Seegatten – der Bereich zwischen den Ostfriesischen Inseln – gelten auch unter erfahrenen Wassersportlern als äußerst anspruchsvolles Revier. Eine exakte Navigation ist hier unerlässlich, da die Fahrwasser an Sandbänken vorbeiführen, die bei Niedrigwasser oder ungenauer Positionsbestimmung zur Falle werden können. Zwischen Spiekeroog und Wangerooge ragt zudem die unter Wassersportlern berüchtigte Buhne H weit ins Seegatt, was ein besonders sorgfältiges Navigieren erforderlich macht.

Besonders tückisch an den Seegatten zwischen den Ostfriesischen Inseln ist die Tatsache, dass sich durch natürliche dynamische Prozesse die Fahrwasser ständig verlagern können. Was auf einer älteren Seekarte noch als sicheres Fahrwasser eingezeichnet ist, kann heute bereits eine gefährliche Untiefe sein. Daher sollten Wassersportler vor dem Anlaufen der Seegatten unbedingt aktuelle Informationen zur Lage der Fahrrinnen und Sandbänke einholen.

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Über die Ursache für das aktuelle Unglück ist derzeit noch nichts bekannt. Die Wasserschutzpolizei Wilhelmshaven hat die Ermittlungen aufgenommen. Das sieben Meter lange havarierte Boot musste zurückgelassen werden.

Video der Bergung im Seegatt


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