Ostsee-SturmflutDie Bergung der Boote durch Profis

Nils Leiterholt

 · 02.11.2023

Das Hochwasser und der Sturm haben viel zerstört, hier in Damp
Foto: YACHT/Nils Leiterholt
Bei der Jahrhundertflut an der Ostsee sind viele Schiffe und damit auch Träume und Pläne ihrer Eigner zerschellt. Die unzähligen Schiffe, die dabei unterschiedlich schwer kaputt gegangen sind, müssen nun möglichst schnell geborgen werden. Mit der Bergung sind wahre Profis beauftragt. Sie sollen das in Ordnung bringen, was die Ostsee-Sturmflut verursacht hat.

Seit dem Wochenende direkt nach dem historischen Hochwasser steht der blau-weiße Event-Container von Pantaenius im Olympiahafen von Kiel Schilksee. Am Geländer hängt ein großes Banner: Schadenmanagement. In Schilksee operiert vor allem der Marine Claims Service (MCS). Die Bergungsspezialisten arbeiten nun daran, die gesunkenen oder stark beschädigten Schiffe zu bergen und dann an Land zu bringen. Dazu wird von dem unabhängigen Sachverständigenbüro und Havariekommissariat MCS die “Noorcat” eingesetzt. Der gecharterte Multicat ist 23,5 Meter lang, neun Meter breit und satte 153 Tonnen schwer.

Koordiniert wird der Einsatz vor Ort von Kai Haasler, er ist gelernter Bootsbauer und Ingenieur. Der Einsatz von MCS hat dabei einige verschiedene Facetten, bevor ein Boot durch Schwimmsäcke oder den Kran gehoben werden kann, muss es abgetaucht werden. “Dafür haben wir auf alle Häfen verteilt knapp 40 Taucher im Einsatz”, erzählt Haasler. Außerdem arbeiteten sie mit drei Schwimmkränen: Neben Schilksee auch in Damp und in Maasholm. Hier hat die Ostsee-Sturmflut besonders gewütet.

Ostsee-Sturmflut: Marinetaucher unterstützen bei der Bergung

Seit Donnerstag helfen auch Taucher der Marine bei den Aufräumarbeiten. Sie unterstützen das Team von MCS im Absuchen und Markieren von Gefahrstellen. Außerdem helfen sie, indem die Boxengassen abgefahren werden und sie mit ihrem Sonargerät eine Karte mit den Wassertiefen erstellen. So kann genau ausgemacht werden, wo noch überall Schiffe liegen. Denn die meisten Schiffe sind bei der Ostsee-Sturmflut vertrieben, bevor sie gesunken sind. Der Einsatz der Marinetaucher ist als Übung legitimiert.


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