Update„RIB-Piraten”-Chef auf Nordsee vermisst – Segler bleibt verschollen

Jan-Ole Puls

 · 02.05.2024

Groß angelegte Suche der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbruechiger (DGzRS) nach einem vermissten Schlauchbootfahrer in der Deutschen Bucht. Neuen Erkenntnissen nach soll es sich dabei um den Hamburger Unternehmer Frank Procopius handeln
Foto: Die Seenotretter - DGzRS/Andre Rudat
In einer tragischen Nacht ereigneten sich gleich zwei separate Seenotfälle auf der Nordsee. Ein Schlauchbootfahrer und ein Segler werden vermisst. Nun gibt es neue Erkenntnisse: Bei dem Schlauchbootfahrer soll es sich um den Hamburger „RIB-Piraten“-Chef handeln

UPDATE: Nach ersten Erkenntnissen der „Bild“ soll es sich bei dem vermissten Schlauchbootfahrer um den Hamburger Unternehmer Frank Procopius handeln. Als Chef des Hamburger Speedboot-Unternehmens „RIB-Piraten“ sorgte Procopius mit dafür, dass Touristen und Besucher der Hansestadt eine schnelle und actionreiche Hafenrundfahrt erleben konnten. Am Montag brach der Hamburger auf die Nordsee auf. Am Nachmittag war das Signal seines Bootes plötzlich nicht mehr zu empfangen. Gegen 17.30 Uhr meldete sich seine Frau schließlich bei der Seenot-Rettungsleitstelle und gab eine Vermisstenanzeige auf. Im Rahmen einer groß angelegten Suchaktion wurde das Boot von Procopius schließlich etwa 25 Seemeilen (46 Kilometer) nordwestlich von Cuxhaven mit laufendem Motor, aber ohne Skipper gesichtet und gestoppt. Was sich auf See abgespielt hat, ist unklar.


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Erste Meldung vom 30.04.: Ein Festrumpfschlauchboot wurde am Montag (29. April) etwa 25 Seemeilen nordwestlich von Cuxhaven gefunden. Das Boot war in Betrieb, aber es fehlte jede Spur von Menschen.

Der zweite Seenotfall war in den frühen Morgenstunden des 30. April. Ein Marine-Hubschrauber entdeckte eine Segelyacht nördlich von Amrum. Beide Skipper wurden von ihren Partnerinnen als vermisst gemeldet. Die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) koordiniert die Suchmaßnahmen, jedoch konnten beide Männer bisher nicht gefunden werden, das bestätigte die DGzRS auf Anfrage von BOOTE am Dienstagmittag.

Suche auch aus der Luft

Der vermisste Schlauchbootfahrer wurde zwischen Cuxhaven und Helgoland vermutet und die Suche nach ihm lief bereits seit mehreren Stunden. Gleichzeitig wurde ein Segler mit einem etwa 8,5 Meter langen Segelboot als vermisst gemeldet. Er hatte Helgoland mit dem Ziel Hörnum auf Sylt verlassen. Als er auch nach mehreren Stunden nicht ankam, informierte seine Ehefrau die Rettungsleitstelle See der DGzRS. Nicht mehr benötigte Sucheinheiten wurden aus der Schlauchboot-Suche entlassen und sofort für den überfälligen Segler eingesetzt. Nachts um 1.30 Uhr wurde das Segelboot nördlich der Insel Amrum von einem Such- und Rettungshubschrauber der Marine gesichtet. Die Yacht war im Wattenmeer auf Grund gelaufen. Der Skipper befand sich nicht an Bord. Bei beiden umfangreichen Suchmaßnahmen waren auch Feuerwehren entlang der schleswig-holsteinischen Küste sowie Behördenfahrzeuge, Hubschrauber und ein Aufklärungsflugzeug beteiligt.

Nach Aussage der Pressestelle der DGzRS, ist die Suche seitens der DGzRS eingestellt worden. Bisher wurde weder der Schlauchbootfahrer noch der Segler gefunden. Das Wetter in der Deutschen Bucht war gut, jedoch beträgt die Wassertemperatur nur etwa zehn Grad Celsius. Ein Zusammenhang zwischen den beiden Fällen besteht nicht, wie die DGzRS mitteilt.


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