Während sich auf der 536 Quadratkilometer großen Fläche des Bodensees und dem 21 Kilometer langen Hochrheinabschnitt bis Schaffhausen im Vorjahr noch 133 Unfälle ereigneten, stieg diese Zahl um 87 Prozent, nämlich auf 249 Unfälle. Zu dieser Statistik gehören die Schiffs-, Bade- und Tauchunfälle sowie “sonstige Unfälle” auf dem Bodensee. Während die Zahlen von Unfällen in Baden-Württemberg (+93), Vorarlberg (+16), Bayern (+11) und St. Gallen (+3) stiegen, nahmen die Unfälle in Thurgau (-4) und Schaffhausen (-3) leicht ab.
Der Anteil der Schiffsunfälle liegt gegenüber dem Vorjahr auf einem deutlich höheren Niveau. Insgesamt zählten die Leiter der See- und Wasserschutzpolizeien im vergangenen Jahr 148 Schiffsunfälle. Während im Jahr 2022 40 Kollisionen registriert wurden, waren es im Jahr 2023 13 mehr. Im vergangenen Jahr wurden auf dem Bodensee zudem 31 Boote gezählt, die sich festgefahren hatten (Vorjahr: 23). 20 Schiffe sanken infolge von Wassereinbruch (Vorjahr: 10) und 19 kenterten (Vorjahr: acht). Die Zahl der Brände/Explosionen und der Bordunfälle blieb mit sechs beziehungsweise drei Unfällen jeweils gleich zum Vorjahr.
An den Schiffsunfällen beteiligt waren 90 Motorboote, 72 Segelboote, 19 Ruderboote, acht gewerbliche Schiffe sowie zwei Surfer. Insgesamt beläuft sich die Schadenssumme auf 513.000 Euro. Im Vorjahr waren es noch 468.ooo Euro. Bei den Schiffsunfällen kamen zwei Personen ums Leben, 26 wurden verletzt, und eine Person wird weiterhin vermisst.
Insgesamt 50 Schiffsunfälle ereigneten sich in Häfen und an den Steganlagen, 43 innerhalb der 300-Meter-Uferzone. Während sich 19 der 148 Schiffsunfälle auf dem Alten Rhein, dem Seerhein oder dem Hochrhein ereigneten, waren es auf dem offenen See 36.
Auch die Ursachen der Unfälle, an denen Schiffe beteiligt waren, wurden veröffentlicht. Demnach ereigneten sich 77 Unfälle aufgrund mangelnder Sorgfalt der Schiffsführer, 28 aufgrund technischer Mängel/Ausrüstung, 18 aufgrund von Sturm und Seegang und sieben aufgrund von Nichtbeachtung der Fahrregeln.
Auch die Zahl der Einsätze für die Seenotretter auf dem Bodensee stieg an. Während sie in 2022 431-mal ausrücken mussten, waren die Seenotretter 2023 539-mal im Einsatz. Außerdem musste häufiger vor Sturm gewarnt werden als 2022: Die Anzahl der Einsätze im Sturmwarndienst stieg von 324 auf 518. Die Beamten der See- und Wasserschutzpolizeien retteten zudem 629 Personen aus Seenot (Vorjahr: 493), und 311 Boote wurden durch die Rettungskräfte geborgen.